Samstag, 16. Oktober 2021

Route 66

 66 Jahre musste ich alt werden, um einen mehr als vierstündigen Stromausfall zu erleben. Staat diesen Abend in der letzten Woche in romantischer Stimmung zu verbringen, wie es bei einer spontanen Hausversammlung von einer Nachbarin angedeutet wurde, stießen wir wie immer bei äußerlichen Problemsituationen heftig aneinander. Die Stadtwerke, meinte meine bessere Hälfte, würden die Sache ohnehin nicht in den Griff kriegen. Sie könne nun alles aus der Tiefkühltruhe weg werfen, denn das würde noch tagelang so gehen. Der freundliche Herr am Telefon der Stadtwerke hatte mir allerdings gesagt, dass man sich kümmere und die Leute schließlich auch mal Feierabend haben wollen. Für ihre Art der Panikmache hatte ich kein Verständnis. Ich fühlte mich an meine Eltern erinnert. Mein Vater wollte sich oft genug mit Mutter unterhalten, wenn er abends aus der Kneipe heim kam. Sie aber ließ ihren ganzen Frust heraus. Während meine Frau nun mit der langen Dauer immer unruhiger wurde, versuchte ich es vernünftig und scheiterte grandios. Die Stimmung wurde immer aufgeheizter und ich war froh, im Bett meine Ruhe zu finden, bis mein an sich ohne DSL im Ruhezustand befindliches Festnetztelefon gab schließlich mit einem Ton zu verstehen, dass der Strom wieder da sei. Was war passiert? Ein Trafohäuschen war in Brand geraten und damit für einen Teil der Häuser in unserem Stadtteil kein Strom mehr da. Natürlich dauert es, bis Leute vor Ort sind, die die Leitungen wieder zusammen bringen. Kein Vergleich zu unserem einmonatigen Ausfall von DSL und WLAN für uns, weil im Verteilerkasten angeblich keine Leitung mehr für unsere Wohnung da war. Aber das ist eine andere Geschichte. Mit 66 macht man auf jeden Fall noch immer neue Erfahrungen.

I had to live to be 66 years old to experience a power failure that lasted more than four hours. State to spend this evening in the last week in a romantic mood, as it was suggested by a neighbor at a spontaneous house meeting, we clashed violently, as always with external problem situations. The Stadtwerke, said my better half, wouldn’t get the matter under control anyway. You could now throw everything out of the freezer, because that would go on for days. The friendly gentleman on the phone from the Sadtwerke had told me, however, that they had to take care of things and that people wanted to end their work day. I had no sympathy for her scare tactics. I was reminded of my parents. My father wanted to talk to mother often enough when he came home from the pub in the evening. But she let out all her frustration. While my wife was getting more and more restless with the long duration, I tried it sensibly and failed terribly. The mood became more and more heated and I was happy to find my peace in bed until my landline telephone, which was idle without DSL, finally gave a tone to understand that the power was back. What happened? A transformer house caught fire and there was no more electricity for some of the houses in our district. Of course, it takes time to get people on site to bring the lines back together. No comparison to our one month failure of DSL and WLAN for us, because there was supposedly no line for our apartment in the distribution box. But this is another story. At 66, you definitely still have new experiences.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen