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Jonathan Franzen - The Corrections

Jonathan Franzen schaut hinter den Spiegel und zwar so scharfsinnig beobachtend, dass einem schlecht wird. Jeder Mann kennt die Situation: gerade wenn ein handwerkliches Problem am kniffligsten zu sein scheint, ruft die Frau. Alfred Lambert, kurz Al genannt, ist ein pensionierter Ingenieur mit hauseigenem Labor und hat aber noch ein ganz anderes Problem. Er leidet an Parkinson und Demenz zugleich und so ist jedes kleine Handwerk ein Riesenproblem, dass ihn an den Rand seiner begrenzten Möglichkeiten führt. Und da taucht dann seine Ehefrau Enid auf, die bis zu seinem Lebensende nicht aufhören wird, ihm zu sagen, was er falsch gemacht hat. Beide leben in einem Haus in dem beschaulichen St. Jude, einem Städtchen im Mittleren Westen der USA, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Enid als Mutter möchte, dass ihre drei Kinder möglichst zusammen mit ihren Familien, noch einmal zu einem letzten Weihnachtsfest nach St. Jude kommen. Man hätte dem Buch Franzens auch durchaus den Titel „Pro...

Im März

Dein Telefon zeigt meine Nachricht, den Anruf den Du nicht hörtest. Ich lösche, was zu löschen ist. Ich weiß ja, dass Du nicht mehr bist. Du meintest, wenn Du etwas merkst: Du rufst an, ich wüsste es dann. So anders war unser Ende. ergeben und ohne Wende. Ich fühle, was zu fühlen ist, doch weiß ja, dass Du nicht mehr bist.

Ein Briefwechsel

in seiner Zeit ist ein Weg der Gemeinsamkeit. Später aber legt er dar: es ist nicht alles Geschriebene wahr. Die Worte liegen schwer wie Blei im Schrank, in der Schublade, in der Kartei. Wer etwas mitzuteilen hat, der prüfe den Wert auf einem Blatt. Was leicht ist, wird hier wirklich schwer. Papier ist geduldig, das ist wohl wahr. Da liegt das Manko, sonnenklar.

Hallo, geht’s noch?

Die moderne zwischenmenschliche Kommunikation drückt in erster Linie den Verlust an Bedeutung der Worte aus, der durch eine Inflation von neuen Begriffen und anderen Verwendungen alter Worte übertüncht wird. Mann nehme das Wort ‚Hallo’. Früher mal als harmlose und unverbindliche Begrüßung benutzt oder als Anruf, taucht dieses Wort jetzt mitten in ganzen Sätzen auf und zwar als betonte Frage ‚Hallo?!’. ‚Hallo’ verkommt also nun zu einem Ausdruck der Irritation und des Unverständnisses und paart sich gern mit der Zusatzfrage: „Geht’s noch?“. Während früher die Frage „Geht’s noch?“ eher höchste Besorgnis und Anteilnahme ausdrückte, so sind diese Worte nun als Hinweis oder bestenfalls witzig mit einem Schuss Ironie gemeinte Bemerkung zu verstehen. Die heutige Welt hat der früheren ihren Sinn genommen und keinen neuen gefunden. So mag es früher Sinn gehabt haben, wenn die Mutter ihr Kleinkind mit einem aufmunternden „Hallo“ begrüßte, heute praktizieren das aber auch junge Frauen mit ält...

10.2.2011

Ein Jahr ohne Dich, was hat es verändert? Das ich nicht mehr an Dich denke, stimmt nicht. Das das Gefühl verschwindet, ist nicht wahr. Das Jahr war so sonderbar. Es bleibt eine Hoffnung so seltsam verborgen, im Alltag ergeben sich andere Sorgen. Sag’ mir, in welcher Welt Du lebst und ob Du noch nach Erfüllung strebst. Da bleibe ich nun so einfach zurück, in welchem Akt, in welchem Stück?