Die Schwäche jeder Science Fiction besteht darin, dass die Vorstellung über das, was in der Zukunft passiert, immer vom gegenwärtigen Erkenntnisstand abhängt. In ihrem Buch nimmt Becky Chambers verschiedene Dinge als technisch gelöst an. Vier Astronauten befinden sich auftragsgemäß auf einer kosmischen Reise zu fremden Sonnensystemen, um erdaehnliche Planeten zu erkunden. Während dieses Raumflugs, der Jahre dauert, wird die Crew in eine Art künstliches Koma versetzt und die Ernährung erfolgt intravenös. Erreicht das Raumschiff dann sein Ziel, den zu erforschenden Planeten, wird die Crew geweckt.
Das alles setzt autarke Systeme an Bord voraus. Woher die Energie für den Antrieb und die lebenserhaltende Versorgung der Astronauten kommen soll, das bleibt offen. Schließlich beträgt die Geschwindigkeit des Raumfahrzeugs ein bisher nie erreichtes Maß.
Dann ist da noch das Problem der Kommunikation mit der Basis Erde. Die erfolgt mit erheblicher Zeitverzoegerung, zudem altern die Menschen auf der Erde schneller als die mit hoher Geschwindigkeit reisenden Astronauten.
Wie eine Kommunikation über Lichtjahre hinweg überhaupt funktionieren soll, bleibt offen.
Sehr gut heraus gearbeitet ist im Buch allerdings die Schwierigkeit, den menschlichen Organismus auf die unterschiedlichen Bedingungen, die auf den Zielplaneten herrschen, vorzubereiten.
Ebenso die Wichtigkeit, dass die Crew unter extremen Bedingungen der Abgeschlossenheit des engen Lebensraums zusammen passt. Am Ende des Buches bricht der Kontakt zur Erde ab.
So stellt sich den Astronauten die Frage, ob sie die Mission fortsetzen sollen oder die Rückkehr zur Erde riskieren sollen, deren Zustand sie nicht kennen.
Das impliziert auch die für die Menschheit wichtige Problematik, ob Ressourcen für die weitere Raumfahrt sinnvoll verwendet sind oder ob es besser wäre, unseren einzigen Planeten so zu behandeln, dass er noch lange die letztlich einzig mögliche Heimat des Menschen sein kann.
Es ist eine alte Sehnsucht des Menschen, Leben im All zu finden. Es mag sehr erdaehnliche Planeten geben, die Wahrscheinlichkeit, dass der Mensch sie findet und vor allem angesichts der Dimensionen des Universums erreichen kann, ist sehr gering.
To be taught, if fortunate.
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