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Posts

1996 - V

Hier angekommen, teilte mir Herr Kutzer mit, dass es ihm gelungen sei, mir eine Email zu schicken. Mein Versuch, hier per Email einzubuchen, hat schon einiges Echo gefunden. Für Japaner oder Amerikaner ist es anscheinend normal, Anfragen per Email zu schicken. Die Österreicher haben ein beachtliches Niveau in der Hotellerie und beim Einsatz moderner Technik erreicht, handwerklich sind sie sowieso gut.

1996 - III

Wir sind die Augen des Es, durch uns sieht es die Manipulationen der Materie, die Auflösung des Eins in viele Unterschiede. Ein Spiel also, um die Langeweile des Seins zu vertreiben, den Schrei der Einsamkeit zu durchbrechen, Zufriedenheit in Scheinbarkeit. –

1996 - I

Der einsame Wanderer trifft unterwegs auf einen jungen Mann. Er will rasten, setzt   sich und der Junge gesellt sich zu ihm. Wie war Dein Weg bisher? fragt voll Interesse der Junge den Alten. Interessant, sagt der Alte, ich habe viel gesehen, aber eigentlich auch nichts und jetzt fehlt mir der Trieb zum Weitergehen, ich möchte schlafen und bin müde. Wenn es interessant war, versäumst Du dann nichts im Schlaf? Nein, sagt der Alte: ich sah viel Neues, aber es war immer das Gleiche: Fragen, Antworten der Menschen, Verhalten. Die, die nicht gleich sind, z.B. Kranke, Irre, Betrunkene, sind nicht sie selbst. Sie durchschauen vielleicht für einen Moment die Welt, aber Du kannst nicht mit Ihnen reden. Der Junge grübelte unzufrieden. Diese Aussichten gefielen ihm nicht. Wahrscheinlich setzte der Alte so einen Gleichmut auf, der auf alle auch so wirkte und das schon beim ersten Anblick. Darauf der Alte in Erregung: Als junger Mann glaubte ich mich attraktiv und schlau, mächtig und stark, pha...

1995 - XV

Es war einmal ein Volk der Tiroler Bergbauern. Sie ließen ihr Vieh auf den Almen ihrer Heimatberge grasen und bauten sich Holzhütten an ihren Trampelpfaden. So manch einer hieß vielleicht Sepp oder so ähnlich. Da kamen eines Tages viele Menschen von weit her nördlich des bayerischen Voralpenlandes und riefen: „Wir sind Sepp!“. Sie schwenkten ihre Gamsbarthüte und schlugen sich auf die krachledernen Schenkel. Sie vermehrten sich rasch und machten sich die Almen untertan. Also gut, sagten sich die Tiroler Bergbauern und auch die Kollegen aus anderen Bergregionen, also gut, dann seid ihr jetzt die Seppel. Und so trugen sie rasch eine Brettljause nach der anderen auf. Statt von Milch und Käse leben wir jetzt von heute an von Heller und Pfennig. Ab und zu kann man sie heute in ihren Verstecken sehen, die Tiroler und auch andere Bergbauern. Manche heißen Sepp, aber nicht alle mögen Seppel, also Vorsicht! Da kaufe ich mir lieber einen Tiroler Hut. –