Direkt zum Hauptbereich

Ruhestand

Was sich hinter den blumigen Bezeichnungen "Ruhestand" oder "Lebensabend" verbirgt, ist in Wahrheit oft die Entdeckung einer Zweisamkeit, die man sich ganz anders vorgestellt hat, als man noch zur arbeitenden Bevölkerung gehörte. Vom Beginn des Rentnerdaseins an, ist man nun rund um die Uhr mit ein und derselben Person zusammen, 1:1  sozusagen. Da Männer im Haushalt von Natur aus eher passiv agieren, bietet das reichlich Gelegenheit für kontroverse Situationen. Und Mann merkt sehr  schnell, dass die Situation Zuhause komplizierter ist als eine klar umrissene Auftragssituation am Arbeitsplatz.
Dazu tritt nun die Eigenverantwortlichkeit für die Gestaltung der scheinbar unbegrenzt zur Verfügung stehende Freizeit, die sich früher in der Urlaubs- und Wochenendplanung erschöpfte.
Oft reicht auch die eigene Kraft nicht mehr für das aus, was man sich mal vorgenommen hat für später. Der Druck, noch alles machen zu missen, bevor das Leben zu Ende geht, lässt depressive Zustände wahrscheinlich werden. Da ist der Weg in die Psychotherapie hilfreich. Wichtig ist auch eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit scheinbar wichtigen Terminen.
Ohne eine gewisse wohlwollende Akzeptanz des Partners oder der Partnerin ist ein wirklicher Ruhestand unwahrscheinlich, um nicht das strapazierte Wort von der Liebe zu gebrauchen. Nur eines ist gewiss, jede Partnerschaft ist spätestens aus biologischen Gründen irgendwann zu Ende. Das lässt so manche Alltagsfrage so oder so in anderem Licht erscheinen und die Erkenntnis ist auch eine Chance im Hier und Heute zu leben.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Stuhlgang

Während ich den breiigen Stuhlgang meines Hundes betrachte, kam die Sonne und lachte und lachte. Was bedeutet Dir die Scheißerei freust Du Dich den gar dabei? Ja. wenn es ihm gut geht, dem Hund, dann ist auch sein Herrchen gesund.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Opferrolle

 Leider fange ich nun ganz von vorn an. Denn es ist das passiert, was immer unangenehm ist. Ein mir nahe stehender Mensch hat meinen Blog gefunden. Natürlich war er mir nicht so nahe, dass ihn alles interessiert hätte bzw. der Inhalt insgesamt von Interesse war. Da ich eigentlich nur für mich über mich und mein Leben schreibe, ist mir das Lesen dieser Zeilen eher unangenehm (mit der Ausnahme mir wohlgesonnener Personen). Explizit kritisierte mein ungebetene/-r Leser/-in, dass ich stets die Opferrolle einnehmen würde. Dabei bemühe ich mich darum, Erlebtes nachvollziehbar zu machen und möglichst in der Beobachterrolle meiner selbst zu bleiben. Einzelne Punkte aus dem Inhalt wurden zudem beanstandet. Angeblich hätte ich Bilder meines Hundes im Blog gepostet, um nur ein Beispiel zu nennen. Und genau solche Sachen wollte ich immer vermeiden. Aber selbst schuld: meine Blogadresse tauchte in einem beruflichen Netzwerk auf. Also besser aufpassen für die Zukunft..