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Erfahren

Das Fahren, egal ob mit Auto oder Fahrrad, macht in diesem, unserem, Land wenig Freude. Der Werbeslogan von BMW "Freude am Fahren"  kommt mir da wie eine ironische Aufforderung vor.
In einer Reportage über das Autofahren, auch und insbesondere auf unserer heiß geliebten Autobahn, kam einmal einer dieser Helden zu Wort, der sich selbst wohl für einen der allergrößten Fahrzeuglenker hielt, den der liebe Gott gestattet hat, das Licht dieser motorisierten Welt zu erblicken. Es gebe, so sagte er, zu wenig inspirierte Autofahrer. Das könnte wohl auch engagiert, ambitioniert oder motiviert meinen. So wie dieses unzertrennliche Pärchen einer Luxuslimousine mit einem Motorrad nebst Fahrer desselben, das neulich mit gefühltem Tempo 220 auf der linken Spur der Autobahn an mir vorbei brauste. Ein Sinnbild nicht nur für die Götter, von denen sie verlassen waren, sondern auch für die täglichen Verfolgungsjagden und Duelle, wie sie sich auf unseren Straßen abspielen.
Da gerät so Einer wie ich, der fährt, weil er ankommen will, leicht zwischen die Fronten. Ein sonntäglicher Rat lautete denn auch, ich solle meinen Führerschein abgeben. Ich mag nun einmal nicht durch engste Lücken fahren, wenn ich nichts sehe. Das passte einem lippischen Landbaron so wenig, dass er schnell zum "Du" überging, denn genau das wollte er. Eine neue Freundschaft hat sich da aber nicht entwickelt.
Anderentags läuft mir ein junges Mädchen vor die Kühlerhaube, ich sehe es zum Glück rechtzeitig, sie macht mir den Scheibenwischer vor.
Wer glaubt, auf dem Fahrrad sei es anders, der täuscht sich. "Nicht so ängstlich!" heißt es da, wenn enge Lücken an überbreiten Erntefahrzeugen auf schmalen Feldwegen nicht im Sattel genommen werden. Da ärgert sich wieder Einer, dass er mal vom Rad herunter muss.
Vermutlich wird mich das Schicksal direkt vor der Haustür meines Arbeitgebers in Gestalt eines den Fußgängerweg benutzenden Radfahrers überfahren.Hoffentlich werden sie oder er Inspirationen gehabt haben.
Ich träume derweil von ausdruckslos glotzenden Jungmädels, die mit ihren Kleinwagen an meinem Kofferraum kleben, während ich zum Bahnhof fahre.

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