Von einem Schreiber ohne Resonanz habe ich mich zu einem Konsumenten eines Stoffs gewandelt, den viele in sich aufnehmen. Der ewige Kampf von Gut gegen Böse ist das eine Thema. In der Realität kämpft die gute Ukraine gegen das böse Russland. So einfach wie diese Geschichte ist, die uns dauernd erzählt wird, so schwierig ist es mit dem ewigen Thema Liebe. Alles was damit zu tun hat, spielt sich fern jeglicher Realität ab. Der Mensch ist eine sehr kurzfristig denkende Existenz, deren Sinn mir darin zu bestehen scheint, möglichst viel Energie aller Art zu verbrauchen und dabei allerlei unsinnige Begründungen dafür zu finden. Wie ein Virus seinen Host schädigt, so tun wir das mit dem taumelnden Raumschiff Erde. Ein kleiner Teil von uns weiß das auch, doch wir befinden uns auf einer Achterbahn, die kein Zurück für die Passagiere kennt. Vertreiben wir uns also die Restzeit noch mit ein paar blanken Theorien über den Zustand der Welt. Ein bisschen Liebe wird dafür nötig sein. Aber das Gut gegen Böse verbraucht nur E Energie.
Dienstag, 4. Oktober 2022
Dienstag, 10. Juli 2018
Existenz
Zwischen verschiedene mehr oder weniger bekleidete Personen der damaligen Zeit hatte ich plakativ philosophische und poetische Texte geklebt, die so etwas wie Kernsätze meines damaligen Seins waren. Vieles davon gilt für mich auch heute noch.Vor allem Camus kann ich als eine geistige Inspiration weiterhin bezeichnen.
1. Camus zufolge besteht die einzige Möglichkeit, das menschliche Leben mit Sinn zu füllen, darin, die Absurdität und Ergebnislosigkeit der eigenen Anstrengungen zu akzeptieren und zu bejahen. Denn in der Annahme des grausamen Schicksals zeigt sich die wahre Größe des Menschen.
2. Sartre: Der denkende Mensch zermartert ächzend sein Gehirn, er weiß, daß seine Erwägungen immer nur Möglichkeiten und keine Gewißheiten ergeben, daß andere Betrachtungen alles wieder in Frage stellen werden. Er weiß nie, wohin er geht, er ist allem geöffnet und die Welt hält ihn für einen Zauderer. Aber andere Menschen werden von der ewigen Starre der Steine angezogen. Sie wollen wie Felsblöcke und undurchdringlich sein und scheuen jeden Wechsel.
3. Sören Kierkegaard: Das Leben sei eine Maskerade, erklärst Du, und das ist Dir ein unerschöpflicher Stoff zum Vergnügen, und noch ist es niemandem gelungen, Dich zu erkennen, denn jede Offenbarung ist immer eine Täuschung, so nur kannst Du atmen und verhindern, daß die Leute auf Dich eindringen und die Respiration beeinträchtigen. Darin hast Du Deine Tätigkeit, Dein Versteck zu bewahren und das gelingt Dir, denn Deine Maske ist die rätselhafteste von allen, Du bist nämlich nichts und bist immer nur im Verhältnis zu anderen, und was Du bist, bist Du durch dieses Verhältnis.
4. Charles Baudelaire: Der Fremdling
Samstag, 12. November 2016
Guten Abend
Was gibt es Schöneres, als sich am Lebensabend gegenseitig anzuquengeln? Gemeinhin gilt der Abend als eine entspannte Tageszeit. Und dennoch werden die meisten Streitigkeiten wohl abends ausgetragen. Da macht der Lebensabend keine Ausnahme.
Dabei könnte alles so schön sein.
Altersruhestand oder Ruhestand, so lauten sinnige Bezeichnungen für die Zeit, wenn "ich in Rente" bin.
Doch von Ruhe keine Rede, der Alltag nimmt nun auch den Raum ein, den der Beruf bisher inne hatte. Zeit, den Partner richtig kennenzulernen und vorhandenen Knatsch richtig aus zu walzen. Da sind professionelle Konfliktlösungsstrategien gefragt. Wer bisher einen Beruf hatte, hat nun gleich mehrere. Blöd nur, wenn Partnerin und Partner auf unterschiedlichen Baustellen arbeiten. Dann gibt es keinen gemeinsamen Feierabend.
Sonntag, 13. März 2016
Existence
Samstag, 13. Februar 2016
Netzwerk Körper
Wenn ein denkendes Gehirn seine eigene Körperlichkeit erfasst, welch namenloses Entsetzen löst dann erst die Erkenntnis aus, dass die eigene Persönlichkeit nur aus einem Paar gespeicherten Informationen besteht, die mit dem Ende unseres physikalischen Körpers und meist schon vorher perdu sind. Die Gefangenheit in einem endlichen Körper bedeutet Endlichkeit, Verletzlichkeit und ist zugleich die einzige Möglichkeit, uns zu erleben. Die Chemie muss stimmen, da ist was dran. So sehr wir uns für die Krone der Schöpfung halten, die Atome unseres Körpers werden uns überdauern und stehen in regem Austausch mit der Welt.