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Es werden Posts vom Februar, 2015 angezeigt.

Rufe

Es gibt kaum Heuchlerisches als Nachrufe und Äußerungen von Überlebenden zum Tode von Menschen. Sicher liegt es daran, dass wir uns gern an das Gute (auch bei einem Menschen) erinnern und das Schlechte verdrängen. Das ist geradezu eine überlebenswichtige Eigenschaft. Manchmal hat der oder die Nachrufende auch einfach keine Ahnung und möchte nur was zum Thema äußern (Jenny Elvers über Ben Wettervogel). Aber auch, wenn man noch ein bisschen Gedächtnis hat, ist manch als Nachruf Geschriebenes pure Lobhudelei. Die Äußerung von Richard von Weizsäcker, der 8. Mai 1945 sei als Tag der Befreiung anzusehen und nicht als Tag der Niederlage, war damals sehr umstritten. Sie widerspricht auch dem Lebensgefühl der Kriegsgeneration. Das mag vergessen sein, ist aber trotzdem eine Tatsache.     Der Tod beendet das Leben, ändert aber nicht dessen Geschichte.

Gewalt

Wie weit so ein Papst in Rom von der Realität des Lebens entfernt ist, zeigt sich mal wieder in seiner Zustimmung zu Schlägen als Erziehungsmittel für Kinder. Dabei waren Schläge noch nie ein gutes Mittel. Schläge ja, aber in Würde. Typisch christlich, möchte man meinen. Andere Religionen haben da weniger Probleme. Die Äußerung kommt zu einer Zeit, da die elterliche Gewalt über Kinder auf dem Rückzug ist. Gut, das gilt nicht für alle Bevölkerungsgruppen. Aber mittlerweile ist es für manche Eltern schwierig, ihre Kinder auf dem Weg der Überzeugung zu ihrem Besten zu verhelfen. Kinder treffen schon früh ihre eigenen Entscheidungen (manchmal schon als Dreijährige im Bäckerladen) und es kann richtig schwierig werden, wenn sich ein krankes Kind nicht behandeln lassen will. Da sind selbst die Jugendämter ratlos. Die vom Papst in Erwägung gezogenen Schläge als Erziehungsmittel helfen da auch nicht. Da bleibt es nur, allerseits auf bessere Einsichten zu hoffen.