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Gefährten der Zeit

 Wenn man es Zeit nennen will,  die unser Alter misst, dann sind wir alle Gefährten ein und derselben Zeit. Ich nenne es Energie, deren Vergänglichkeit messbar ist. Jeder Moment unseres Lebens vergeht und kommt nie wieder. Das macht seinen Wert aus. Sich dessen bewusst zu sein, das ist schwer. Der Mensch lebt mehr als alle Tiere in dem Wunsch nach immer mehr Ablenkung und entfernt sich mal mehr, mal weniger, von seinen Grundbedürfnissen. Er verliert nicht nur den Sinn für die Endlichkeit seines Seins, er weiß auch nicht mehr, dass die Welt nicht unendlich Ressourcen zum Verbrauch bereit stellt. Unserer Lebensbasis zum Trotz steht unser Wirtschaftssystem auf dem Prinzip "Wachstum". Es trägt der Gewinnsucht des Menschen Rechnung, an der er wie ein Alkoholiker an der Flasche fest hält. Auch der Alkoholiker weiß im Grunde, wohin ihn seine Sucht führt. Aber es ist ihm egal, auch wenn der Genuss meist längst nicht mehr da ist. 





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2002 - X

A rock feels no pain and an island never cries.. Auf der Insel Wahrheit gestrandet, möglicherweise völlig versandet? Einfacher jede Klippe zu umrunden, die Wirklichkeit darstellt und wählt, sich über den Riffen zu bekunden: der eigene Weg nur zählt! Auf dem Meer der Lügen, da lässt es sich gut segeln. Denn im Meer der Lügen, da gibt es keine Regeln.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Wolfgang Herrndorf – Sand

Man könnte meinen, hier habe jemand möglichst viele Klischees zusammen gestellt und sie durcheinander gewürfelt. Aus den vielfältigen und genau beobachteten Eindrücken ist dann die Aufgabe erwachsen, einen roten Faden zu finden, der das ganze zu einem Roman macht. Dieser rote Faden ist der Irrwitz des Lebens, der konsequent durchhält. Der Irrwitz, den wir alle kennen, den die meisten jedoch verdrängen, denn das menschliche Gehirn neigt dazu, Zusammenhänge zu erkennen, wo es keine gibt. Falscher Ort, falsche Zeit, diese Umstände kosten den meisten Menschen das Leben. Und so geht es schlussendlich auch dem Protagonisten, der den Namen Carl trägt, weil er seinen eigenen Namen nicht mehr kennt. Man hat ihm den Schädel eingeschlagen und er darf trotzdem weiter leben, ohne zu wissen warum und mit der Verzweiflung sich selbst finden zu müssen. Denn sie sind hinter ihm her, er hat etwas, was sie brauchen. Ist es eine Mine? Eigentlich auch egal. Da taucht Helen auf, die Frau, die sein Schicksal...