Deswegen frage ich.
Kaum hat man Wolfsburg, dieses städtebauliche Kleinod der Dreißiger Jahre mit dem ICE verlassen, braust man ein bisschen durch die heideähnliche Landschaft und findet sich in Berlin-Spandau wieder. Erst tauchen da ein paar Einfamilienhäuschen-Siedlungen auf, plötzlich ist da Bahnhof. Spandau, ein Stadtteil von Berlin, so groß wie mancherorts manch stolzes Städtchen, hat natürlich alles, was de so brauchst, vor allem Einkaufsmöglichkeiten.
Weiter rollt der Zug durch den Bahnhof Zoo, nachdem er den Grunewald zur einen und die Messe zur anderen Seite passiert hat, zum neuen Hauptbahnhof . Das Wolfsburger Thema aus rotem Backstein und neuen Gebäuden aus viel Glas und Beton wird in Berlin wieder aufgenommen. Frage mich, wann hier die ersten Verzweifelten in die tiefen Abgründe fallen, die sich zwischen den einzelnen Ebenen dieses Monuments unserer Staatsbahn auf tun.
Sicher soll das alles luftig, frei und transparent wirken. Wofür der Bahnhof gebaut wurde, wird aber schnell klar. Der am schnellsten erreichbare Ausgang führt geradewegs zum Regierungsviertel. Mit dem Köfferchen kommste bequem über den Vorplatz zur Brücke über die Spree und dann ab ins Büro. Egal ob Kanzleramt oder Abgeordnetenhaus, alles wirkt in Sichtbetonbauweise provisorisch und man fragt sich, wie lange es wohl dauern mag, bis diese Gebäude abgebrochen werden, um was richtiges zu bauen. Dem Erich sein Lampenladen musste ja auch dran glauben. Aber Backsteine, die gibt es ja auch noch in Berlin.
Überall stehen sie noch herum die alten Häuser. Die Charité verscherbelt gerade so einiges.
Und es gibt noch mehr Stein, besser gesagt Basaltstelen: das Holocaustdenkmal. Es steht an einer Stelle, an der gerade Platz für noch weitere schöne Apartmenthäuser gewesen wäre.
Das war vielleicht 'nen Ärger, dass es ausgerechnet da hin gebaut wurde. Aber keine Sorge, am Potsdamer Platz war noch genug Platz für Stein, Beton und Glas. Da ist das Hochhaus der Deutschen Bahn, das Sony-Center und das Daimler-Chrysler Haus. Auf letzteres darf sogar hochgefahren werden. Die Treppenhäuser allerdings sind nur im Notfall zu benutzen.
Vieles ist sehr groß in Berlin, vor allem die Fläche. Manches dagegen wirkt unscheinbar. Das Brandenburger Tor zum Beispiel oder noch kleiner der Checkpoint Charlie. Der ist völlig vermauert mit Andenkenläden und Museum. "You're leaving the American Sector", das war einmal und ist nicht mehr. Selbst die Kunst vermarktet die ehemaligen Symbole und malt Bilder darüber. Und doch ist diese Stadt so urdeutsch mit ihren alternativen Geschäftsideen.
Man wartet bei Rot noch an der Ampel, man quert die Alleen am Übergang und man rüpelt sein Recht als Fahrradfahrer durch, auch wenn man dabei Touristen anfährt.
Tja und dann der Osten, diese Dauerbaustelle. Klar, da gibt es keine so schönen miefigen Cafés wie im Westen, in Tegel etwa. Dafür alles andere noch etwas günstiger und mehr. In Weißensee hängt an einem Haus eine Gedenktafel. "In diesem Haus wurden 1943 sieben jüdische Familien deportiert. Vergesst sie nie!" Wann diese Inschrift wohl angebracht wurde?
Neben dem Geschichtsunterricht gibt es auch handfeste Vorteile, Mürbestreusel beim Bäcker etwa.. Wir laden uns noch drei Stücke Streusel (im Angebot) dazu auf. Die Verkäuferin meint, sie fragt besser noch einmal nach, weil das vielleicht ein bisschen zu viel für uns ist und sie uns dann ein Stück einpacken will.
Kaum hat man Wolfsburg, dieses städtebauliche Kleinod der Dreißiger Jahre mit dem ICE verlassen, braust man ein bisschen durch die heideähnliche Landschaft und findet sich in Berlin-Spandau wieder. Erst tauchen da ein paar Einfamilienhäuschen-Siedlungen auf, plötzlich ist da Bahnhof. Spandau, ein Stadtteil von Berlin, so groß wie mancherorts manch stolzes Städtchen, hat natürlich alles, was de so brauchst, vor allem Einkaufsmöglichkeiten.
Weiter rollt der Zug durch den Bahnhof Zoo, nachdem er den Grunewald zur einen und die Messe zur anderen Seite passiert hat, zum neuen Hauptbahnhof . Das Wolfsburger Thema aus rotem Backstein und neuen Gebäuden aus viel Glas und Beton wird in Berlin wieder aufgenommen. Frage mich, wann hier die ersten Verzweifelten in die tiefen Abgründe fallen, die sich zwischen den einzelnen Ebenen dieses Monuments unserer Staatsbahn auf tun.
Sicher soll das alles luftig, frei und transparent wirken. Wofür der Bahnhof gebaut wurde, wird aber schnell klar. Der am schnellsten erreichbare Ausgang führt geradewegs zum Regierungsviertel. Mit dem Köfferchen kommste bequem über den Vorplatz zur Brücke über die Spree und dann ab ins Büro. Egal ob Kanzleramt oder Abgeordnetenhaus, alles wirkt in Sichtbetonbauweise provisorisch und man fragt sich, wie lange es wohl dauern mag, bis diese Gebäude abgebrochen werden, um was richtiges zu bauen. Dem Erich sein Lampenladen musste ja auch dran glauben. Aber Backsteine, die gibt es ja auch noch in Berlin.
Überall stehen sie noch herum die alten Häuser. Die Charité verscherbelt gerade so einiges.
Und es gibt noch mehr Stein, besser gesagt Basaltstelen: das Holocaustdenkmal. Es steht an einer Stelle, an der gerade Platz für noch weitere schöne Apartmenthäuser gewesen wäre.
Das war vielleicht 'nen Ärger, dass es ausgerechnet da hin gebaut wurde. Aber keine Sorge, am Potsdamer Platz war noch genug Platz für Stein, Beton und Glas. Da ist das Hochhaus der Deutschen Bahn, das Sony-Center und das Daimler-Chrysler Haus. Auf letzteres darf sogar hochgefahren werden. Die Treppenhäuser allerdings sind nur im Notfall zu benutzen.
Vieles ist sehr groß in Berlin, vor allem die Fläche. Manches dagegen wirkt unscheinbar. Das Brandenburger Tor zum Beispiel oder noch kleiner der Checkpoint Charlie. Der ist völlig vermauert mit Andenkenläden und Museum. "You're leaving the American Sector", das war einmal und ist nicht mehr. Selbst die Kunst vermarktet die ehemaligen Symbole und malt Bilder darüber. Und doch ist diese Stadt so urdeutsch mit ihren alternativen Geschäftsideen.
Man wartet bei Rot noch an der Ampel, man quert die Alleen am Übergang und man rüpelt sein Recht als Fahrradfahrer durch, auch wenn man dabei Touristen anfährt.
Tja und dann der Osten, diese Dauerbaustelle. Klar, da gibt es keine so schönen miefigen Cafés wie im Westen, in Tegel etwa. Dafür alles andere noch etwas günstiger und mehr. In Weißensee hängt an einem Haus eine Gedenktafel. "In diesem Haus wurden 1943 sieben jüdische Familien deportiert. Vergesst sie nie!" Wann diese Inschrift wohl angebracht wurde?
Neben dem Geschichtsunterricht gibt es auch handfeste Vorteile, Mürbestreusel beim Bäcker etwa.. Wir laden uns noch drei Stücke Streusel (im Angebot) dazu auf. Die Verkäuferin meint, sie fragt besser noch einmal nach, weil das vielleicht ein bisschen zu viel für uns ist und sie uns dann ein Stück einpacken will.
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