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Geschwatz

 "Die Welt von gestern", so nannte Stefan Zweig seine Lebenserinnerungen. Und er meinte damit eine Zeit, in der es noch kein Geschwatz aus dem Radio gab. Wenn er wüsste, dass das Radio erst der Anfang dieser allumfänglichen Bedudelung der Menschen war, gefolgt vom Fernsehen und dem Internet. Letzteres trägt man überall mit sich herum. Passanten sprechen laut vor sich hin, sodass der Gedanke an Selbstgespräche aufkommt, bis klar wird, dass da ein Mobiltelefon vor dem Mund positioniert wird oder in ein kleines Micro vor dem Gesicht hängt. Die Menschheit hat es noch weiter gebracht als zu Zweigs Zeiten, die bereits er als großen Umbruch erlebte. Passend zu seiner Verzweiflung über die erzwungene Trennung von seinen europäischen Wurzeln und die kurzfristige diktatorische deutsche Herrschaft, werden nun wieder Vergleiche zum Überfall Hitlers mit dem heutigen russischen Einmarsch in die Ukraine gezogen. Aus den Medien tönen wieder zahlreiche überflüssige Kommentare. Klar ist doch n

EO IPSO

 Zwei Zitate haben es mir aktuell angetan, die ich aus dem Gesamtwerk von Stefan Zweig entnommen habe. Er beschreibt sein Leben hier autobiographisch.  "... gerade der Heimatlose wird in einem neuen Sinne frei, und nur der mit nichts mehr Verbundene braucht auf nichts mehr Rücksicht zu nehmen." Als Leitmotiv für meinen kaum gelesenen Blog kann das folgende Zitat gelten. "Alles, was man aus seinem eigenen Leben vergißt, war eigentlich von einem inneren Instinkt längst schon verurteilt gewesen, vergessen zu werden. Nur was ich selber bewahren will, hat ein Anrecht, für andere bewahrt zu werden." Schreiben als Versuch, den Kampf gegen das eigene Vergessen und das fremde Vergessenwerden aufzunehmen, das ist so etwas wie eine Sisyphus-Arbeit, denn am Ende, mein Vater wusste es schon, ist doch alles egal. Meine eigene Neigung zum Stoizismus steht jeglichen Anstrengungen oft im Wege. Lange und stringent durchgehaltene Erzählungen sind daher von mir schriftlich kaum zu erwa