Direkt zum Hauptbereich

Posts

Posts mit dem Label "1. Weltkrieg" werden angezeigt.

Stimme

Vor hundert Jahren hatten die Menschen in Deutschland noch andere Sorgen. So berichtet die „Schlesische Privilegirte Zeitung“ am 19.8.1920 obenstehend über die Zahl der deutschen gefallenen Soldaten. Allgemein wird diese Zahl heute noch etwas höher mit über zwei Millionen Soldaten angegeben, die auf dem Feld der Ehre ihr Leben lassen mussten. Während sich die schlesische Zeitung intensiv mit den Demütigungen beschäftigt, die den Deutschen in den gemäß dem Vertrag von Versailles abzutretenden Gebieten zugefügt wurden, befasst sich die „Magdeburger Volksstimme“ als sozialdemokratische Zeitung großenteils mit den aus ihrer Sicht Untaten der Unabhängigen (Abspaltung der USPD) und dem kommunistischen Feind.  Die SPD, das zeigt sich schon damals, droht zwischen dem konservativen und rechtsnationalen Block und den Linken zerrieben zu werden. Sie kämpft nicht konsequent gegen rechts, gibt sich staatstragend und wird zum Feindbild der Linken.  Dabei haben die Menschen in Deutschland andere Sorg

Patriotisches

Nachstehende Quelle bezeugt eindrucksvoll mit welchen Illusionen die sogenannten „Deutschnationalen“ bereits im ersten Weltkrieg glaubten, die Welt bezwingen zu können und sie hatten die Chuzpe, einen möglichen Verständigungsfrieden abzulehnen. Leider wiederholte sich die Geschichte und auch heute sieht es so aus, als lernte man in Deutschland nichts aus der Vergangenheit. . Entnommen aus der zeitgenössischen Magdeburger Volksstimme von 1919.

Germany - Memories of a Nation

Neil MacGregor beschäftigt sich in seinem Buch mit der deutschen Geschichte, die mit der Aufteilung des Reiches von Karl dem Großen begann. Er arbeitet dabei den Aspekt des ungefähr 1000-jährigen Bestands des "Heiligen Römischen Reiches" heraus. Der Zusatz "deutscher Nation" kam erst später dazu. Im übrigen sollten die Grenzen dieses Reiches im Osten noch einmal nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von Bedeutung sein, denn bei der Festlegung der deutschen Ostgrenze orientierten sich die Alliierten (vor allem die Sowjetunion) daran. Die quasi föderalistische Struktur dieses Reiches, dass aus einer Vielzahl von Fürstentümern, Grafschaften und Bistümern bestand, war durchaus förderlich für innovative Neuerfindungen wie den Buchdruck. Denn wo die Staatsmacht enge Grenzen hat, kann man sich den besten Platz aussuchen, um innovativ sein zu können. In der Zeit des Heiligen Römischen Reichs sind doch denn auch viele bahnbrechende Entwicklungen zu verzeichnen. Da gab es Albr

100 Jahre

In Hundert Jahren ist alles vorbei, so heißt es. Dies kann manchmal tröstlich sein, macht einem aber die eigene Vergänglichkeit immer wieder klar. Der erste Weltkrieg war lange kein Thema mehr und ist es dieser Tage um so mehr. Zahlreiche Tagebücher und Blogs sind im Internet zu lesen. Ich selbst kannte einen Menschen, der im ersten Weltkrieg Soldat war. Man mag meinen, die geschichtlichen Ereignisse hätten keinen Einfluss auf unser Leben mehr. Und vielfach haben wir unser Gedächtnis an google abgegeben. Doch der Blick auf meine Familiengeschichte lehrt mich, dass es anders ist. Man mag geerbte Erinnerungen vergessen, sie bleiben aber dennoch ein Teil der in der Gegenwart lebenden Menschen. Politisch hat die Legende vom unbesiegten deutschen Heer und dem Dolchstoß aus der Heimat zum Erscheinen und zur Machtergreifung der Nationalsozialisten geführt und damit zum zweiten Weltkrieg, der unsere heutige Gestalt der Nationalstaaten zur Folge hatte. 70 Jahre ohne Krieg, stimmt das? Nein es g

Blog 1. Weltkrieg

Das Tagebuch von Ernst Pauleit wird als Blog im Netz veröffentlicht. Ein Tagebuch, dem ich gern folgen werde, weil es gerade die Lücke deckt, die sich im wahren Leben längst aufgetan hat: es gibt keine lebenden Zeitzeugen mehr. Je mehr man über den Ausbruch des ersten Weltkriegs und die folgende Zeit liest, desto klarer wird Einem, als welche Schmach der Frieden von Versailles empfunden werden musste.

4.8.1914 - Christopher Clark - Sleepwalkers

Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Belgien und Luxemburg. Christopher Clark, ein australischer Historiker, zeichnete in seinem Buch "Sleepwalkers - How Europe went to War in 1914" die Entwicklung hin zu diesem ersten Weltkrieg akribisch nach. Er kommt dabei zu dem Schluss, dass die politisch Verantwortlichen in ihren Handlungen einer gewissen Zwangsläufigkeit unterworfen waren, die, gepaart mit der Unfähigkeit der Monarchen resp. Verantwortlichen, zu verhängnisvollen Entscheidungen führten. Es scheint, als sei sich niemand im Klaren darüber gewesen, welche Folgen das Verschwinden der Habsburger Monarchie zum Beispiel für die weitere politische Entwicklung haben würde. Dieses Phänomen der Missachtung möglicher Entwicklungen ist auch in der heutigen Politik in aller Welt zu beobachten. Nur fehlten zur damaligen Zeit die internationalen Mechanismen, um die aus der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajevo e