Was gibt es Schöneres, als sich am Lebensabend gegenseitig anzuquengeln? Gemeinhin gilt der Abend als eine entspannte Tageszeit. Und dennoch werden die meisten Streitigkeiten wohl abends ausgetragen. Da macht der Lebensabend keine Ausnahme.
Dabei könnte alles so schön sein.
Altersruhestand oder Ruhestand, so lauten sinnige Bezeichnungen für die Zeit, wenn "ich in Rente" bin.
Doch von Ruhe keine Rede, der Alltag nimmt nun auch den Raum ein, den der Beruf bisher inne hatte. Zeit, den Partner richtig kennenzulernen und vorhandenen Knatsch richtig aus zu walzen. Da sind professionelle Konfliktlösungsstrategien gefragt. Wer bisher einen Beruf hatte, hat nun gleich mehrere. Blöd nur, wenn Partnerin und Partner auf unterschiedlichen Baustellen arbeiten. Dann gibt es keinen gemeinsamen Feierabend.
Auf dem Weg Als frisch gebackene Wohnungseigentümer fühlten wir uns wie befreit. Über der ganzen Wohnanlage lag eine gewisse Euphorie. Gespräche zwischen den neuen Nachbarn fanden fast überall statt. Der Weg zum Müll und zurück kostete oft sehr viel Zeit in der Kennenlernphase. Schon bei der ersten Eigentümerversammlung stellte sich ein Eigentümer für die Hausmeisterdienste zur Verfügung und Ruth ließ sich in den Wohnungseigentümerbeirat wählen. Nachdem wir zu Anfang mit den Nachbarn unter uns ein freundliches Verhältnis hatten, immerhin wurde uns sogar Hilfe bei elektrischen Installationen seitens des Mannes angeboten, kam es bald zu Dissonanzen. Die Frau des Hauses war auch im Beirat, der aus drei Personen bestand, und nutzte ihre Position, um ihrer Reklamation vermeintlicher Geräusche in den Heizkörpern mehr Gewicht zu verleihen. Mehrfach wurde nach den Ursachen geforscht, letztlich ein Gutachter bestellt. Warum die Reklamation so hartnäckig betrieben wurde, das lässt Spekulationen
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