Morgens letztmaliges Frühstück im Hotel, etwas Wehmut ist dabei. Meinen Fußweg zum Krankenhaus werde ich nicht noch einmal gehen. Bin etwas früher dran wegen der Abholung um 11 Uhr. Die Sonne scheint im schönsten Widerstreit mit meinen Gefühlen.
Am Krankenhaus gibt es ein Problem, eine ältere Dame versucht mir resolut den Zutritt zu verwehren, es sei noch keine Besuchszeit. Ich gebe aber nicht nach und erkläre ihr das mit dem Flughafen.
Auf der Station heißt es: Abholung zum Flughafen ist erst um 16 Uhr. Auch das glaube ich nicht.
Ich kontaktiere den ADAC, der zunächst dabei bleibt, doch auch die Reiseleiterin Sirli hat als Abholzeit 16 Uhr angegeben.
Die Angst geht um bei mir und meiner Frau, werden wir heute wieder unseren Heimflug verpassen?
Schließlich meldet sich der ADAC und bittet um Entschuldigung, unsere Abflugzeit sei mit der eines anderen Notfalls verwechselt worden. 15 Uhr wäre richtig.
Wieder rätseln, warum die Zeitangaben unterschiedlich sind. Heute Mittag wollen wir was anderes als Krankenhauskost. So gehe ich noch einmal im kleinen Einkaufscenter etwas holen. Ein unverhoffter Abschiedsgang. Alles kann ich wie immer mit der Kreditkarte bezahlen. Wir essen zusammen in ihrem Zimmer, dass nun bald neu belegt werden wird.
Aber können wir sicher sein?
Das Krankenhaus ist für die Bestellung des Krankentransports zuständig. Ich interveniere, die Zeit sei doch zu kurz, wenn wir schon um 17.20 fliegen sollen. Schließlich wird uns 15 Uhr zugesagt.
Meine Frau ist reisefertig, liegt auf dem Bett, wir warten, 15 Uhr verstreicht, es passiert nichts.
Die kommen erst um 16 Uhr, denken wir. Doch gegen 15.30 Uhr passiert das Wunder, ein Trupp Sanitäter stürmt die Station. Sichtlich schlecht gelaunt, ein kahl Geschorener und eine Frau, die ständig nickt, wenn man etwas sagt. Der Kahle zwingt meine Frau, das falsche Bein beim Umsteigen vom Bett auf die Transportliege zu belasten. Dann geht es im Eiltempo hinaus. Kein Abschied, kein Glückwunsch begleiten uns. Das Personal ist nicht unfreundlich, aber wir sind Fremde geblieben.
Der Weg vom Ida-Tallinna zum Flughafen ist nicht sehr weit, bald wird klar, warum die Sanitäter erst spät fahren wollten. Am Flughafen ist die Maschine noch nicht da. Wir müssen durch eine separate Sicherheitskontrolle. Sowohl meine liegende Frau als auch ich werden separat voneinander kontrolliert und abgetastet. Dann sehen wir uns im Krankenwagen wieder. Warten, warten auf die Lufthansa-Maschine aus Deutschland. Schließlich ist sie da.
Ein deutscher Sanitäter kommt auf unseren Wagen zu, stellt sich vor, ist freundlich. Ob wir die Tickets haben, ich verneine. Er kümmert sich. Spricht mit den estnischen Kollegen. Es dauert, er kommt mit den Tickets und unseren Ausweisen zurück. Wir fahren zur Maschine, der Hintereingang ist uns vorbehalten.
Eine Zwischenwand wird entfernt. Meine Frau wird auf den Transport umgebettet. Vier starke Männer müssen das Transportbett mit meiner Frau nun anheben und über den hinteren Sitzplätzen montieren.
Meiner Frau bleibt der Blick zur Kabinendecke.
Der Sanitäter nimmt auf einem der so "überdachten" Sitze Platz, ich als Vollzahler in der Reihe daneben.
Wir werden noch vom Flugkapitän begrüßt werden. Beim Start unterhalte ich mit dem Sanitäter über seinen Job als Rückholer. Während Estland unter uns zurück bleibt, erzählt er, dass er bei Transporten aus exotischen Ländern selbst die ein oder andere Hotelübernachtung machen muss, bis der Rückflug nach Deutschland möglich ist.
Später werde ich schreiben: nun sitze ich schon den zweiten Tag wieder im Zug zur Arbeit. Möchte ein bisschen Estland in mir mitnehmen und weiß, dass es nicht gelingen wird.
Am Krankenhaus gibt es ein Problem, eine ältere Dame versucht mir resolut den Zutritt zu verwehren, es sei noch keine Besuchszeit. Ich gebe aber nicht nach und erkläre ihr das mit dem Flughafen.
Auf der Station heißt es: Abholung zum Flughafen ist erst um 16 Uhr. Auch das glaube ich nicht.
Ich kontaktiere den ADAC, der zunächst dabei bleibt, doch auch die Reiseleiterin Sirli hat als Abholzeit 16 Uhr angegeben.
Die Angst geht um bei mir und meiner Frau, werden wir heute wieder unseren Heimflug verpassen?
Schließlich meldet sich der ADAC und bittet um Entschuldigung, unsere Abflugzeit sei mit der eines anderen Notfalls verwechselt worden. 15 Uhr wäre richtig.
Wieder rätseln, warum die Zeitangaben unterschiedlich sind. Heute Mittag wollen wir was anderes als Krankenhauskost. So gehe ich noch einmal im kleinen Einkaufscenter etwas holen. Ein unverhoffter Abschiedsgang. Alles kann ich wie immer mit der Kreditkarte bezahlen. Wir essen zusammen in ihrem Zimmer, dass nun bald neu belegt werden wird.
Aber können wir sicher sein?
Das Krankenhaus ist für die Bestellung des Krankentransports zuständig. Ich interveniere, die Zeit sei doch zu kurz, wenn wir schon um 17.20 fliegen sollen. Schließlich wird uns 15 Uhr zugesagt.
Meine Frau ist reisefertig, liegt auf dem Bett, wir warten, 15 Uhr verstreicht, es passiert nichts.
Die kommen erst um 16 Uhr, denken wir. Doch gegen 15.30 Uhr passiert das Wunder, ein Trupp Sanitäter stürmt die Station. Sichtlich schlecht gelaunt, ein kahl Geschorener und eine Frau, die ständig nickt, wenn man etwas sagt. Der Kahle zwingt meine Frau, das falsche Bein beim Umsteigen vom Bett auf die Transportliege zu belasten. Dann geht es im Eiltempo hinaus. Kein Abschied, kein Glückwunsch begleiten uns. Das Personal ist nicht unfreundlich, aber wir sind Fremde geblieben.
Der Weg vom Ida-Tallinna zum Flughafen ist nicht sehr weit, bald wird klar, warum die Sanitäter erst spät fahren wollten. Am Flughafen ist die Maschine noch nicht da. Wir müssen durch eine separate Sicherheitskontrolle. Sowohl meine liegende Frau als auch ich werden separat voneinander kontrolliert und abgetastet. Dann sehen wir uns im Krankenwagen wieder. Warten, warten auf die Lufthansa-Maschine aus Deutschland. Schließlich ist sie da.
Ein deutscher Sanitäter kommt auf unseren Wagen zu, stellt sich vor, ist freundlich. Ob wir die Tickets haben, ich verneine. Er kümmert sich. Spricht mit den estnischen Kollegen. Es dauert, er kommt mit den Tickets und unseren Ausweisen zurück. Wir fahren zur Maschine, der Hintereingang ist uns vorbehalten.
Eine Zwischenwand wird entfernt. Meine Frau wird auf den Transport umgebettet. Vier starke Männer müssen das Transportbett mit meiner Frau nun anheben und über den hinteren Sitzplätzen montieren.
Meiner Frau bleibt der Blick zur Kabinendecke.
Der Sanitäter nimmt auf einem der so "überdachten" Sitze Platz, ich als Vollzahler in der Reihe daneben.
Wir werden noch vom Flugkapitän begrüßt werden. Beim Start unterhalte ich mit dem Sanitäter über seinen Job als Rückholer. Während Estland unter uns zurück bleibt, erzählt er, dass er bei Transporten aus exotischen Ländern selbst die ein oder andere Hotelübernachtung machen muss, bis der Rückflug nach Deutschland möglich ist.
Später werde ich schreiben: nun sitze ich schon den zweiten Tag wieder im Zug zur Arbeit. Möchte ein bisschen Estland in mir mitnehmen und weiß, dass es nicht gelingen wird.
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