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Kollegen

Alles fing damit an, dass ich mit unserem  zukünftigen bosnischen Hausmeister vor dem Haus stand und wir uns sagten: "Hier kaufen wir was." Gesagt, getan. Nachdem wir uns für eine  Vierzimmerwohnung statt einer mit fünf Zimmern entschieden hatten, weil diese eine hellere und höhere Lage hatte, kauften wir uns also tatsächlich als Ehepaar um die 50 erstmalig "Eigentum." Der Haken war nur, es gab noch 15 andere Parteien, die auch meinten, Sie hätten nun ein Eigentum erworben. Das merkten wir sehr bald. Erst waren alle sehr aufgekratzt und freundlich und wenn man nur den Müll weg brachte, kam man kaum noch zurück, da auf dem Weg hin und zurück wichtige Gespräche geführt werden mussten.. Außer unserem bosnischen Hausmeister war aus unserer Mitte meine Frau zur Vorsitzenden des dreiköpfigen Wohnungseigentümerbeirats gewählt worden. Die Kollegin im Beirat nutzte die Gelegenheit, ihre persönliche Reklamation (Geräusche in den Heizkörpern) solange zu Gehör zu bringen, bis d...

Abschiede

Die letzten Gedanken meines Vaters kreisten um die Frage, wie er das Geld auf seinem Girokonto vor dem Zugriff der amtlichen Betreuerin meines Bruders bewahren könnte. Er beauftragte mich, zur Bank zu gehen und das Konto zu leeren. Er konnte kaum noch sprechen, aber ich verstand das auch so. Ein letztes Mal hatte er mir seine bleiche Hand gereicht. Einen Tag später würde ich ihn nur noch leblos sehen. Selbst im Tod schien er noch empört darüber, dass es nun ein Ende hatte und ich bildete mir kraft meines Willens ein, er wolle mir noch einmal die Hand geben. Das mit dem Geld hat natürlich nicht gehen können und so kommt vieles anders als gedacht. Auch die Abschiede, die während des Lebens notwendig werden und nicht mit dem Fall in die ewige Singularität enden, sind nicht immer gleich voraussehbar.  Nach und nach habe ich Abschied von meinen Eltern genommen, von meiner Heimatstadt, von der Idee, Freunde zu haben, von Kindern, die ich nie hatte und einem Sternenkind, von meinem Wohnor...

So wie es euch gefällt

Aus Zahlen eine Burg gebaut, Figuren mit Wertigkeit vertraut. Niemand hat hier je gelebt, g ewinnen war dafür erstrebt. Das Ganze ist wohl nur ein Spiel, beliebt, erfiolgend ohne Ziel. Alles nicht von dieser Welt, gemacht, damit es mir gefällt.

Hund macht etwas

Nun heißt es, unser Hund macht etwas. Was er macht ist, dass er Kinder anbellt und knurrt, wenn sie schnell laufen oder sich ihm nähern. Großes Theater um ein bisschen Lärm und auch vor Hundekot hat man ja panische Angst. Der muss in Plastiktüten gesteckt werden, die dann teilweise in der Gegend herum fliegen oder verloren werden. Pferde dagegen, verlieren ihre Äpfel einfach so auf der Straße. Da regt sich keiner auf, das ist sozusagen ein Katzenschiss. Seit neuestem reitet man hier im Ort während des Berufsverkehrs in sengender Junihitze mit dem Pferd auf der Straße  Hinten dran folgt ein Kind mit rotem Kopf auf einem Pony und daneben läuft ein großer Hund mit hängender Zunge. Es war keine Fata Morgana. Wage nicht daran zu denken, was passieren würde, wenn ich der Reiter gewesen wäre.

Hilfe

Mein Nachbar erklärt mir, wie ich meinen Hund zu führen habe. Ein anderer schellt an unserer Wohnungstür und erläutert, dass ich Biomüll bei 34 Grad nicht vor der Tür stehen lassen soll, er stinke. Gut, dass er das getan hat. Ich hätte ihn wahrscheinlich sonst nie weg gebracht. Und auch mit meinem 6kg wiegenden Hund wäre ich kaum fertig geworden. Helfende Hände und mahnende Worte überall, manchmal habe ich Schwierigkeiten, das Gute im Menschen zu erkennen. Aber auch ich helfe, wo ich kann. Wenn mein Nachbar mal wieder unser Fenster im Treppenhaus aufgerissen hat, in der Hoffnung auf Kühlung seines Dachgeschosses, dann schliesse ich es schnell wieder. Der Gute hat nämlich noch nicht begriffen, dass kühle Luft nicht nach oben steigt.

Richtfest

An sich eine feierliche Angelegenheit, die gestern sehr rustikal in der Tiefgarage unseres neuen Wohnhauses seitens des Bauträgers abgefeiert wurde. Klar werden konnte hier nur, dass man als eine einzelner Wohnungseigentümer gar nicht so wichtig ist, wie man immer glaubte. Hier feierten sich die Leute, die das Projekt gestemmt hatten. Im Einzelgespräch mit den Handwerkern sah das immer anders aus. Da war man irgendwie wichtig. Wie auch immer, am Schaschlikwagen gab es was zu essen. Und anschließend machten wir noch Bekanntschaft mit der örtlichen Schützenkompanie, die unser Auto eingekeilt hatte und sich nun darüber amüsierte, wie wir aus der engen Lücke wieder heraus fahren wollten. So ist das eben in Lippe.

Kolberg- Adressbücher 1909 und 1920

Vor einigen Jahren habe ich für die Pommerndatenbank die beiden Adressbücher von Kolberg aus den Jahren 1909 und 1920 in Excel eingegeben. Über meine Homepage, die es nun nicht mehr gibt, waren die Daten auch einsehbar. Unter dem nachstehenden Link sind sie nun wieder verfügbar. Bitte einfach mit der rechten Maustaste auf die Bezeichnung klicken und die Adresse erscheint. Kolberg - Adressbücher 1909 und 1920