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2002 - XVI

Watt? Im geistigen Nebeldunst tritt es hervor. Das Watt: im Schlick picken die Möwen nach Würmern. Leere Muscheln liegen am Strand, Quallen sind tot. In einzelnen Prielen werden Fische mit Netzen gefangen. Du brauchst Gummistiefel, um da herum zu laufen. Das Watt reicht bis zum Horizont oder manchmal eben nur bis zum Meer. Bald wird eine Gedankenflut zurückkommen, mein Watt überspülen und an den Deich drücken. Ich muss den Schutz dessen mit Organizern und Laptops und am PC vornehmen. Manchmal, wenn das Wasser so hochsteigt, ziehe ich mich auf meine Hallig zurück, schaue aus dem Fenster und es ist wieder still.

2002 - XV

Hundestrand Taxe bezahlen auch ohne Kur, Deichsperrung in der Natur, Hundestrand statt Wüstensand, grünes Land: die Waterkant. Kandis sprudelt unter Tee, Watt versteckt die rauhe See. Halbpension ist keine Kür, frische Luft gibt es dafür. Im Geschäft wird nicht gehandelt, daran hat sich nichts verwandelt. Damit keiner der Deiche bricht, wacht ewiglich die Deichaufsicht.

2002 - XIV

Seemannsgarn Ich lief durch dunkle Räume, die Treppen hoch und runter. Fand dann endlich einen Ausgang. Die Szene mag meiner Kindheit entflohen sein, als ich als Säugling oft genug die dunklen Treppen eines Altbaus hinuntergetragen wurde. Windeln mussten gekocht und zum Trocknen im Garten ausgehängt werden. Ich betrat einen großen Saal mit Bühne. Eine verhüllte Gestalt bewegte sich im Scheinwerferlicht, eine Kutte ragte spitz in die Luft und warf Schatten auf das Gesicht der überhöhten Statue. Schriftzeichen zierten den bunten und doch dunklen Umhang. Die Figur wandte sich mir zu und beobachtete mich. Sie schwebte, ich selbst konnte das auch. Ich fühlte mich bedroht, die Gestalt war so hoch und unheimlich. Panik stieg in mir hoch und gleichzeitig stieg meine Entschlossenheit. Ich schnappte mir eine zweizackige Gabel und näherte mich mit unheimlich starkem Willen und unter Aufbietung aller Kräfte sehr schnell an, ja ich flog eigentlich. Mein Vernichtungswille war groß und gab mir Kraft...

2002 - XIII

Die Tür Die Türen hatte er alle aufgestoßen. Stets war die Leere gewachsen, wenn er irgendwo hindurch gegangen war. Die Dunkelheit beschien ihn unerträglich, fast keine Sekunde sah er irgendetwas im nirgendwo. Die Fassaden der Mimik und Gestik intonierten unaufhörlich neue Worte, die er nicht hörte. Irgendwann erreichte er die Ebene. Das ewige Licht leuchtete hier und gab allem eine Kontur. Eine Ahnung von Wahrheit leuchtete hier und wehte ihm zu. Merkwürdig wie er gehen konnte, obwohl alles so weich war. Er fühlte Wärme, obwohl die Gegend eiskalt schien. Allein und nicht einsam nahm er Geborgenheit in der Härte der Strahlung an, so war es. Die Protagonisten des Lichtes mögen vergangen sein, das Licht ist.

2002 - XI

Die Zeit Die Zeit ist um, zu dumm. Ein Blick zurück ins Glück und dann hinein wo mein 'eben lebend schwebend' schien zu sein so rein. Lachen und Weinen, hier und da ein Schrei, Applaus der Kleinen, es ist jetzt vorbei.

2002 - X

A rock feels no pain and an island never cries.. Auf der Insel Wahrheit gestrandet, möglicherweise völlig versandet? Einfacher jede Klippe zu umrunden, die Wirklichkeit darstellt und wählt, sich über den Riffen zu bekunden: der eigene Weg nur zählt! Auf dem Meer der Lügen, da lässt es sich gut segeln. Denn im Meer der Lügen, da gibt es keine Regeln.