Anheimelnd waren die Tage in meiner alten Heimat. Besonders im Hotel Lauer, wo wir unterkamen, fühlte ich mich an meine Zeit als Kassenwart beim Verein Leselust erinnert. Der von mir mit initiierte Druck des Plakates mit Schönecker Motiven ist in Schönecker Lokalen und Geschäften zu sehen. Ich habe also mehr als meine toten Eltern in der Gegend hinterlassen. Die leere Grabstelle, es ist nur noch ein Stück Rasen zwischen den Nachbargräbern, sah ich zum ersten Mal seit meinem Umzug.
Ein paar Mal ging ich auch mit meinem kleinen Hund Mecky am Haus unserer ehemaligen Wohnung vorbei. Es steht ja unübersehbar hoch auf einem Hügel. Aber auch Mecky schien zu wissen: hier wohnen wir nicht mehr. Er zog auch nicht in Richtung des vorgelagerten Parkplatzes, obwohl er sonst noch alle anderen Wege kannte. Fast leer sah sie aus, unsere Wohnung, kein Licht brannte, keine Blumenkästen hingen am Balkongeländer. Die Rollläden blieben immer in der gleichen Position. Nach Aussagen unseres Maklers, der unsere Wohnung damals verkaufte, wohnen da jetzt nette Mieter drin. Eine ehemalige Mitbewohnern der Eigentümergemeinschaft fragte mich über Facebook, ob ich nicht Lust habe, ehemalige Nachbarn wieder zusehen. „Na klar“ antwortete ich. In Wahrheit bin ich froh, dass mir das mit ihrer Ausnahme nicht passiert ist.
Was vorbei ist, ist vorbei, soviel jedenfalls habe ich gelernt und doch noch eine ehemalige Mitstreiterin unseres Vereins im Hotel getroffen. Sie arbeitet nun dort halbtags und wir hatten gute Gespräche, was mich sehr gefreut hat. Schließlich konnte ich noch meinen Geburtstag im Frühstücksraum des Hotels ein bisschen nachfeiern, ein schöner Schlußpunkt der Tage in Schöneck.
Was sonst noch im Ort geschah: man hat die Villa Pallln abgerissen für Neubauwohnungen und den Baumbestand gleich mit abgeholzt. Die Bürgermeisterin wusste von letzteren Umstand angeblich nichts. Der Ortsteil Kilianstädten ist mit historischen Gebäuden nicht reich gesegnet. Mich erinnerte die Unwissenheit der Bürgerneisterin an unseren Versuch, eine Wohnung bei der Gemeinde anzumieten. Manches ändert sich einfach nicht und es ist ganz gut, sich das vor Ort anzusehen, damit man nicht einer Glorifizierung der alten Heimat auf den Leim geht, so schön ein gelegentlicher Besuch auch sein mag.
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