93-jährig starb am 25.7.2020 meine Schwiegermutter und mit ihr ein Stück altes Ostpreußen. Obwohl nicht ganz unerwartet, aber dann doch nach einer kurzen Besserung, trat für die Hinterbliebenen plötzlich der Tod ein. Nun sind alle Elternteile von meiner Frau und mir nicht mehr lebend. Es gibt für mich zwei Leben: eines vor dem Tod der Eltern und eines danach. Denn mit dem Versterben der Eltern endet auch das Kind-Sein. Welche Ziele sollen wir dann noch erreichen, denn wir werden eine der nächste Generationen sein, die abtreten müssen. Der Tod beendet das, was wir als unsere Erkenntnis von unserer Individualität besitzen. Er löscht das Erlebte unwiderruflich. Zum Glück hat die Verstorbene ein Buch hinterlassen, in dem sie über ihr Leben berichtet. Das können nicht alle von sich sagen und nicht alle Menschen haben Nachkommen, die sich für das Geschriebene interessieren. Bei uns ist das anders, insofern kann man von einem Glücksfall reden. Zum 90. Geburtstag der Verstorbenen hatte ich ein