Direkt zum Hauptbereich

Posts

Ringgeist - Happy

Ja, der 12.9. war auch in 2004 ein besonderer Tag, auch wenn er mich oft genug ärgert. Zudem läutete ich bereits damals meinen beruflichen Abstieg ein. Oder war es ein geordneter Rückzug? Danach sah es am 1.9. noch nicht aus. Da war es noch makellose Selbsterkenntnis. Beide Beiträge poppten naturgemäß die Leser schon damals nicht, sodass es nicht für die Top 25 des Blogs reichte. Mein Vater hat mir zu meinem Geburtstag per Karte gratuliert. Das erleichterte mich einigermaßen, denn ich konnte ihn die letzten Tage telefonisch nicht erreichen. Die nächste Woche wird im Büro noch einmal im Zeichen der Arbeit an unserer Online-Recherche stehen. Ich habe mit meinem Kollegen vereinbart, dass wir ein Projektteam bilden und das somit die Arbeit nicht nur auf meinen Schultern ruht, sondern auch ganz offiziell wir beide verantwortlich sind. Das ist in der Praxis ohnehin so. Wir müssen es nun unserem Chef noch verklickern. Wenn die Projekte nicht mehr wichtig sind, an denen man gerade arbeitet u

Der "Tschick" ist da.

Wolfgang Herrndorf setzt mit seinem Blog "Arbeit und Struktur" einfach mal ein Zeichen, ein Ausrufezeichen. Es bleibt zu hoffen, dass es ihm vergönnt ist, noch ein Buch zu schreiben oder zumindest soviel Material zu hinterlassen, dass irgend jemand seine Gedanken fertig formulieren kann. "Tschick" wiederum ist fertig und einer der Protagonisten des gleichnamigen und wohl bekanntesten Romans von Herrndorf. Bevor ich nun anfange, hier nach zu erzählen, was ohnehin überall steht, muss ich sagen: bei mir war das alles anders. Meine Mutter sprach auch dem Alkohol zu, aber sie dachte gar nicht über eine Entziehungskur nach. Das fand ich nicht sympathisch und auch nicht, wie man heute sagt, cool. Mein Vater schlug mich nur, wenn die Mutter ihn zu sehr nötigte, eigentlich ging es ihm gegen den Strich und er hörte später damit auf. Er hat mich anders klein gekriegt. Leider haben mich meine Eltern auch nie während der Ferienzeit allein gelassen und es stand auch kein Tschick

Ringgeist - Bauch

Manche Dinge haben noch immer ihre Gültigkeit, gerade das aktuelle Sommerwetter zeigt wieder sehr frauliche Seiten. Am 9.9.2004 heißt es dazu:  Neulich las ich, das islamische Frauen es nicht verstehen, dass Kopftuch oder/und Verschleierung als frauenfeindliche Diskriminierung im Westen gesehen werden. Die Verkleidung der körperlichen Reize galt ursprünglich als Privileg der besser gestellten Frauen in der frühen muslimischen Gesellschaft. Im Gegensatz dazu wird die körperbetonte Kleidung der westlichen Frauen als diskriminierend gesehen. In der Tat sehe  ich auch, das Frauen vielfach nur als gutaussehende Lächlerin mit Hang zu leicht debilen Arbeiten in der Männergesellschaft einen Platz haben. Das ist nicht meine Meinung. Ich muss aber nur in eine Bankenkantine gehen. Da sehe ich die kahl geschorenen, uniformierten Kerle in schwarzen Anzügen, selbst im Sommer, und daneben die Kolleginnen ohne Strümpfe in figurbetonter Sommerkleidung. Viele, vor allem junge Frauen, haben offenbar den

Der Kopte

Wer ist wir, möchte man fragen. Ich weiß es nicht. Es handelt sich ja um einen Traum, da wird nichts erklärt.  Ein Wir, wo jeder Einzelne für sich ist und doch nicht allein. Ein gutes Gefühl eben. Wie alle kannten uns und trafen uns auf dieser Reise wieder. Eine Wochenendfahrt, Anlass war das Treffen mit dem Kopten. Er strahlte eine unglaubliche Freundlichkeit und Herzlichkeit aus, war letztlich aber immer nur er selbst. Ein dunkelhäutiger, grauhaariger Mann, schlank und mit einem kleinen Bart. Die Umgebung war moslemisch geprägt, dennoch sollten wir einen christlichen Gottesdienst besuchen, der eher einer Jubelveranstaltung glich. Das Lachen und Singen steckte uns alle irgendwie an. Innerlich war ich dennoch sehr verblüfft über mich selbst, denn eigentlich war ich nur einer  Einladung gefolgt, seiner. Bei der Messe sahen wir ihn nicht. Nachts sehe ich einen Träger mit einem kleinen Sarg auf dem Kopf in der Dunkelheit laufen. Nahezu unerkannt. Am nächsten Tag erfahren wir es: er war ge

Ringgeist - Zug

Weiter geht die Fahrt in die Vergangenheit. Die Gegenwart ist ja nur der Moment und wird von vielen nicht wahrgenommen und die Zukunft ist immer anders , als man denkt oder manchmal leider genau so. Am 7.9.2004 (der Beitrag erreichte mit 159 Zugriffen Platz 20 der Top 25, im digitalen Nichts werden ihm 3-6 Maschinenzugriffe gewiss sein)   bemerkte ich: Fährt die zum Bahnhof? fragt mich ein älterer Mann in der U-Bahn-Station. Ich sage einfach nur ja. Eine andere U-Bahn als diese fährt garnicht ab, es ist die Endstation. Er guckt mich so ungläubig an, dass ich selbst schon ins Zweifeln gerate. Es geht gar nicht anders, sage ich gerade noch und steige ein. Der Mann auch, setzt sich zu einer Dame und fängt ein Gespräch an darüber, ob es nun zum Bahnhof geht oder nicht. Wären jetzt andere Leute zugegen gewesen, die hätten sich garantiert eingemischt und geantwortet. Das ist nämlich immer so, wenn mich jemand was fragt. Besser wäre es für mich, überhaupt nicht zu antworten, aber dann wäre ic

Ringgeist - Schöne "Neue Welt"

Gedanken, die man einmal hatte, muss man nicht immer wieder äußern. Ich mache eine Ausnahme, da sich manches nicht ändert, vor allem nicht in Deutschland. Am 6.9.2004 schrieb ich: Wir leben in einer Zeit ohne absolute moralische Werte, alle Hemmungen früherer Zeiten fallen. Die Rechte, die die Leute haben, nehmen sie nicht wahr. Sie gehen einfach nicht zur Wahl. So kommt es, dass sich unser Land in einen CDU-Staat verwandelt und es regt im Grunde keinen auf. Die SPD müsste die Regierung verlassen, weil sie diese Arbeit nicht tun kann. Aber der Machterhalt ist auch hier einfach wichtiger als der Respekt vor dem Wählerwillen. Die Partei fürchtet anscheinend alles, nur nicht den Verlust ihrer eigenen Wähler.

Ringgeist - Schule

Und weiter gehen meine unendlichen Bemühungen, dass digitale Nichts zu entschrotten. So schrieb ich am 3.9.2004 über ein universelles Thema: Schrecklich ist der Gedanke, dass Kinder in einer Schule von Bewaffneten festgehalten werden und dass sie möglicherweise umgebracht werden. Der Mensch ist eine der größten Fehlkonstruktionen der Schöpfung. Wer je das Denken des Menschen entwickelte, der hat völlig vergessen, dass er biologischen Zwängen unterworfen ist und seine Beschränkungen nicht erkennt. Allein der Gedanke daran, es sei gerechtfertigt, Menschenleben zu vernichten, um einen heiligen Krieg zu führen, spricht für die Unzulänglichkeit menschlicher Erkenntnis. Dieselben Gefühle, die hier Vater des Gedanken sind, bergen die Sehnsucht nach einem Paradies in sich. Ein Paradies, dass wir nur auf dieser Welt finden, denn dazu sind wir berufen: Erfahrungen zu machen. Die Sucht einem Propheten zu folgen, der angeblich göttliche Erkenntnisse besitzt, ist ein hilfloser Versuch, die Existen