Fällt es leichter, über einen Zeitraum zu schreiben, der so kurz zurück liegt? Nein, mir leider nicht. Die Motivation dazu ist zum Einen nicht sehr groß, zum anderen steht in diesem Blog ja recht viel aus den vergangenen Jahren. Da sich die Sicht der Dinge allerdings im Laufe der Zeit verändert, macht es vielleicht doch Sinn, noch einmal darüber nachzudenken. Leider habe ich die gute Sitte von früher, Texte erst einmal ins Unreine zu schreiben und sie dann in die Blogs hinein zu kopieren, aufgegeben. Mittlerweile kommt alles gleich in den Blog, den ich dann ab und zu sichere. Das geht zum Glück mit meinem aktuellen Blog. Leider führt das nun dazu, dass ich nicht mehr in irgendwelchen Verzeichnissen schriftliche Hinterlassenschaften finde. Aber wer suchet, der findet im Zweifel im eigenen Kopf.
Meine neue Position als Minijobber brachte einige Veränderungen in der Firma mit sich. Zunächst hatte ich Mühe, meinen Urlaubsanspruch durchzusetzen. Niemand hatte bedacht, dass ich als Minijobber nicht gegenüber den übrigen Angestellten der Firma benachteiligt sein darf. Besonders mein Kollege B. glaubte, ich hätte sowieso Urlaub. Aber mein Ansprechpartner war ja wie üblich die Personalabteilung. Das konnte schließlich geregelt werden, verringerte aber die Zahl meiner zu leistenden Arbeitsstunden. 23,5 waren es im Monat zu Anfang gewesen. Ich konnte mich nicht beklagen, auch wenn ich den Umgang mit meinem berechtigten Ansinnen nicht als professionell empfand. Schließlich machte ich die Firma ja auf einen Fehler aufmerksam, der alle Minijobber betraf. Meine Arbeit im Betriebsrat legte ich nieder, was einen meiner Kollegen besonders freute, der es bei der letzten Betriebsratswahl noch nicht einmal als Ersatzmitglied ins Gremium geschafft hatte. Es hätte wenig Sinn gemacht, wenn ich zu einzelnen Sitzungsterminen an meinen arbeitsfreien Tagen eingeladen worden wäre. So verrückt war ich auf die Sitzungen nicht so, wie es einmal ein Ex-Kollege aus unserer Abteilung gewesen war, der sogar an seinen freien Tagen in die Firma kam, um Sitzungstermine wahrzunehmen, vermutlich auch um Ersatzmitgliedern keine Gelegenheit zur Teilnahme zu geben.
2017 war überhaupt, auch abgesehen davon, ein Jahr der Veränderung. In unserem Haus war es schon länger sehr ungemütlich. die italienisch-polnische Kombination über uns, schlug wieder zu. Wir sollten doch zu sehen, nicht zu viel Dreck von unseren Hundespaziergängen mit ins Treppenhaus zu bringen und daher gefälligst einen Fußabtreter der Firma Aldi benutzen, den man uns großzügig vor die Hauseingangstür legte. Für eine vernünftige Lösung, etwa einen Rost statt der vorhandenen Fußmatte war man nicht zugänglich, das hätte auch ein bisschen mehr Geld gekostet. Ein Hund, noch dazu ein kleiner, macht natürlich angreifbar. So sahen wir uns folgerichtig nach Alternativen für unser zukünftiges Wohnen um.
Im März 2017 führte uns der Weg nach Lemgo. Auch zu Zeiten unserer Berufstätigkeit war es immer wieder Thema zwischen uns, den Wohnsitz nach Lemgo zu verlegen. Ruths Elternhaus zu übernehmen, war vor langer Zeit an überhöhten finanziellen Forderungen der Schwiegereltern an uns, gescheitert. Zudem hätte ich beruflich aufgrund meiner Laufbahn kaum einen adäquaten Job in Lemgo gefunden. Nun waren wir frei. So schauten wir uns immer mal um, wenn wir in der Gegend waren. Ein Projekt im alten Amtsgericht von Lemgo fiel uns auf. Betreut wurde das Ganze von der Sparkasse in Lemgo. Wir nahmen Kontakt auf, doch es stellte sich heraus, dass für uns keine interessante Wohnung mehr zu haben war. Stattdessen stellte man uns ein noch in Planung befindliches Projekt vor. Eigenartigerweise hatten sich aber auch da bereits Investoren die besten Lagen resp. Wohnungen gesichert. Unser Interesse galt nun einer Erdgeschosswohnung mit etwas Rasen vor der Terrasse, weil wir es unserem Hund und uns selbst etwas leichter machen wollten. Dazu war aber die Frage zu klären, ob ein Sondernutzungsrecht besteht, welches uns die Einzäunung desselben erlauben würde. Die Information dazu war sehr indifferent. Merkwürdig empfanden wir die in Lippe oft geäußerte Frage, warum wir aus unserer "schönen" Gegend denn nach Lippe ziehen wollten. Das fragte auch der nette Herr der Sparkasse Lemgo, was sich immer schnell mit der Herkunft meiner Frau erklären ließ. Ein sehr netter junger Friseur, der wie sich heraus stellte, auch kein Lipper resp. Lemgoer war, meinte nur, dass es, wenn seine Freundin nicht aus Lemgo wäre, schwierig geworden wäre. Er schnitt mir die Haare so gut, wie mein Stammfriseur in Bad Vilbel. Leider war er dann beim nächsten Besuch in Lemgo schon nicht mehr in dem Friseursalon tätig. Überhaupt sind lange Haare in Lippe nicht unbedingt ein Türöffner. Die Frau meines Schwagers gab zu verstehen: es sehe bei mir schrecklich aus. So schlug nun unser Pendel wieder in Richtung Schöneck aus.
Zumal ich mich, auch auf Initiative meiner Frau, um das Ehrenamt eines Seniorenbeirats im Schönecker Ortsteil Kilianstädten erfolgreich beworben hatte und die Wahl dazu gewann. Als Jungsenior entsprach ich der Zielgruppe der Gemeinde und erfuhr Unterstützung durch die Bürgermeisterin, die mich von meiner Vereinsarbeit für den Förderverein Leselust kannte. Just jener Verein, der das Jahr 2017 nicht überleben sollte. Man bot mir an, das Amt des Vorsitzenden im Seniorenbeirat zu übernehmen, was ich akzeptierte, ohne mir über die damit verbundene Reisetätigkeit im Klaren zu sein. Warum ich Vorsitzender wurde, war auch schnell klar. Niemand wollte einen bereits im Ort ehemals im Ausländerbeirat tätigen Herrn zum Vorsitzenden haben.
Auch unser übriges Leben ging seinen rührigen Verlauf weiter. Im Mai landeten wir auf unserem erneuten Weg an die Ostsee in Lemgo. Wir übernachteten wieder mal im Borke und waren abends in recht harmonischer Stimmung bei meinem Schwager zum Grillen eingeladen. Der nächste Tag und die Abfahrt aus Lippe fiel mir sehr schwer. Ich musste wieder um eine Nerven am Steuer kämpfen, was mir einigermaßen gelang. Auf unserem Weg nach Lübeck, mussten wir eine große Umleitung wegen einer Baustelle nehmen. Das kam mir sehr entgegen. Der Rest der Anreise über Travemünde nach Niendorf führte mich durch das Schleswig-Holsteiner Land. Kaum angekommen, gingen die Probleme weiter. Der hinterlegte Schlüssel schien nicht in das Schloss der Tür zur Ferienwohnung zu passen. Die Touristeninformation hatte schon zu, aber mit Hilfe der örtlichen Polizei passte der Schlüssel doch. Meine Nerven lagen einfach blank, Die Wohnung selbst war zudem im Vergleich zu der Wohnung, die wir im Vorjahr gebucht hatten, enttäuschend und der Ort glänzte mit einigen neuen Baustellen. Schon immer hatte ich das Gefühl, dass es nicht gut ist, immer wieder an den gleichen Ort zu fahren. Auf der Rückfahrt gab es für mich die gleichen Nervenprobleme wie auf dem Hinweg. Wieder führte der Weg zurück über Lemgo. Die letzte Raststätte vor der Abfahrt war dann für mich das Ende der Fahrt. Wir hatten ein Zimmer im Liemer Krug gebucht. Das Hotel kannten wir nicht so gut und es befand sich im Umbau. Warum, das konnte man an den noch nicht renovierten Zimmern erkennen. Selbst unser Hund Mecky stürmte sofort wieder durch das Treppenhaus nach draußen. Zum Glück gab es keine Schwierigkeiten mit der Stornierung. Wir landeten wieder im Borke. Es sollte nicht unser einziger Urlaub bleiben. Im August reisten wir mit dem Bus über Danzig in die Masuren nach Sensburg im ehemaligen Ostpreußen. Mitte September bis Anfang Oktober waren wir in Lemgo. Ruth feierte dort bei ihrer goldenen Konfirmation mit und traf eine Jugendfreundin. Im späteren Verlauf des Jahres nahmen wir an einer Busreise zur Olivenernte nach Istrien teil und im Dezember folgte eine vorweihnachtliche Reise ins Vogtland. Allein auf meinem flickr-Account sammeln sich über 400 Fotos und Videos von meinem ersten Jahr als Rentner an. Mittlerweile besaß ich eine Spiegelreflexkamera, ein Einstiegsmodell zwar, aber immerhin mit Teleobjektiv und das motivierte enorm zum weiteren Knipsen. Da ich in diesem Blog in meinen Beiträgen des Jahres 2017 sehr viel bereits geschildert habe, beschränke ich mich hier auf die wesentlichen Veränderungen, die in diesem Jahr eintraten.
Zunächst traf ich bei meinen Gassi-Gängen in Kilianstädten öfter auf einen sehr freundlichen Menschen, mit dem wir wegen Mecky oft ins Gespräch kamen. Einmal half er uns sogar, ihn wieder einzufangen, als er sich mal losgerissen hatte. Da die Situation in unserer Eigentümergemeinschaft einfach nicht besser wurde; überlegten wir, was unsere Wohnung bei einem Verkauf wohl bringen würde. Bevor wir ein neues Objekt erwerben konnten, mussten wir uns ja im Klaren sein, wieviel Kapital uns zur Verfügung stünde. Wir riefen bei einem Immobilienmakler namens Meiß in Bad Vilbel an und schnell stellte es sich heraus, dass war der Mann, den wir bereits kannten. Er wohnte mit seiner Gattin in einem Haus nähe eines kleinen Parks in Kilianstädten. Daher war ein Termin schnell vereinbart. Er schaute sich alles an und war ganz angetan von unserer Wohnung. Nur wenige Tage später rief er an und sagte, er habe einen Käufer. Dieser erwies sich als solvent und sehr interessiert. Für unseren Geschmack ging das alles ein bisschen schnell, wollten wir doch nur wissen, was unsere Wohnung wert ist. Der junge Mann besichtigte die Wohnung allein, seine Freundin spielte dabei keine Rolle, was sich als gut erwies. Er hatte auch bereits alle Informationen über unser Objekt, denn er hatte zuvor im Nachbarhaus versucht, eine Wohnung zu erwerben, war aber nicht zum Zug gekommen. So ging die Einigung eigentlich nur um den Kaufpreis und eine zu vereinbarende Nutzungsgebühr, da wir erst ausziehen würden, wenn wir eine für uns geeignete, altersgerechte Wohnung gefunden hätten. Letzteres erwies sich als kein Problem, da unser Käufer nicht beabsichtigte, selbst einzuziehen. Der Kaufpreis lag zudem über dem, was man uns bei früheren Schätzungen angeboten hatte und vor allem deutlich über unserem Kaufpreis. So kam es im September zur Beurkundung des Verkaufs bei einer Notarin in Oberursel, die unserem Makler sehr bekannt war. Wir fielen nun auf den Status eines Mieters unserer ehemaligen Eigentumswohnung zurück. Diesen Status wollten wir nicht allzu lange behalten. Wir suchten also alternativ auch in Schöneck und Umgebung, hatten ein Angebot in Nidderau. Die Wohnung lag allerdings auch im zweiten Stock des Wohnhauses, war somit nicht altersgerecht. Aber auch in Lemgo gab es Probleme mit dem Wunschobjekt. Obwohl meine Frau anlässlich ihrer goldenen Konfirmation positiv für Lemgo gestimmt war, gestalteten sich die Verhandlungen mit der Sparkasse Lemgo schwierig. Unser Betreuer schlug schließlich ein Treffen mit dem Geschäftsführer des Bauträgers vor. Und der sagte uns klipp und klar, er habe so ein großes Projekt mit 24 Wohnungen noch nie gebaut, mit der Fertigstellung sei frühestens Ende 2018 zu rechnen. Ein Schock für uns, denn solange wollten wir unseren Käufer eigentlich nicht bezahlen. Zudem war zu diesem Termin unsere vertragliche Nutzungsdauer abgelaufen. Somit war auch das unrealistisch. Auch sah das Baugrundstück, auf dem sich noch die verlassenen Hallen einer Mühlsteinfabrik befanden, nicht nach einem baldigen Baubeginn aus. Ausstehende Genehmigungen z.B. zum Fällen der auf dem Grundstück stehenden Bäume schienen ebenso einem Beginn noch im Weg zu stehen. Wir legten das Ganze ad acta. Am 30. September wurde mein Patenkind 18 und wir konnten ihm sein Sparbuch, welches wir ihm angelegt hatten als Geschenk überreichen. Laut meinem Schwager war meine Patenschaft mit seinem Erwachsenwerden zudem beendet.
Auch meinem Einzelzimmerdasein in der Firma wurde nun ein Ende bereitet. Der Umzug in die Anzeigenabteilung stand an. Dagegen konnte ich schlicht gar nichts einwenden. Denn auch die Kollegen zogen um. Die Räume der Kursredaktion waren anderweitig bereits verplant. Neuer Ärger stand durch eine an sich erfreuliche Tatsache an. Die Wertpapier-Mitteilungen zahlten ihren Mitarbeitern eine Sonderzahlung anlässlich des 70-jährigen Bestehens aus, die auch ich erhielt. Das machte die die deutsche Rentenversicherung auf mich aufmerksam. Ich musste beweisen, dass es sich um eine einmalige Sonderzahlung handelte und nicht um einen nicht gemeldeten zweiten Job. Die Rückforderung eines Teils meiner erhaltenen Rentenzahlungen drohte.
Im vorweihnachtlichen Vogtland gefiel es uns sehr gut. Schnee lag rund um unser Hotel in Schöneck im Vogtland. Der Weihnachtsmarkt in Plauen gefiel uns deutlich besser als der in Bayreuth, den wir auf dem Hinweg besuchten. Highlights waren auch Bad Elster und die Göltzschtalbrücke, ein sehr beeindruckendes Bauwerk und größte Ziegelsteinbrücke der Welt, die heute noch von der Deutschen Bahn befahren wird. Klingenthal an der tschechischen Grenze durfte nicht fehlen, kaum zu glauben, was sich hier am Ende des Zweiten Weltkriegs für ein Hass gegen Deutsche gerichtet hatte. Es gab eine Anfrage zu einem Treffen von einer meiner beiden Töchter. Vor diesem Treffen wollte sie noch zum Friseur gehen und wir vereinbarten zwecks weiterem Gespräch einen Rückruf meinerseits, der leider ins Leere ging. Meine Motivation sank von großer Freude sofort in einen tiefen Keller. Es war klar für mich, dass ich die Aktion als Spiel mit meinen Gefühlen auffasste und mich dem nicht mehr aussetzen würde. Wie ich schrieb, zündete ich zum Jahrestag des Todes meiner Mutter am 1. Weihnachtsfeiertag eine Kerze auf dem Friedhof in Maintal-Wachenbuchen an.
Ich merkte schon länger, dass sich meine Anforderungen als Urlaubsvertretung mehr und mehr in Grenzen hielten, sodass ich Mühe hatte, mein Stundenkontingent zu erfüllen. Ohnehin waren die ganzen Berechnungen manchmal nicht eindeutig, denn auch meine Fahrkarten, die ich erstattet bekam und die Überstunden, die durchaus erlaubt waren, um Spitzen in Urlaubszeiten abzufangen, machten das Ganze weder für die Personalabteilung noch für mich einfach. So verwunderte es mich nicht, als ich ausgerechnet von einem Mitglied des Betriebsrats über die Absicht informiert wurde, mir keinen neuen Vertrag mehr zu geben. Somit lief mein Arbeitsverhältnis am 31.3.2018 aus. Zwar wurde ich gefragt, ob ich ggf. noch für Arbeitseinsätze zur Verfügung stehen würde, aber mir war es klar, dass dieser Fall sicher nicht eintreten würde. Längst hatte ein Mitarbeiter der Anzeigenabteilung meine administrative Tätigkeit in der Investmentfondsabteilung zu seiner eigenen gemacht und die restliche Arbeit konnte ganz sicher von meinen Ex-Kollegen gemacht werden. Immerhin bekam ich am letzten Tag noch das freundliche Angebot zu einem Glas Sekt. Ich war jedoch terminlich und intellektuell schon längst woanders in meinem Kopf und redete mich damit heraus, dass ich bei Gelegenheit noch einmal herein kommen würde, um dies nachzuholen. Meine Ambitionen in dieser Hinsicht hielten sich in Grenzen. So endeten 29 1/2 Jahre mit der Abgabe meiner Codemarke in der Personalabteilung. Niemanden von der Führungsriege und auch nicht meinen unmittelbaren Abteilungsleiterkollegen (urlaubsbedingt) sah ich an diesem Tag noch einmal.
Doch auch 2018 gestaltete sich ambivalent. Nicht nur die Entscheidung über unseren künftigen Wohnort, auch die Frage, ob wir nach den Erfahrungen, die wir in unserer Schönecker Eigentümergemeinschaft gesammelt hatten, überhaupt noch einmal eine Eigentumswohnung erwerben sollten, war offen. Wir hatten uns im November des Vorjahres noch die Baustelle eines Hauses in der Händelstraße in Lemgo angesehen. Hier wurden für die Wohnbau Lemgo Mietwohnungen gebaut. Die anfänglichen Gespräche mit der Mitarbeiterin der Wohnbau Lemgo gestalteten sich sehr freundlich und wir waren zuversichtlich, noch in 2018 eine Neubauwohnung im Lemgoer Musikerviertel anmieten zu können. Doch es kam anders. Nach unseren Besuchen im Januar und im Mai 2018 stellte es sich heraus, dass wir einen Mietvertrag bei der Wohnbau nicht unterschreiben konnten. In diesem Blog beschrieb ich im Mai 2018, was passiert war. Wir sollten einen Mietvertrag für eine vollkommen unfertige Wohnung unterschreiben. Weder konnten wir uns einen Fußbodenbelag aussuchen, wie ursprünglich zugesagt, noch kannten wir die übrige Ausstattung. Während die Miete sich an der Oberkante der ortsüblichen Mieten bewegte, war diese nämlich im Großen und Ganzen recht einfach. Auch die Zuordnung des Kellers erfolgte entgegen vorheriger Zusage eines Fensters. Als wir die Reißleine zogen, bekamen wir zusätzlich noch ein Hausverbot erteilt. Aber auch in Schöneck lief es nicht besser. Hier hatten wir bereits eine Wohnung angemietet, erste Möbel hingebracht, mussten aber wegen unangenehmen Geruchs nach Chemie, einen Rückzieher machen, der uns Geld kostete. Der Vermieter war nicht willens und in der Lage, uns über die Ursache des stechenden Geruchs aufzuklären. Aber nicht nur Geld kostete uns die Fehlschläge, es waren auch meine Nerven, die mir immer öfter einen Streich beim Autofahren spielten. Da Autobahn für mich ein schwieriges Terrain geworden war, wich ich auf Bundesstraßen und noch kleinere Straßen aus. Wir hatten uns die kürzeste Strecke nach Lemgo zunutze gemacht und fuhren nun nur noch bis Marburg/Cölbe Autobahn, den Rest auf einspurigen Straßen vorbei am Edersee bis nach Diemelstadt Richtung Altenbeken. Doch auch das strengte mich an. Insbesondere das schnelle Fahren auf ausgebauten Abschnitten belastete mich sehr.
Zu meinem Glück ging es beim nächsten Urlaub Ende Mai per Bus ins Piemont und das Aostatal. Mein Schwägerin war wieder mit an Bord. Das Hotel lag in einem sehr kleinen Ort, hatte zwar eine schöne Poolanlage, aber ansonsten vor allem abends, ausgesprochen wenig zu Essen zu bieten. So kam es, dass wir eines Abends im Bus saßen und uns vom Busfahrer und seiner Servicekraft mit Würstchen aus der Bordverpflegung bewirten ließen. Die Tagesausflüge brachten uns zum Glück auf andere Gedanken, denn auch das ursprünglich uns zugewiesene Zimmer hatte leider Schimmel an der Wand. Der Zimmertausch ging aber glatt über die Bühne. Meinem Fotohobby widmete ich mich auch während dieses Urlaubs, ob es die Reisfelder auf den Ebenen während der Hinfahrt oder das Panorama des Mont Blanc, es gab viel neues Kamerafutter.
Immer ungemütlicher wurde es in unserem Haus, besonders den Castor-Transport im Stockwerk unter uns hätten wir uns gern erspart. Mecky mag nun mal keine kleinen Kinder und knurrte die Kinder unserer Nachbarn unter uns konsequent an. So versuchten wir immer, denen aus dem Weg zu gehen, aber wundersamerweise öffnete sich die Wohnungstüre dort oft, wenn ich gerade mit dem Hund vorbeigehen wollte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Weder beim Feiern, noch beim Musikhören nahmen sie auf uns Rücksicht. Über meine gelegentlichen Beschwerden, machte man sich lustig. Wir wussten, die Zeit unserer Nutzung unserer Wohnung läuft ab. Aber ebenso, wie wir uns nicht für eine Mietwohnung bei der Baugenossenschaft in Maintal entscheiden konnten, erging es uns auch mit einer gebrauchten Eigentumswohnung in Lemgo. Letztere befand sich in der Händelstraße in Lemgo. Wir hatten sogar schon einen Notartermin, den wir kurzfristig absagen mussten. Ja, wir zahlten fleißig Lehrgeld. Bei der Händelstraße hatten wir u.a. abgesagt, weil uns der Wohnungseigentümerbeirat, den wir kontaktierten, nicht weiter helfen wollte. Er war zudem in Personalunion auch der Hausverwalter. Im Haus wohnten eigentlich nur Mieter und er wollte es uns selbst überlassen, einem der Mieter zu sagen, dass er nicht mehr auf unserem Parkplatz stehen dürfe. Er tat dies aber schon über Jahre, weil die Vorbesitzerin, eine alte Dame dies jahrelang genehmigt hatte. Zudem gab es ungeklärte Feuchtigkeit im Schlafzimmer und viel Geld wäre in die Renovierung einer nicht altersgerechten Wohnung gegangen. Eine Wohnung, die 300 km entfernt vom eigenen Wohnort liegt, renovieren bzw. sanieren zu lassen, das hätten wir nur ortsansässigen Handwerkern überlassen können, die wir dann aber nicht selbst hätten kontrollieren können. Diese Aufgabe wäre meinem Schwager zugefallen, der aber nur mäßig begeistert war. Es fiel schon schwer, sich von diesem Projekt zu trennen. Vom Balkon aus hatte man einen schönen Blick in die Stadt und der Fußweg dahin wäre auch nicht zu weit gewesen. Das hätte ich mit Mecky selbst ausgekundschaftet. So blieb es uns, weiter zu suchen. Wohin das Pendel ausschlagen würde, war immer noch unklar. Wir wussten nur, dass wenn wir umziehen, egal wohin, es wäre eine fremde Gemeinde oder Stadt. Mein Ehrenamt in Schöneck wäre ich so oder so los. Dabei lief das gerade erst an.
Nicht nur die Wohnungssuche beschäftigte uns. Bei unserem VW Tiguan war die Querlenkerbuchse defekt und Volkswagen zeigte sich wie zu erwarten, wenig kulant. Verschleiß, so lautete das Urteil, trotz weniger Jahre Laufzeit. Auch im Abgasskandal bei den Dieselmotoren musste ich handeln, ließ mich ins Klageregister eintragen. Zwar hatte ich das Software-Update angeboten bekommen und machen lassen, aber an eine Entschädigung für den Wertverlust der Dieselfahrzeuge dachte Volkswagen in Deutschland nicht.
Der Verein "Leselust e. V. Förderverein Büchereien in Schöneck" wurde von mir im Alleingang aufgelöst. Zwar waren alle Vorstandsmitglieder, zu denen ich als Kassenwart gehörte, gleichwertige Liquidatoren, doch ich wusste, dass ich das selbst in die Hand nehmen musste. Im Endeffekt war ich froh, dass ich dieses Amt los war. Meine Tätigkeit war ja beendet, da das restliche Vermögen des Vereins erst nach einer Ruhefrist dem eigentlichen Vereinszweck, der Unterstützung der Schönecker Ortsteilbibliotheken zugeführt werden konnte. Als reines Hobby pflegte ich meinen Blog noch weiter, in dem ich Buchbesprechungen einfügte und Mariannes Termine für das von ihr gesponserte "Literarische Frühstück" dort weiter veröffentlichte. In meiner Eigenschaft als Seniorenbeiratsvorsitzender hatte ich die erste Jahrestagung der Seniorenbeiräte des Landes Hessen in meiner nordhessischen Heimat in Oberaula besucht. Während dieser Tagung fragte ich mich, wieviel von den Seminaren konnte ich tatsächlich für meine praktische Arbeit in unserer Gemeinde verwerten? Was bleibt in der Tat übrig als praktische Arbeit für die Senioren/-innen vor Ort? Die Landesseniorenvertretung in Wiesbaden schien mir sehr häufig mit ihrer Selbstverwaltung und -darstellung beschäftigt zu sein. In Schöneck waren wir mehr oder weniger Anhängsel der Seniorenberatung, deren Vorgesetzte auch bei unseren Beiratssitzungen die Protokolle schrieb. Wir durften unterstützend tätig sein, so zum Beispiel bei der Begleitung der von ihr organisierten Seniorenausflüge sowie als Helfer bei Veranstaltungen. Eigenständig brachten wir wenig zustande, was an der Passivität der Mitglieder lag. Dem wollte ich entgegen steuern, ebenso wie mein direkter Konkurrent um das Amt des Vorsitzenden.
Im Sommer gönnten meine Frau und ich uns einen Nordseeurlaub in Greetsiel. Ruth fuhr die Strecke über das Sauerland in der Begleitung meiner Schwägerin und mir ganz allein. Denn 2018 war der Wendepunkt in meinem Autofahrerdasein. Längere Strecken außerorts konnte ich praktisch nicht mehr fahren. Nach dem letzten Panikanfall auf einer Fahrt nach Lemgo, war meine Furcht vor der Angst zu groß geworden, um mich noch einmal aufzuraffen. Wir hatten ein Ferienhaus gebucht. An sich war alles ganz schön. Offenes Meer sahen wir so gut wie nicht, da mussten wir schon nach Norddeich fahren, wo es einen Hundestrand gab. Mecky konnte da allerdings schnell in Konflikt mit Kindern geraten. Als ich einmal ins flache Wasser lief, rannte er mir hinter mir her, befand sich einmal im Wasser und hatte wohl vergessen, dass er Wasser nicht mag. Ansonsten präsentierte sich die deutsche Nordsee bei sengender Hitze wie man sie kennt. Verbote aller Orten, übervolle Lokale abends, gute Preise, gute Besserung ist man versucht zu sagen. An den Gewässern wie dem Störtebecker-Kanal lagen haufenweise tote Fische. Zu wenig Sauerstoff im Wasser, damit erlagen viele dem Erstickungstod und endeten vermutlich als Fischmehl. Die Rückfahrt nach Schöneck war selbst für mich als Beifahrer kaum zu ertragen und meine Bewunderung für Ruth stieg mit jedem Kilometer.
Doch zuhause holte uns der Alltag schnell ein. Wir wussten, dass am 31.12.2018 unsere vertraglich geregelte Nutzung der ehemaligen Eigentumswohnung abläuft. Die einzige Möglichkeit war es, möglichst bald eine passende Mietwohnung zu finden. Die Gemeinde Schöneck hatte im Ortsteil Büdesheim ein neues Gebäude mit drei barrierefreien Wohnungen im Obergeschoß erstellt und wir bewarben uns folgerichtigerweise darum, durchaus auch mit einiger Hoffnung nicht nur unsererseits, sondern auch des ehemaligen Vorsitzenden des Seniorenbeirats, der von unserer Misere wusste. Doch gleich zu Anfang des Gesprächs im Technischen Rathaus wurde schnell offenbar, die beiden Mitarbeiterinnen kannten mich in meiner Funktion im Ort nicht und schlossen zudem aus, dass wir als Hundehalter für die gewünschte Wohnung in Frage kämen. Damit war für uns alles gelaufen. Auch meine direkte Ansprechpartnerin bei der Seniorenberatung war über diesen Vorgang zunächst entsetzt und setzte auch die Bürgermeisterin in Kenntnis. Meine Enttäuschung war so groß, insbesondere wegen der Begründung, dass ich dies auch in den von mir genutzten sozialen Medien kundtat. Dies wurde registriert und missbilligt:
"Gerne werde ich mich für Ihre Belange einsetzen, ich hätte mir jedoch gewünscht, dass Sie mit Ihrer Unzufriedenheit bzw. Enttäuschung über den Ausgang des geführten Gesprächs erst den Weg zu mir gefunden hätten, bevor die Öffentlichkeit in Form der neuen Medien dafür verwendet wird."
Das schrieb die Bürgermeisterin im September 2018, sicherte eine Prüfung des Vorfalls zu, um im November dann folgendes Statement abzugeben:
"Mir wurde von Frau und Frau berichtet, dass Ihrerseits das Gespräch abgebrochen wurde."
Entschuldigung: Fehlanzeige - Was hätten wir tun sollen, nachdem die Damen uns ganz klar sagten, sie haben auch schon andere Hundehalter abgelehnt. Die Gemeinde hat ganz klar gegen die damals geltende Rechtsprechung des BGH verstoßen.
Meine Motivation zur weiteren Arbeit in der Gemeinde sank damit auf einen Tiefpunkt. Der private Wohnungsmarkt musste es richten. Das Versprechen des Maklers, der am Verkauf unserer Wohnung verdient hatte, für uns etwas Neues zu finden, erfüllte sich nicht. Wir waren in Kontakt mit verschiedenen Projekten in der neuen Mitte von Nidderau. Die Stadt Nidderau hatte es sich in den Kopf gesetzt, dass hier nur Passivenergiehäuser entstehen sollten. Die Wohnungen verfügten teilweise über eine Zwangsbelüftung und die Technologie erschien uns doch mehr als suspekt. Unser Käufer wohnte auch in Nidderau, er sagte uns aber selbst, dass Nidderau sich verändert habe. Die neue Mitte, die um ein kleines Einkaufszentrum, herum entstanden war, zog viele junge Familien , auch mit Migrationshintergrund, an. Diese Nachbarschaft hatten wir uns für unser Alter nicht vorgestellt. Zudem, es sprach sich herum und wir sahen es auch selbst. Junge Mädchen wurde oft von jungen Ausländern belästigt. In der Nähe des Nidderauer Freibads hingen auch immer so ein paar junge Männer herum, die sich hier wohl nicht selten als Spanner betätigten. Dennoch hatten wir ein Projekt, eine Erdgeschoßwohnung ziemlich weit gebracht, immerhin zu einer Reservierung. Doch störte uns am Ende nicht nur der fehlende Ausblick und die enge Bebauung, sondern auch das arrogante und wenig entgegenkommende Verhalten der vermittelnden Immobilienfirma.
Doch das alles kam noch besser. Eine Wohnung, dieses Mal wieder zur Miete, in Schöneck-Büdesheim zog uns an. Sie hatte zumindest teilweise einen schönen Ausblick ins Grüne und das Wohnzimmer war sehr hell durch große Fenster. Sie war allerdings komplett vermüllt durch die Vormieter. Unser Vermieter sicherte uns die professionelle Reinigung der Wohnung zu. Irgendwie gefiel uns wegen Mecky auch die Feldrandlage, die zum Ausführen des Hundes einlud. Der Vermieter erklärte sich auch bereit, einzelne Objekte im Bad auszutauschen und fuhr mit uns zum Baumarkt, um Ersatz zu kaufen. Es stellte sich auch schnell heraus, bei dem Vermieter handelte es sich um den Nachbarn meines Seniorenbeiratskollegen und sie waren nach dem persönlichen Gespräch mit uns in ihrem Haus sehr daran interessiert, an uns zu vermieten. Allerdings, die zum Hause gehörende Garage war an den Hausmeister des Anwesens vermietet. Würden wir sie selbst nutzen wollen, müssten wir ihm kündigen. Es kam, wie es fast schon kommen musste. Wir unterschrieben wieder einmal einen Mietvertrag. Doch die professionelle Reinigung erwies sich als höchstens oberflächlich und es änderte sich auch nicht an der an sich abbruchreifen Einbauküche. Unser Entsetzen war groß.
Der Vermieter schrieb dazu: "Wir wollten ihnen keinesfalls eine verdreckte Wohnung andrehen, hatten uns allerdings leider völlig zu unrecht auf die professionellen Reiniger verlassen, die aber weder den Duschbereich ordentlich gereinigt haben und schon gar nicht die Gästetoilette. Und leider haben auch wir nicht so genau hingeschaut wie heute."
Auch wenn er sich nun noch weiter mühte und das Vermieterehepaar, beide älter als wir, sich nun selbst um die Reinigung bemühen wollten. Unser Vertrauen war dahin. Ich musste meine Freundlichkeit auf harte Proben stellen und verhandelte wegen eines Aufhebungsvertrags, der natürlich zustande kam, weil wir ja auch wieder zahlten. Als wir vom letzten Termin mit Unterschrift nach hause fuhren, sagte ich nur, dass wir jetzt nach Lemgo ziehen werden. Ich hatte die Schnauze voll von den ewigen Betrügereien, mit denen wir uns herum schlagen. Zudem verlangten vor allem private Immobilienverkäufer von uns als solventen Käufern manchmal Unverschämtes. So bei einem Objekt in Schöneck-Büdesheim, wo wir eine komplette Aufstellung unserer Vermögensverhältnisse abliefern sollten, um eine Eigentumswohnung im zweiten Stock kaufen zu können. Mietwohnungen bekamen wir gar nicht erst angeboten, wenn sich herausstellte, dass ich für die Gemeinde im Seniorenbeirat tätig war. Was hatte ich also in dieser Gegend noch zu suchen? Wir hatten gesehen, dass in dem Projekt der Sparkasse Lemgo in Lemgo-Brake, für das wir uns ursprünglich interessierten, noch eine einzige Zweizimmerwohnung frei war. Obwohl wir uns dort einschränken platzmäßig müssten, gab es dort die Möglichkeit, sich eine kleine Kammer für ein Büro einzurichten. Und der Kaufpreis würde uns nicht überfordern. Auf einmal hatten wir Entschlusskraft gewonnen. Vorbei die Zweifel und vergessen die Zeit, in der Ruth sagte, sie sei mit Lemgo. Wir baten die Sparkasse Lemgo um Reservierung der Wohnung und die Eile war auch angesagt, um, noch in 2018 zum Abschluss mit dem Preisniveau von 2017 zu kommen. Noch, so sagte ich es mir, bestünde auch die Möglichkeit, die Wohnung als Kapitalanlage zu vermieten. Meine Schwägerin polemisierte fleißig aus sehr egoistischen Gründen gegen unser Vorhaben. Sie schloss es kategorisch aus, nach Lemgo zu gehen. Ich war nach wie vor von Lemgo-Brake mit dem Bahnanschluss im Lüttfeld als einzig möglichen Standort in der Stadt überzeugt. So fuhren wir im Dezember nach Lemgo, fanden Unterkunft in Donop und unterzeichneten den Kaufvertrag am 19.12.2018. Am Vorabend war die Unsicherheit, ob wir es tatsächlich machen sollten, noch sehr groß. Im gemütlichen Restaurant des Blomberger Hofs in Donop aßen wir abends sehr gut und wurden freundlich von einem Kellner bedient, den wir für einen Italiener hielten. Es stellte sich im Laufe einer Unterhaltung heraus, dass er aus dem Irak stammte. Er sagte: "Lippe ist schön." Das hörten wir in unserer Situation gern und ließ uns den Krach der vorhergehenden Nacht vergessen, den etliche ausländische Handwerker erst nach meiner Androhung beendeten, ich werde das ganze Hotel auseinander nehmen, wenn sie keine Ruhe gäben. Selten war ich innerlich so aufgeregt. Unser Abschluss beim Notariat in Lemgo noch im alten Jahr hatte auch noch das Gute, dass wir auf die Einlösung eines Versprechens hoffen durften. Dieses besagte, dass uns unsere vergeblich gezahlte Maklergebühr vom abgesagten Kauf im gleichen Jahr irgend wie verrechnet werden würde. Da konnten wir es verschmerzen, dass wir als Einzige ohne Weihnachtsgeschenk das Notariat verließen. Nun stand die Heimfahrt an und leider war die Ostwestfalenstraße einseitig in unserer Fahrtrichtung gesperrt, sodass ich bei der Abfahrt aus Donop nach einer Umleitungsstrecke suchen musste. Als wir endlich eine ausgebaute Strecke erreichten, gingen meine Nerven wieder durch. Ich musste das Steuer abgeben.
Trotz allem und gerade deswegen verhandelten wir mit unserem Käufer in Schöneck, da wir die weitere Nutzung unserer Wohnung durch uns bis zur Fertigstellung der Wohnung in Lemgo sicher stellen mussten. Das war nun kein Problem, außer das wir mit der Erhöhung der Nutzungsgebühr leben mussten. Unser Käufer wäre auch durchaus mit einem weiteren Verbleib unsererseits in der Wohnung einverstanden gewesen. Er wusste ja, wir wären gute Mieter, die alles in Schuss halten. Wir vereinbarten den 1.9.2019 als Vertragsende. Die Meinungen im Haus über uns waren da sicher geteilter. Der Januar 2019 stand im Zeichen von Ruths 65. Geburtstag. Wir feierten in Sylter Hof in Westerland und alles lief sehr schön ab. Meine Schwägerin war wieder mit dabei, Mecky mal wieder zur Betreuung abgegeben. Gern taten wir letzteres nicht mehr. Am liebsten war uns eine Rentnerin in Bad Vilbel, deren Hund verstorben war und die selbst keinen Hund mehr dauerhaft halten wollte, Mecky allerdings sehr mochte. Leider hatte sie nicht so oft die Zeit, denn ihr Kalender war, wie bei vielen Rentnern, doch oft voll mit privaten Terminen. Sylt ist für mich immer ein besonderer Ort, ein Sehnsuchtsort, gewesen, erinnerte mich doch hier alles an meine Reise von 1977. Doch Sylt hat sich seit dem geändert, auch darüber habe ich in diesem Blog geschrieben. Leider aufgrund des Tourismusgeschäfts und der mit den Besucherzahlen steigenden Preise nicht zum Besseren. Das nächste Ziel war nun wieder Lemgo, denn wir wollten uns bereits eine Einbauküche bestellen. Aufgrund unserer Entfernung hatten wir bezüglich der Küchenstudios nicht zu viel Zeit zur Wahl und so gingen wir dahin, wo mein Schwager schon war. Ein ganz besonderes Küchen-Erlebnis erwartete uns hier in Gegenwart von Niklas, der uns nicht nur hier beraten sollte. In nur einem Termin zurrten wir bereits alles fest und mussten bereits zwei Drittel der Kaufsumme anzahlen. So der Wunsch des freundlichen Fachberaters, der uns allerdings nicht, wie er das bei anderen Kunden machte, eine Bankbürgschaft zur Sicherung unseres Anspruchs im Falle einer Pleite des Küchenstudios anbot. Das Risiko blieb allein bei uns. Denn die Küche würde erst im September geliefert und montiert werden und wir schrieben erst den Monat Januar. Auf Wunsch des Bauträgers fand nun bereits die Bemusterung der Fußbodenbeläge und für die Türen statt. Überhaupt würden sich unsere künftigen Besuchstermine in Lemgo nach dem Baufortschritt unserer Wohnung richten.
Unsere Wohnsituation in Schöneck verbesserte sich erwartungsgemäß nicht. Auch bei unserer Hausverwaltung tat sich Entscheidendes. Waren wir mit dem bisherigen Hausverwalter zwar auch nicht immer zufrieden, so konnten wir uns doch auf seine Sachkenntnis verlassen. Zudem war unser Verhältnis als Eigentümer ihm gegenüber freundlich. Jetzt waren wir aber nur noch Nutzer. Das hätte bei unserem bisherigen Ansprechpartner nicht viel geändert, bei der neuen Hausverwaltung allerdings schon. So schrieb uns ein Herr Kükel:
"Wo der Unterschied zwischen Nutzer und Mieter ist, kann ich nicht sagen – für uns sind Sie ein Mieter. Und falls Sie mit Ihrem Vermieter eine andere Konstellation oder Sprachregelung gefunden haben, ist das nur eine Angelegenheit zwischen Ihnen und Ihrem Vermieter. "
Auf unsere Beschwerden wurde selbstverständlich nicht eingegangen.
"Die Häufigkeit und Dauer der Grillerei ist allerdings hier das Problem. ..."
Wir haben selbstverständlich nichts gegen Besucher, dies wurde nur erwähnt, um zu verdeutlichen, dass es sich durch die Anzahl der Besucher um eine größere Veranstaltung handelte, die mit entsprechendem nächtlichen Lärm verbunden war. Das Anmelden bezog sich darauf, dass man im normalen Umgang miteinander natürlich mal die Nachbarn vorher informiert, wenn man so etwas plant.
Wir hätten erwartet, dass Sie zumindest das Thema gesetzliche Ruhezeiten aufnehmen und ggf. die Mieter C. und C. darüber informieren. Der Komposthaufen im Garten und das Räuchern von Fleisch sind nicht durch die Hausordnung gedeckt. Dies ist klar ein Thema für den Eigentümer der Wohnung, den Sie hätten informieren müssen."
Wir erhielten auch die Bescheinigung der haushaltsnahen Dienstleitungen für unsere Steuererklärung nicht mehr. Obwohl wir alle Umlagen, also auch die nicht auf Mieter umzulegenden weiter zahlten. Das war so vereinbart. Ein weiteres Problem war, dass unser Käufer immer weniger Interesse an seiner Wohnung zeigte, sodass Beschwerden über unsere Nachbarn bei ihm nicht gut aufgehoben waren. Wir hatten also niemanden mehr, an den wir uns wenden konnten. Hätte es einer weiteren Bestätigung bedurft, die unsere Entscheidung für Lemgo betraf, so hatten wir sie jetzt.
Sich ans Ehrenamt in der Gemeinde zu klammern, erschien mir wenig sinnvoll. Ich war nun auch Kassenwart bei der ARGE - Arbeitsgemeinschaft zur Förderung europäischer Partnerschaften -, der Aufwand war allerdings überschaubar. Im Seniorenbeirat hatte man uns noch im Vorjahr auf Initiative der Landesseniorenvertretung Hessen ein Projektmanagement übergestülpt. Niemand bei uns war damit einverstanden. Gruppenarbeit und Zettelwirtschaft, ich fühlte mich an meine Firma erinnert oder auch an einen Kindergarten. Die LSV bewies hier nur, wie wenig praxisnah sie noch dachte. Wir hatten ja ohnehin mit unserem Schweizer aus Bern einen rührigen Kandidaten im Beirat, der eine Ortsbegehung in Büdesheim zur Überprüfung der Behindertenparkplätze unternahm. Ortsbegehungen hatten wir in jedem Ortsteil schon hinter uns, die Ergebnisse an die Gemeinde weiter gereicht, zurück kamen überwiegend Streichungen, nur wenige unserer Vorschläge wurden realisiert meist aus Kostengründen. Es war nicht so, dass es uns an ehrgeigen Projekten mangelte: Bürgerbus, Seniorenpass, um zwei heraus zu greifen. Auch um das altersgerechte Wohnen sollten wir uns kümmern, ein wahnwitziger Plan und längst wurde in Schöneck an anderer Stelle die Zukunftsplanung der Gemeinde angestoßen. Dazu kam es zu einer Bürgerbefragung, deren Ergebnisse die Basis sein sollten für alles weitere. Auch diese Aktion wurde selbstverständlich von einer externen Beratungsfirma durchgeführt. Dafür war Geld vorhanden. Man hatte ohnehin das Gefühl, dass von der Seniorenberatung im Seniorenbeirat angestoßene Themen längst woanders kochten. Beschäftigungstherapie nennt man so etwas. Es war nicht so einfach einmal etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Die Leiterin der Seniorenberatung wusste von meinen Ortsveränderungsplänen und hoffte, es würde für mich in Lemgo nicht so gut laufen, denn "wenn der Motor weg ist, dann läuft nichts mehr."
Für uns ging aber in Lemgo alles gut. Nach einer schönen Busreise nach Pietra Ligure mit wieder unvermeidlich vielen Fotos, bewegten wir uns im Juni 2019 zum Richtfest nach Lemgo. Der Bau schritt sichtbar voran. Wir konnten mit dem Monat September als Übergabetermin rechnen. Seitens der Familie meiner Frau war die Freude über unseren möglichen Zuzug verhalten. Meine Abschiedstournee konnte beginnen. Ich war letztmalig in Oberaula beim Treffen der hessischen Seniorenbeiräte, leitete vertretungsweise eine nicht ganz so gelungene Seniorenfahrt in das Gießener Land und organisierte ein Kaffeetrinken für die Senioren/-innen, zu dem der Arbeitskreis Ortsgeschichte eingeladen war, um über die Geschichte des Ortsteils Kilianstädten berichten. Das waren also meine Abschiedsgeschenke an die Gemeinde. In Planung hatte ich noch etliche Aktivitäten, ob daraus noch etwas wurde, ist aus mehreren Gründen fraglich.
Ende Juli nutzten wir noch einmal die Nähe Bayerns zu einer einwöchigen Urlaubsfahrt ins Kleinwalsertal. Auch das war uns im Laufe der zeit eine zweite Heimat geworden. Würden wir nach Lemgo gehen, so wäre die Entfernung noch einmal viel weiter. Da Ruth wieder allein fuhr, übernachteten wir in Schillingsfürst, einem kleinen fränkischen Ort. Das Hotel hätte man allerdings besser nie von innen gesehen. Als wir an die Rezeption kommen, ist da erst mal niemand, der Wirt sitzt schlafend im Nebenraum. Das dann zugewiesene Zimmer liegt direkt an der Durchgangsstraße, die Ausstattung ist sehr altbacken. Wir waren schon einiges von Hotels in Franken gewohnt, aber der Frühstücksraum schlug alles, was wir bisher gesehen hatten in punkto Unsauberkeit und liebloser Gestaltung. Schon das abends noch etwas essen war uns nicht gelungen. Wir wanderten in einen nahe gelegenen Gasthof aus, wo wir schmackhaft aßen und freundlich bedient wurden. Das ein familiengeführtes fränkisches Hotel nicht zu kritisieren hat, erfuhr ich dann später, denn der Wirt hatte auf meine Google-Rezension mit einer fast beleidigenden Art und Weise geantwortet und als Nörgelanten dargestellt. Selbstkritik: kaum zu finden. Seinen Empfang rechtfertigte er so:
"Was ich in meiner Freizeit mache, so ich eine habe, dann steht es mir auch zu, mal ein ruhendes Auge zu haben."
Seiner Empfehlung künftig zuhause zu bleiben, sind wir nicht gefolgt. Wir fuhren am nächsten Morgen erleichtert zur gebuchten Ferienwohnung in Hirschegg ab. Hier war nun alles ganz anders. Unser Hund war willkommen, konnte nach seinem morgendlichen Gassi-Gang die Treppe hoch rennen, ohne das es störte und der Service war freundlich. Angenehm nahmen wir zur Kenntnis, dass bei den Putzmitteln ökologisch gedacht wurde. Mit unserer Vermieterin hatten wir stets gute Gespräche und wir nahmen als Andenken an die schöne Woche noch ein selbst gemachtes Sofakissen mit. Auf der Rückfahrt sparten wir uns jegliche Zwischenstopps. So unterschiedlich können Urlaubserlebnisse sein. Im August erwartete mich dann Altbekanntes in Schöneck. Ich machte mir selbst die Freude, noch einmal an einer Eigentümerversammlung unserer WEG teilzunehmen. Unser Käufer hatte kein Interesse an einer Teilnahme und mir eine Vollmacht gegeben. Über diese Versammlung berichtete ich in diesem Blog seiner Zeit. Obwohl ich mich noch konstruktiv an einer Lösung bezüglich der unverständlichen Jahresabrechnung der absolut unfähigen Hausverwaltung beteiligte, kam es am Ende der Versammlung zum Eklat. Die Rollenverteilung in unserem Haus war schon denkwürdig. Während die Mehrzahl der Eigentümer/-innen mit Migrationshintergrund sich wie spießig-Prollige Deutsche aufführten, die Minderheit der Deutschen meist alles abnickte, kam ich mir vor wie ein gedisster Ausländer. Die beschissene Diskussion drehte sich um unseren kleinen Hund, der mal wieder von unseren freundlichen Castoren-Mietern bei deren Eigentümerin angeschwärzt worden war. Nun, ich konnte die völlig verpeilte Hausbesitzerin aus Nidderau beruhigen mit dem Hinweis auf unseren bald bevorstehenden Auszug. Auch persönliche Anwürfe gegen mich blieben von bekannter Seite nicht aus. Alles in allem, ein denkwürdiger Abend. Wir hatten zudem wenig Hoffnung, dass diese Hausverwaltung im nächsten Jahr eine korrekte Hausabrechnung erstellen würde. So kürzten wir unsere Hausgeldzahlung nach vorheriger Berechnung unserer voraussichtlichen Rückerstattungen. Ebenso verfuhren wir mit der Nutzungsgebühr für unseren Käufer, die wir um unser Guthaben für 2018 kürzten, damit war er einverstanden.
Danach war eigentlich klar, dass es für uns keine Zukunft in Schöneck mehr geben würde. Kisten hatten wir schon im Vorjahr zu packen begonnen. Ich sortierte aus, was mir entbehrlich schien. Meine Frau drängte mich auch dazu. Etliche Bücher wanderten ins Antiquariat. Alles was überflüssig erschien, ging ans Rote Kreuz inklusive verschiedener Möbel. Von unserer Wohnwand hatten wir uns schon länger verabschiedet und ein Provisorium "Made in Poland" für unsere Zwischenzeit erstanden. Im September 2019 erfolgte dann endlich die Wohnungsübergabe in Lemgo und wir mieteten uns dafür ein letztes Mal in einer Ferienwohnung ein. Unsere neue Einbauküche wurde während unseres Aufenthalts montiert. Ein letzter Schritt in Richtung Lemgo war getan. Wir fanden für unseren Umzug eine gute Lösung. Meine Seniorenbeiratstätigkeit kündigte ich zum 31.10.2019, brachte meinen Aktenordner zur Übergabe an die Seniorenberatung. Als wir noch einmal über die Gründe unseres Wegzugs ins Gespräch kamen, zeigte es sich deutlich, Dass die Mitarbeiterinnen der Gemeinde inklusive der Leiterin der Seniorenberatung ganz die Gemeindelinie vertraten. Nichts war mehr von der ursprünglichen Empathie für unsere abgelehnte Bewerbung um eine Mietwohnung der Gemeinde geblieben. Wir hatten sogar Nachteile bei der Wohnungssuche gehabt, denn nicht jeder Vermieter sucht sich den Vorsitzenden Seniorenbeirats als Mieter aus. Eine Absage ging gang sicher auf dieses Konto, denn bei der Vermieterin handelte es sich um eine Angestellte der Gemeinde im Umfeld der Seniorenberatung. Dennoch lag ich am letzten Morgen in Schöneck schweißnass im Bett. Am liebsten hätte ich den ganzen Umzug abgesagt. Es gab keine Gewissheit, dass wir uns in Lemgo wohlfühlen würden. Unserem Käufer wäre es geradezu recht gewesen, wären wir ihm als Mieter erhalten geblieben. Und es gab durchaus Punkte für Schöneck, die Umgebung war mir zur Heimat geworden. Die Aussicht aus unserer Wohnung war aufgrund der erhöhten Lage der Häuser auch sehenswert. Abend sah man auf das hell erleuchtete Gartengelände und das Architektenhaus des in Schöneck wohnenden Millionärs Hoppe, Gründer der mittlerweile bundesweit tätigen Detektei Tudor. Ich mochte diesen Ausblick auf das Lichtschauspiel und morgens sah ich den Herrn mit seinem kleinen Schoßhündchen auf dem Arm im kleinen Park um die Ecke. Hohe Straße, das nahegelegene Hanau sowie Bad Vilbel mit den schönen Veranstaltungsorten und selbst der Bürgertreff in Kilianstädten hatte ab und an Sehenswertes zu bieten. Das alles sollte ich hinter mir lassen. Kein großer Flughafen mehr in der Nähe und war damit der Traum von einer Fernreise vorbei? Dazu kam noch die angenehme Bekanntschaft mit der Leiterin unseres Rehasports, der im Vereinsrahmen stattfand. Wir beide hatten einen ähnlichen Humor und zu Fasching mochte sie es gern, wenn ich etwas Humoristisches gedichtet hatte. Aber ich saß in einem anderen Boot. Dennoch musste ich mir klar machen, dass ich meine Eltern nun zum zweiten Mal verlassen würde. Das Grab meines Vaters, in das ich auch die Urne meiner Mutter hatte beisetzen lassen, war dem Erdboden gleich gemacht, die Steine entfernt, lediglich ein Stückchen Rasen erinnerte nun an die ehemalige Grabstätte meiner Eltern auf dem neuen Friedhof in Maintal-Wachenbuchen. Diese bleibt insgesamt noch fast 18 Jahre erhalten. Meine Mutter hatte richtig voraus gesehen, dass es niemanden geben würde, der das Grab auf Dauer pflegt. Sie sind nun namenlos geworden und ihre leiblichen Enkel werden noch nicht einmal wissen, dass es das Grab in ihrer Nähe einmal 12 Jahre lang gab. Doch auch meinen Bruder werde ich von Lemgo aus nicht mehr oft besuchen. Der Weg in den Vogelsberg ist weit, zu weit für gelegentliche halbstündige Gespräche, die sich um längst verstorbene Verwandtschafts- und Familienmitglieder drehen und die stets mit der Frage nach ein bisschen Geld enden. Geld kann ich auch per Post verschicken und überhaupt, ist es nicht gut, wenn anscheinend zu Vertrautes auch einmal endet. Lange schon waren wir mit den Gedanken bei einem Wechsel des Wohnorts nach Lemgo. Mit zunehmenden Alter wird so etwas nicht leichter. So stand ich also an dem besagten Morgen auf und half den Umzugsleuten da, wo es nötig war. Sie planten, erst unsere Wohnung zu räumen und am nächsten Tag mit dem voll beladenen LKW nach Lemgo zu fahren. Wir jedoch würden am gleichen Tag abfahren, um am nächsten Tag in unserer neuen Wohnung auf den Umzugswagen zu warten. Wie um uns zu zeigen, dass es höchste Zeit für unseren Umzug war, passierten noch zwei blöde Sachen. Ruth ließ den Wasserhahn in der Küche laufen und sorgte für eine Überschwemmung. Gott sei Dank, hatte die Frau unseres Maklers die Abwicklung der Übergabe der Wohnung übernommen und das laufende Wasser schnell bemerkt. Als ich in der Küche lag, um unter unserer Einbauküche, die mit verkauft worden war, alles trocken zu reiben, kam mein Hund Mecky und sah mich fragend an nach dem Motto: was machst du da und was macht ihr hier eigentlich mit mir? Auch er würde seine Hundefreundin Lisa so schnell nicht mehr sehen. Die kleine Jack-Russell-Terrier-Hündin, die ihn immer zum Spielen aufforderte, vor der er sich dann meist auf dem Rücken wälzte. Auch seine Hundebetreuung war in Lemgo erst mal nicht gegeben. Da ging es ihm wie mir, denn meine Psychotherapie fand auch ihr jähes Ende. Noch bevor ich 2015 in die Psychosomatische Klinik der Uni Frankfurt ging, suchte ich schon nach der Möglichkeit einer anschließenden Gesprächstherapie und fand in Maintal eine Verhaltenstherapeutin, die gerade eine neue Praxis eröffnete. Sie nahm mich zu meinem Glück als Patient auf und war im Grunde während meines Aufenthalts in der Uniklinik der rettende Anker außerhalb der Klinikwelt. Über Jahre entstand so eine zwar distanzierte, aber doch angenehme Therapeutin-Patient-Beziehung. Sie bekam zwischendurch ein Kind, sodass ich zu einer längeren Pause genötigt war. Wir sprachen vor unserem Umzug nach Lemgo oft über die Realität unseres Vorhabens und über viele persönliche Dinge, die mich betrafen. So wusste sie auch von meinem lange gehegten Wusch nach einem kleinen Tattoo. Wortreich wollte ich mich am Tag unseres letzten Termins von ihr verabschieden, ein kleines Geschenk überreichen als Dank für ihre Unterstützung. Doch dazu kam es nicht. Sie hatte keine Betreuung für ihr Kind und sagte den letzten Termin ab. Dergestalt waren meine Abschiede von Frankfurt und Schöneck, ohne Gelegenheit, Revue passieren zu lassen. Dafür ging mir einiges durch meinen Kopf, als wir letztmalig unseren Parkplatz vor dem Haus in Schöneck verließen. Noch einmal ein Imbiss in einem Restaurant in Nidderau, dann führte uns die Fahrt endgültig auf die Autobahn bei Altenstadt.
Schon unterwegs bemerkten wir, dass wir zwar Waschmaschine und Trockner verladen, aber alle weiteren Utensilien inklusive Waschmittel vergessen hatten. Da half auch die Bitte um Sicherstellung an die Maklergattin nichts. Es sollte zwar nicht das Letzte sein, was fehlte, aber ein bisschen Schwund ist ja bekanntlich immer. Vieles geschah zum letzten Mal, darunter nun auch die Übernachtung in einem Hotel in Lemgo. Es war das "Im Borke" in Kirchheide, was für mich immer ein Hort lippischer Gemütlichkeit darstellte. Etwas in die Jahre gekommene Ausstattung auf dem Stand der 80er-Jahre (immerhin mit Flachbildschirmfernseher), aber immer ein gutbürgerliches Essen auf dem Teller und dazu ein gutes Bier. Als wir am nächsten Morgen zahlten, war denn auch die Überraschung groß, als wir erwähnten, das wir nun Lemgoer seien. Wir waren ja langjährige Hotelgäste, auch damit war es nun vorbei. Während Ruth zu ihrer Mutter fuhr, schob ich nun in unserer neuen Wohnung Wache und wartete auf den LKW mit unseren Möbeln. Der kam aber leider viel später als erwartet mitten am Nachmittag. Stjepan, so hieß der Verantwortliche, hatte die Fahrtzeit vom Taunus nach Lemgo falsch eingeschätzt, unterwegs, so hieß es, seien sie aufgehalten worden. Nun begann die ganze Ausladerei in großer Hektik. Kisten stapelten sich überall im Wohnzimmer und die Möbel wurden erst mal irgendwo am Rand geparkt. Zwar stand dann unser Bett irgendwann, mit dem Schlafzimmerschrank wurde es aber nichts. Die vollständige Montage hätte noch ewig gedauert. Ich spendierte den Leuten ein gutes Trinkgeld und schmiss sie raus. Eine Glasvitrine hatte eine kaputte Scheibe, wir konnten sie aber so oder so gar nicht mehr stellen, ebenso wie einen weiteren Schrank, den wir zur Entsorgung mit gaben. In den nächsten Tagen und Wochen wurde Kiste um Kiste geleert, die Möbel an verschiedene Positionen gestellt und mit Hilfe meines Schwagers auch der Schlafzimmerschrank, nicht ganz ordnungsgemäß, aber doch wieder aufgebaut. Zeit für Gedanken an Schöneck war da kaum. Allerdings ploppte im November noch etwas sehr Nettes auf. Ausgerechnet der Vermieter, der uns zuletzt noch Geld für die Annullierung eines Mietvertrags für die Wohnung in Schöneck-Büdesheim abgenommen hatte und der letztlich uns den letzten Kick in Richtung Lemgo verpasst hatte, bat nun um unsere Hilfe.
"Unser schlimmer Vormieter in der Wohnung hat leider bei allem was er in unserer Wohnung zerstört und verdreckt hat noch die Frechheit bestimmte Tatbestände, trotz vorhandener Fotos, zu bestreiten und will den größten teil der Kaution zurück. Inzwischen gab es einen Gerichtstermin und wie so oft, ist man zwar im recht, aber der Richter sieht das aus formalen gründen anders. Z.B. weil Tatbestände nicht explizit im Abnahmeprotokoll vermerkt sind.
Hilfreich wäre für mich, wenn Sie mir einige Dinge bestätigen könnten. Wie die beiden ja völlig verdreckten Toilettenschüsseln, die herausgerissenen Türen der und den dreck in der Küche, die kalkbeläge im Bad etc." (Originaltext)
Da fragt man sich schon, für wie blöd man eigentlich gehalten wird. Dem Manne konnte nun nicht geholfen werden. Vermutlich wird er die Forderung erfüllen müssen. Eine ordentliche Abnahme der Wohnung war wohl unterblieben. Wir waren froh, aus dem Schlamassel heraus zu sein. Im Haus war die Stimmung freundlich. Unsere Nachbarin hatte uns mit Umzugskartons ausgeholfen. So ein Umfeld kannten wir gar nicht mehr. Wir begannen nun damit die sonntäglichen Wanderungen des Vereins "Alt-Lemgo" in unser Leben zu integrieren. Jeden Sonntag fuhr ein Bus, der auch Gäste mitnahm, zu einem neuen Startpunkt einer Wanderung. Auch Mecky konnte mit, was sicherlich nicht jedem Wanderfreund/-in gefiel. Denn er hatte die unangenehme Angewohnheit zwischen den Leuten herum zu wieseln, was auch ein Queren direkt vor den Füßen bedeuten konnte. Die Atmosphäre war insgesamt freundlich, es wurde sogar gesprochen und unterwegs gab es gern mal Hochprozentiges von dem ein oder anderen Spender zu trinken. Es nahte das Jahresende, wir hatten allmählich auch die letzten Kisten ausgepackt und auch bei der Entsorgung von Umzugskisten unserer Nachbarin mitgeholfen. Unser Bauträger hatte zudem angeboten, die Kisten zur Wiederverwendung abzuholen. Leider kam es bei der letzten Wanderung mit Alt Lemgo zu einem Unfall, bei dem sich meine Frau den Knöchel brach. Zum angekündigten Glühweintrinken erschien für uns der Rettungswagen, in dem ich aber nicht mitfahren konnte. Bei alle dem Durcheinander, welches sich an der Höfing-Hütte am Biesterberg abspielte, störte auch mein Hund, auf den ich auch noch aufzupassen hatte. Was war passiert: die Wanderführerin hatte uns beim Abstieg vom Biesterberg auf einen schräg abfallenden schmalen Weg geführt, der zudem noch etwas feucht war. Viele Teilnehmer hatten schon vorher Schwierigkeiten damit gehabt, meine Frau rutschte aber ab und bei der Gegenbewegung geschah es dann. Dankenswerterweise halfen einige Wanderfreunde Ruth, die aus eigener Kraft nicht mehr laufen konnte bis zur Hütte. Der Wanderführerin fiel nicht mehr ein, als mir zu sagen, dass das aber jetzt für uns blöd sei. Ansonsten war sie mit dem Glühwein-Event voll ausgelastet. Eine spätere Beschwerde bei der Vereinsführung brachte nichts. Uns war schon bei einer früheren Wanderung aufgefallen, dass die besagte Wanderführerin nicht auf Nachzügler wartete. Ich hatte eine Sitzunterlage im Bus vergessen, konnte sie aber nicht mehr holen, weil ich dann den Anschluss an die Gruppe, die los gelaufen war, verloren hätte, die Folgen für uns gestalteten sich gravierend. Im ersten Vierteljahr gehörte unser Haushalt ganz mir. Ruth war zunächst nur im Rollstuhl mobil, den wir selbst bezahlen mussten. Sie hatte nicht die Armkraft für eine längere Fortbewegung auf Krücken. Es half uns praktisch nichts, dass ihre Anverwandten in unserer Nähe waren. Trotz unserer misslichen Lage waren wir genötigt, für das gemütliche Beisammensein bei meinem Schwager am heiligen Abend noch selbst einen Einkauf zu tätigen. Das Interesse an unserer Zweizimmerwohnung mit kleinem Büroanhang hielt sich in engen Grenzen.
Uns kam zugute, dass wir uns im alten Jahr noch ein gebrauchtes Auto ausgesucht hatten, dass nun Mitte Januar zur Verfügung stand und uns das Einladen eines Rollstuhls sehr erleichterte. Wir gaben unseren mit Diesel getriebenen VW Polo zu einem guten Preis beim BMW-Händler in Zahlung. Da wir ihn quasi von meiner Schwägerin geschenkt bekommen hatten, die sich parallel zu meinen Autofahrschwierigkeiten komplett vom Auto verabschiedet hatte, war unser Kapitaleinsatz nicht sehr hoch im Verhältnis zum Neupreis für unseren Wagentyp. Dennoch tat der Abschied vom wenig verbrauchenden und gut ausgestatteten Volkswagen weh. Abgesehen von meinen haushalterischen Pflichten und den anfänglichen Ausfahrten mit Ruth genoss ich die Freiheit, allein mit Mecky auch nachmittags zu kleineren Ausflügen in die Umgebung aufzubrechen und den ein oder anderen Schnappschuss mit Handy oder Kamera zu machen. Ruth ging es sehr allmählich besser, den Rollstuhl brachten wir irgendwann weg. Sie hatte zunächst einen orthopädischen Stiefel und war froh, als sie ihn loswerden konnte. Dennoch machte ihr die Schwellung am Knöchel weiter Sorgen und bereitete Beschwerden. Die notwendige Behandlung in Form einer Drainage der Venen bekam sie nicht so einfach verschrieben, was uns unverständlich war.
Während ich mich zunehmend mit dem Verkehrslärm in unserer Nähe beschäftigte und über eine Abhilfe nach dachte, machten mir viele Träumereien klar, dass ich mit der Vergangenheit nicht einfach durch einen Ortswechsel abschließen konnte. Schließlich hatte ich das Grab meiner Eltern einebnen lassen und sowohl dem Bruder und zwei Kindern den Rücken gekehrt. Letztere werden es nicht mal bemerkt haben. Aber besonders die etwas leichtere Lebensart und das mildere Klima würde ich vermissen. So dachte ich. Eines Tages saß ich bei einer Neurologin, um endlich meinen nervlichen Beschwerden auf die Schliche zu kommen. Die Dame hatte man überredet, die Praxis noch länger weiter zu führen, obwohl sie bereits aus Altersgründen aufgeben wollte. Das Gespräch lief dann auch sehr schleppend, gleichwohl freundlich. Die übliche Messung meiner Gehirnströme konnte ich nicht umgehen. So vereinbarte ich auch einen Folgetermin, der für mich nicht folgenlos blieb. Noch war ich voller Hoffnung auf eine gelungene Integration in meiner neuen alten Heimat. So bewarb ich mich für ein Jahrestreffen der "Local Scouts" bei Google im Silicon Valley. Ein Video entstand, in dem ich zum Einen für Lemgo warb und zum anderen die Firma Google anpries. In den ersten Monaten unseres Wohnens in Lemgo, die mir immer noch wie ein Dauerurlaub vorkamen, hatte ich mich auch freiwillig in die Dienste von Google gestellt und fleißig rezensiert, was zu rezensieren war (Restaurants, Supermärkte etc.). Mein zweiter Besuch bei der Neurologin brachte mir dann lediglich die Ansicht einer alten Mercator-Karte aus dem Jahr 1585, die Germania zeigte. Ich fotografierte fleißig. Zeit hatte ich genug, den die Ärztin tauchte nicht auf. Bei meinem ersten Besuch hatte sie noch gesagt, dass wir nach Ostern nicht mit Corona fertig wären und damit eine gewisse Kompetenz an den Tag gelegt. Ohne Ergebnis verließ ich die Praxis, denn die Arzthelferinnen konnten mir nicht sagen, wann ich jemals dran käme. zumindest ein Ergebnis hatte das Ganze. meine Meinung über die hiesige Ärzteschaft hatte einen deutlichen Riss bekommen. Aber was half es, der erste Lockdown hielt uns ohnehin von weiteren Aktivitäten ab. Fortan lief gerade der Nachbar, der glaubte, mich für die Verwirklichung seiner Vorstellung von einer schönen Hausgemeinschaft einspannen zu können, auch im Haus nur noch im Haus herum. Eilig hatten wir uns zu Beginn der Maskenpflicht von privat Stoffmasken nähen lassen, um sie in time zur Verfügung zu haben. Bezüge zu unser alten Heimat nahmen wir wieder auf. Am Karfreitag gab es eine Grie' Soß, die wir uns zu einem Luxuspreis von einer Gärtnerei in Griesheim bei Darmstadt schicken ließen. Und ich trug bald schon bald einen feschen Mundschutz mit dem Aufdruck: "Babbel net und wasch' dei Händ", den wir online in Frankfurt bestellt hatten. nicht alle Hiesigen verstanden, was damit gemeint war und manche nahmen es gar sehr ernst und erschienen mir halbwegs beleidigt. Überall hieß es nun: zuhause bleiben. Online sollte das neue Zauberwort werden. Tätowieren, das geht allerdings nicht online. Ich war froh, meiner Frau eine Ausnahmegenehmigung für ein kleines Tattoo am hinteren Oberarm abgerungen und es bereits im Februar, also bevor der Corona-Wahnsinn startete, realisiert zu haben. Der Tätowierer erzählte mir, wie er zum Tätowieren gekommen war, was mich schon halbwegs beunruhigte. Im Grunde wandelte er immer nur geometrische Formen ab. Und so sah dann auch mein kleines Tattoo aus. Meine ursprüngliche Vorlage war allerdings vermutlich wegen Überschneidung von Linien nur schwer umsetzbar. Immerhin die Überschneidung meiner Lebenslinie, die wie ein Pfeil geradeaus ging, trennte zwei magische Zahlen (jeweils eine 5), die für mich große Bedeutung erlang haben. Doch nun war alles vorbei wie der Junimond, in dem wir uns tatsächlich trauten, an die Nordsee nach Hooksiel zu verreisen. Darüber berichtete ich in diesem Blog. Unser Aufenthalt in der gebuchten Ferienwohnung verlief wenig erfolgreich und wirkte auf mich eher surreal. Kontaktverfolgung selbst beim Kaffeetrinken außer Haus und nun ständig die Maske im Gesicht. Mundschutz adé, der war nicht mehr erlaubt. In der Wohnung selbst, zusammen gesuchtes, altes Mobiliar, schwer zu ertragen, wenn man aus einer gerade bezogenen Neubauwohnung mit Komfort kommt. Der gebuchte Strandkorb kam uns abhanden. Wir liefen also nur herum, Mecky jagte verbotener Weise Jungvögel durch den Matsch am Strand und wir beschlossen, dem grausigen Spiel einen Tag früher als gebucht ein Ende zu bereiten. Wir fuhren nach hause. Besser gesagt Ruth fuhr, denn mit mir war nichts mehr los im Auto. Als wir Ende Mai noch gemeinsam den Geburtstag des Bruders meines Patenkindes gefeiert hatten, war ich relativ bedient. Sehr gut verstand ich, dass meine Schwiegermutter die Lust zum Leben, allerdings aus ganz anderen Gründen, abhanden gekommen war. Corona, das sei schlimmer als der Krieg, sagte sie einmal. Und für sie waren soziale Kontakte so wichtig gewesen, beispielsweise das Kaffeetrinken der Senioren/-innen im Leeser Krug. Das fand nun nicht mehr stand. Angst regierte in den Medien. Auch wenn im Sommer die willkürlichen gesetzten Zahlen herunter gingen, man drohte bereits mit dem Winter. Die gesundheitliche Situation meiner Schwiegermutter war schon seit längerem prekär. Ihren 93. Geburtstag konnten wie wegen den Corona-Vorschriften nicht feiern. Es sollte nachgeholt werden. Der Notarzt war bereits einmal von Nöten, zum Glück erwies sich der Einsatz nicht als so folgenschwer. Sie konnte nach Untersuchung im Krankenhaus wieder nach hause zurück kehren. Doch die Beantragung einer Pflegestufe wurde nun auch für meinen Schwager unumgänglich und diese wurde auch bewilligt. Leider konnte dies nichts Gutes mehr bewirken. Denn im Juli , mein Schwager hatte gerade noch einen Urlaub gemacht, fand man sie eines morgens besinnungslos in ihrem Bett. Sie war schon jahrzehntelang herzkrank gewesen und insgesamt konnte es als Wunder angesehen werden, dass sie dank ihrer Medikamente ein so hohes Alter erreicht hatte. Im Lemgoer Krankenhaus konnten wir sie, dank der geltenden Corona-Regeln war der Zutritt nur einem Bevollmächtigten gestattet. Das war mein Schwager. Aber zeitliche Beschränkungen und die Notwendigkeit, sich für ein Arztgespräch Termine geben lassen zu müssen, machten es auch für ihn nicht einfach. Es stellte sich heraus, dass sich bei der Schwiegermutter Wasser in der Lunge angesammelt hatte, dass nun heraus geholt werden musste. Nach ein paar Tagen und dem Eingriff schien sich ihr Zustand soweit gebessert zu haben, dass die Entlassung für den 27. Juli vorgesehen war. Allerdings war man auch im Krankenhaus nicht der Meinung, dass sie zuhause nicht mehr ohne Pflege allein würde leben können. Doch alles kam anders. Immerhin wir konnten Leni, so wurde sie genannt, anrufen. Doch das Gespräch verlief sehr ernüchternd. Sie war schwer zu verstehen und war vor allem wegen der Tatsache, dass sie nun sehr isoliert in ihrem Krankenbett lag und niemand von der ihr am Herzen liegenden Zustand wusste. "Das ich so vergehe.." Es zeigte, dass sie sich sehr genau über ihren Zustand, trotz des gelungenen Eingriffs, im Klaren war. Sie fragte nach, was Mecky und ich machen und das ehrte mich doch sehr. Zu Mecky hatte sie immer eine gute Beziehung gehabt, obwohl sie an sich keine Tierfreundin war. Umgekehrt war auch Mecky stets froh, wenn er auf ihrer alten Couch Platz nehmen konnte. Er sprang immer sehr schnell aus dem Auto, wenn wir vor dem Haus in Leese vorfuhren und rannte zu ihrer Verandatür. Als ich am 25. Juli vor dem Mittagessen mit Mecky vom Gassigang nach hause kam, berichtete mir Ruth entsetzt vom plötzlichen Tod ihrer Mutter. Nun hieß es wieder einmal kühlen Kopf zu bewahren.
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