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2006 - V

Timeless

Man könnte ja warten, aber stattdessen sticht einem der heiße Atem in den Nacken, fliegen Türen auf, werden Taschen geworfen, Schuhe auf den Boden geschmissen. Der Vordermann sitzt im Kofferraum, die Scheinwerfer versenkt, lassen dein Nummernschild erstrahlen. Von hinten schießen sie rechts und links oder laufen quer vorbei. Die Zeitmonster sind wieder unterwegs, sie schwitzen und hupen, sie grölen und tuten, sie stolpern die Rolltreppe hinab, hasten leichtfüßig herauf. Sie haben keine Zeit und sie nehmen sie dir. Ich muss zum Zug, bitte sehr! Kein Blick zurück und keiner auf morgen, nur im Moment, da quälen sie Sorgen. Wie kann ich es schaffen, ich muss was erreichen, es ist die Uhr, die will nicht weichen. Keine Zeit sie zu verstehen, das Drehen der Zeiger sich anzusehen. Und sollte dereinst das Jagen doch enden, so ist die Uhr bei Zeiten zu Ende. Die Ewigkeit ist still und nicht zu sehen,
doch das haben sie vorher übersehen.

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Stuhlgang

Während ich den breiigen Stuhlgang meines Hundes betrachte, kam die Sonne und lachte und lachte. Was bedeutet Dir die Scheißerei freust Du Dich den gar dabei? Ja. wenn es ihm gut geht, dem Hund, dann ist auch sein Herrchen gesund.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Opferrolle

 Leider fange ich nun ganz von vorn an. Denn es ist das passiert, was immer unangenehm ist. Ein mir nahe stehender Mensch hat meinen Blog gefunden. Natürlich war er mir nicht so nahe, dass ihn alles interessiert hätte bzw. der Inhalt insgesamt von Interesse war. Da ich eigentlich nur für mich über mich und mein Leben schreibe, ist mir das Lesen dieser Zeilen eher unangenehm (mit der Ausnahme mir wohlgesonnener Personen). Explizit kritisierte mein ungebetene/-r Leser/-in, dass ich stets die Opferrolle einnehmen würde. Dabei bemühe ich mich darum, Erlebtes nachvollziehbar zu machen und möglichst in der Beobachterrolle meiner selbst zu bleiben. Einzelne Punkte aus dem Inhalt wurden zudem beanstandet. Angeblich hätte ich Bilder meines Hundes im Blog gepostet, um nur ein Beispiel zu nennen. Und genau solche Sachen wollte ich immer vermeiden. Aber selbst schuld: meine Blogadresse tauchte in einem beruflichen Netzwerk auf. Also besser aufpassen für die Zukunft..