So ein Streifzug durch die deutsche Fernsehlandschaft birgt erstaunliche Einblicke, die auch den Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender beleuchten. Es beginnt ganz harmlos mit einer Wanderung im Allgäu , bei der herausgefunden werden soll, wie teuer sie werden wird. Der Reporter lässt sich in einem örtlichen Sportgeschäft einkleiden. Schließlich kauft er Funktionskleidung für 500 €, ohne die schönen Meindl-Wanderschuhe für 240 € mitgenommen zu haben. Er geht dann doch lieber mit seinen alten Wanderschuhen und meint, 120 € müsse man für die Schuhe schon berappen. In den nächsten Minuten werden Wanderer zum Warum des Wanderns im Allgäu gefragt. Nach einer Seilbahnfahrt muss eine Käserei dran glauben. Bevor nun die Nagelfluhkette bewandert wird, zappe ich weiter und befinde mich im "Land der Täter". Familienszenen aus den späten Dreißiger Jahren in Farbe und im Dritten Reich. Harmlos grausam anzusehen, mir schon aus verschiedenen Mediatheken bekannt. Ich bleibe in der Zeit und wechsle in die Sowjetunion Stalins. Hier lerne ich die Straflager kennen und das bekannte Zitat "Die Revolution frisst ihre Kinder." Die Programme Stalins , die auch unschuldige Menschen schnell treffen. Einer der Protagonisten ist eine widerliche Hackfresse, die auch dem Dritten Reich alle Ehre gemacht hätte. Der Geist der Zeit, ich zappe zum Privatfernsehen. Hier erfreut mich eine Doku über die schwierigen Landungen von Kampfmaschinen auf dem Deck eines amerikanischen Flugzeugträgers. Doch die wiederholten Landeversuche sind langweilig und meine Reise geht zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen
zurück. Dort bin ich beim Sender rbb in eine Diskussion mit sehr klugen Menschen hinein gezappt. Sabine Adler zum Beispiel hat sogar ein Buch geschrieben "Die Ukraine und wir." Doch bevor das Buch empfohlen wird, ist Frau Schlesinger im Blickpunkt der Kritik. Sie wird von allen Journalisten verurteilt und man ist sich einig, die Kontrollmechanismen (welche?) haben versagt. Dann folgt das übliche Scholz-Bashing und endlich landet man beim derzeitigen Lieblingsthema im deutschen Fernsehen: der Ukraine. Deutschland hat natürlich komplett versagt und Frau Adler kritisiert nun, dass die Bundesregierung nicht offenlegt, wie viele Waffen sie an die Ukraine liefert oder geliefert hat usw. Zwar gäbe es eine Website, aber sie böte auch keine Transparenz. Da dachte ich mir, es wäre doch schön, wenn wir auch genau sagen würden, wohin und wann die Waffen geschickt werden, damit Putin sie gleich zerstören lassen kann. Als nun Hajo Schumacher sich anschickt und um Erlaubnis bittet, die Frage nach der Sinnhaftigkeit einzelner Sanktionen
stellen zu dürfen,
herrscht blanke Ignoranz. Das wir unsere Wirtschaft mit den Sanktionen, die Russland angeblich schaden, komplett zugrunde richten, interessiert in diesem schönen Studio so wenig wie Karl Lauterbach die Wahrheit über Nebenwirkungen der Coronamaßnahmen.
Zeit für mich, mich auszublenden. Gut, dass wenigstens eine Journalistin bemerkt hatte, sie bräuchte nicht alles, was dem Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender gemäß gesendet werde.
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