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Mittwoch, 6. Mai 2015

Schwarzfahrt

Dank Herrn Weselsky habe ich nun diesen buschigen schwarzen Haarzopf an meiner Hand. Die dazu gehörige Dame tummelt sich einen gefühlten Meter unter mir, ohne sich irgendwo festzuhalten. Muss sie auch nicht, sie kann getrost ihr Handy bedienen, denn rings um uns herum stehen Menschen, die man auch gern als Berufspendler bezeichnet.
Am liebsten würde ich an dem langen Haarbusch ziehen und laut rufen: "Bitte alles aussteigen." Eine entsprechende Glocke sollte dabei läuten. Macht aber keinen Sinn, der Zug befindet sich in voller Fahrt. Dankbar ist man für solche Begegnungen, denn wie ein Anhalter hat man sich in den außerplanmäßig haltenden Regionalexpress geschlichen, manche mussten draußen bleiben, konnten das kaum einsehen.
Ich dieses Mal nicht, aber manchmal bleibe ich außen vor. Bei Gehaltserhöhungen zum Beispiel, da bin ich von den Erhöhungen, die die Deutsche Bahn der GDL angeboten hat, weit entfernt.
Schon lange, aber ich bin ja auch ein Pendler und kein Lokführer.
Die junge Dame hat sich an meinem Bauchnabel vorbei gedrückt und ist vor mir ausgestiegen.

Freitag, 24. April 2015

Scheich verkehrt

In Sachsen lebte mal ein Scheich,
wie hießen seine Untertanen gleich?
Richtig, Lokführer wurden sie genannt.
Der Scheich hat sie zum Streik verbannt.
Statt Geld strebt er nach Ruhm und Ehre,
auf das sein Volk sich sehr vermehre.
Rangierer und auch Zugbegleiter,
dafür wär' er gern der Leiter.
Schließlich verhandelt es sich mit Macht
besser als ohne, so entfacht
er stets neu Verhandlungspleiten
und zeigt der Bahn stets neue Saiten,
die er aufzuziehen gedenkt,
wenn sie nicht seine Wege lenkt.
Doch merke, wer den Ast ab sägt,
der sein Gewicht so klaglos trägt,
Dem bleibt am End' ein schlauer Spruch:
was genuch ist, ist genuch.
Eiverbibbsch, so lasst ihn streiten
bis ans Ende seiner Zeiten.
Wenn das Streikgeld alle ist,
dann verstreicht auch Scheichen's Frist.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Informieren Sie sich im Internet

Mein alterndes Nervensystem erlaubt mir manchmal nicht mehr, mein Phlegma durchzuhalten.
Da kommen schlimme Worte lautstark über meine Lippen und das Einzige, was ich ernte, sind verängstigte Blicke meiner Nachbarn.
Ich kann mich nicht auf die Zeit berufen, denn die gibt es ja eigentlich nicht. Es ist nur so eine Unruhe,
die irgendwann zur Ruhe kommt wie ein mechanisches Uhrwerk, wenn es nicht aufgezogen wird.
Weinig aufregend finde ich Dinge, die ich nicht ändern kann. Wenn die Gewerkschaft der GDL meinen Zug nicht fahren lässt, weil sie ihre Machtbasis vergrößern will und die Deutsche Bahn mir dies verschweigt, dann füge ich mich wortlos. Vermutlich hat auch die Deutsche Bahn erkannt: es gibt keine Zeit, was soll also ein Fahrplan?