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I. Torpedobootsflottille

Fliegende Gedanken, so nennt man das, wenn man eben diese nicht mehr unter Kontrolle zu haben scheint. Mein Gehirn ist offensichtlich tagsüber so unterfordert, dass es in den frühen Morgenstunden auf ganz eigene Reisen geht. Was dabei heraus kommt, ist vielleicht noch am Morgen präsent. Wird es dann nicht aufgeschrieben, so bleibt bestenfalls noch eine Grundidee zurück.
Da stehe ich mit einer großen blonden Frau in einem Laden, die meine zu sein scheint. Da ist so ein Grundgefühl von Vertrautheit, ohne das wir allzuviel miteinander reden oder uns ständig zeigen zu müssen, dass wir zusammen gehören. Ich kümmere mich um die weibliche Kundschaft. Eine Dame offenbart mir, dass sie die Stadt verlässt und wohl für 12  Jahre unseren Laden nicht mehr besuchen wird. Warum es gerade 12 Jahre sind, danach frage ich nicht. Ich tue stattdessen sehr vertraut, obwohl ich die Dame vorher nie angesprochen habe. Natürlich soll sie uns doch bitte schön die Treue halten und wir werden uns ja bestimmt wieder sehen. Bis ich die Zahl 12 überreiße , das dauert ein bisschen. Da ist die Dame schon weg.
Überhaupt halte ich mich für einen Helden im Umgang mit den Kameradinnen von der anderen Feldpostnummer.
Die Bereitschaft von Frauen, einer Unterhaltung mit mir zu suchen, verwechsle ich mit meinen Anbandelversuchen.
Kein Wunder,, dass die meine so ruhig bleibt.
Mit wem ich mich selbst so verwechselt habe? Vielleicht mit meinem Urgroßvater, der ja auch einige Zeit den Matrosen auf einem Torpedoboot gegeben hat. I. Torpedobootsflottille stand einst auf seiner Mütze, wie ich erst kürzlich auf einem Foto entdeckte.

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Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Opferrolle

 Leider fange ich nun ganz von vorn an. Denn es ist das passiert, was immer unangenehm ist. Ein mir nahe stehender Mensch hat meinen Blog gefunden. Natürlich war er mir nicht so nahe, dass ihn alles interessiert hätte bzw. der Inhalt insgesamt von Interesse war. Da ich eigentlich nur für mich über mich und mein Leben schreibe, ist mir das Lesen dieser Zeilen eher unangenehm (mit der Ausnahme mir wohlgesonnener Personen). Explizit kritisierte mein ungebetene/-r Leser/-in, dass ich stets die Opferrolle einnehmen würde. Dabei bemühe ich mich darum, Erlebtes nachvollziehbar zu machen und möglichst in der Beobachterrolle meiner selbst zu bleiben. Einzelne Punkte aus dem Inhalt wurden zudem beanstandet. Angeblich hätte ich Bilder meines Hundes im Blog gepostet, um nur ein Beispiel zu nennen. Und genau solche Sachen wollte ich immer vermeiden. Aber selbst schuld: meine Blogadresse tauchte in einem beruflichen Netzwerk auf. Also besser aufpassen für die Zukunft..

2002 - I

Vorsicht Beratung! Ein Meer von blauen, grauen und schwarzen Anzügen wogte unter den diskutierenden Köpfen, ab und zu von kaum andersfarbigen Damenkostümen gesprenkelt. Seriosität im Auftreten ist das Metier der Banker. Sie mögen es, in der Kantine über ihre Arbeit zu sprechen und organisieren sich ständig neu. Ihrer Verantwortung ist Ihnen wohl bewusst, schließlich gehen sie mit dem Geld anderer Leute um. Deswegen empfehlen sie dem privaten Kleinanleger gern ihre Hausprodukte. Immer auf der sicheren Seite bleiben heißt im Zweifelsfall der gut gemeinte Rat für den unsicheren Anleger. Natürlich wird immer alles genau analysiert, der Markt beobachtet und kein Cent verschenkt. Wer hat was davon? Um all das professionell abzuwickeln, werden die Mitarbeiter geschult, auch psychologisch. Wer in die Führungseebene aufsteigen will, muss lernen, sich an Felswänden abzuseilen. Schulungsabteilungen und Seminarveranstalter sorgen für ein qualifiziertes Coaching. Das der Banker ab und zu das Deutsc