Wie können wir unserer Regierung nur danken, für alle die Wohltaten, die sie uns in diesen Coronatagen zuteil werden lässt? Zukünftig werden wir, falls das Reisen mal wieder nötig sein sollte, mit Stolz geschwellter Brust ins übrige Europa fahren dürfen, denn wir haben uns bei der Bestellung von Impfstoff nicht so wichtig genommen. Sicher wird auch anerkannt werden, dass mit deutschem Steuergeld geförderte Forschung frühzeitig Impfungen in ganz Europa und der restlichen Welt möglich gemacht hat. Ganz sicher werden wir auch da wieder einen kleinen Bonus eingeheimst haben. Einstweilen jedoch bleiben wir zuhause und nähren uns redlich. Denn in Supermärkten droht uns vom Virus keine Gefahr. Der Weg in Restaurants und Gaststätten bleibt uns zudem erspart. Ein Volk rückt zusammen und feiert gemeinsam einsam zuhause. Dank großzügiger Staatshilfen wird vieles möglich. Die Wirtschaft boomt, Experten halten diesen Boom jedenfalls für möglich. Auch weil wir uns verschlanken und unnötige kulturelle Vergnügungen meiden, unser Geld lieber für 0% gewinnbringend anlegen. Sicherer kann Bürger/-in gar nicht in die Zukunft blicken. Das Konzept kleiner, persönlich geführter Geschäfte ist schließlich schon lange veraltet, Franchising ist das Gebot der Stunde.
Unsere Regierung schützt und bewahrt dagegen, wo es nötig ist auch doppelt und dreifach. Hilft die Stoffmaske nicht, kauft sie FFP2-Masken. Wenn das nicht hilft, Tests. Aber beides zusammen am besten mit einer Impfung. Auch den Datenschutz nimmt unsere Regierung sehr ernst, weshalb vorzugsweise auf Papier und mit Faxgeräten Registrierungen Infizierter erfolgen. Auch neue Software wird bei den Gesundheitsämtern mit Bedacht eingesetzt. Wo sie sparen kann, da spart sie am rechten Platz: wozu Belüftungsanlagen in den Schulen, wenn auch einfach durch Öffnen der Fenster gelüftet werden kann. Dann voraus schauend Beatmungsbetten anschaffen, auch wenn das Personal in den Krankenhäusern dafür noch nicht da ist.
Es wäre also durchaus Zeit mal danke zu sagen für eine gute Politik, die auch unsere Medien vorbildlich unterstützen. Aufklärungsfilme aus den Intensivstationen unserer Krankenhäuser, tägliche Informationssendungen im Fernsehen und eine permanente Beachtung der wissenschaftlichen Erkenntnisse relevanter Wissenschaftler. Das alles bietet uns Orientierung und Hilfe, es ist eigentlich selbstverständlich, dass wir zukünftig für soviel Schutz unseren finanziellen Beitrag leisten werden. Bewerten wir doch einfach mal alles so, wie es einer Krise geboten ist. Passen wir auf, dass niemand diesen Weg verlässt, denn auch mit Angst fährt sich, sicher. Hauptsache, die Maske ist dicht.
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