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Becky Chambers - The Long Way to a Small, Angry Planet

Science Fiction einer anderen Art, die ein Bild von friedlich koexistierenden Rassen in das All projiziert. Menschen sind selbst Aliens unter vielen. Die Protagonistin ist eine Frau, die mehr als froh sein kann über ihre neue Anstellung auf einem "Tunneling Ship". Mit gefälschten Daten gelingt ihr die Täuschung, die sie später selbst zu geben wird. Im Captain der Wayfarer und in der Crew findet sie eine neue Heimat.
Das Raumschiff bohrt Wurmlöcher ins All und schafft somit Verbindungswege durch den Hyperraum. (Perry Rhodan lässt grüßen.)
Ein Großauftrag schließlich schafft dem in finanziellen Nöten steckenden Captain Luft.
Es soll eine Tunnel zu den bislang verfeindeten Toremi geschaffen werden, eine Rasse, über die man bisher nur wenig weiß. Als entsprechend gefährlich erweist sich der Auftrag.
Für Action erwartende Gemüter mag das Buch langweilig sein, die Beschreibung der Charaktere der einzelnen Personen fällt sehr umfassend aus und ist aber durchaus spannend.
Das Thema künstliche Intelligenz wird genauso beleuchted wie verschiedene Modelle der Fortpflanzung und des Zusammenlebens der Geschlechter. Auch die gesunde Ernährung kommt nicht zu kurz. Dank Dr. Chef, Vertreter einer aussterbenden Rasse, gibt es immer was Gesundes zu futtern und zwar aus dem eigenen Garten des Raumschiffs. Becky Chambers hat sich auch mit Homöopathie beschäftigt, da nimmt das nicht wunder.
Zudem gibt es wie in jedem Science-Fiction-Roman deutliche Bezüge zur Gegenwart. Das von Jedem der fast zu freundlichen Charaktere benutzte Scrib erinnert an die Tablet-Computer unserer Tage.
Aber schließlich muss man die Welt ja auch nicht immer ganz neu erfinden.
Ich jedenfalls freue mich auf Teil 2 der Wayfarer-Story, die im Oktober 2016 erscheinen soll.
Auf deutsch gibt es den Roman unter dem Titel: "Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten", was ich jetzt nur halb so schön finde wie den Originaltitel.

 

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