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Es werden Posts vom November, 2014 angezeigt.

Trust

Lange nichts mehr gefühlt, keinen Sinn mehr, gleichgültig gekühlt die Gefühle sehr, ein Nerv getroffen an einer Stelle, die nicht verschlossen ist, Du lebst noch, das ist die Quelle, Du hast noch Frist.

Platzhalter

"Platz!" Ruft man dem Hund zu, wenn er sitzen soll. Platz will man auch im täglichen Leben, in der Bahn, im Bus und überall, wo es beste Plätze gibt. Auch den Platz an der Sonne hat die ganze Nation schon mal gewollt. Heute sind davon nur noch die Handtücher auf den Liegen am Pool übrig geblieben oder die Reservierung eines solchen im Restaurant. Wenn man den Platz nicht reservieren kann, ihn aber trotzdem haben will, dann braucht man einen Platzhalter. Das kann eine Tasche sein oder x-beliebige Kleidungsstücke oder besagtes Handtuch. Manche Leute ziehen sich ja auch bei kurzen Fahrten in der Bahn die Oberbekleidung aus. Da ein Platzhalter der Bedeutung nach und an und für sich keine eigene Aussage hat und durch jede beliebige andere Aussage ersetzt werden kann, ist er grußlos ersetzbar. "Platz da" möchte man ihm zu rufen. Das Handtuch weht nun über'm Deich und fröhlich winkt dazu ein Scheich.

Kabarettismus

Kabarett kommt mir immer mehr vor wie reine Selbstbefriedigung. Da wird Leuten etwas erzählt, was sie bereitwillig aufnehmen, die Leute, denen man solche Inhalte mal vermitteln müsste, die erreicht man nicht. Vermutlich können sie sich den Eintritt für diese Veranstaltungen gar nicht leisten. Es verhält sich also mit dem Kabarett so wie mit der Psychotherapie. Die sie nötig hätten, gehen nicht hin, weil Ihnen entweder die Einsicht fehlt oder sie sich für Gott halten. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur zufrieden mit sich. Natürlich stimmt es, dass "La Merkel" tatenlos zu sieht, wie die EZB Schrottanleihen aufkauft und die Banken durch niedrige Zinsen saniert. Natürlich, haben wir es dem Kanzler der Einheit zu verdanken, das wir heute mit Euros bezahlen, was woanders vor die Wand gefahren ist. Natürlich werden wir uns mit der Ukraine ein riesiges Problem in die EU holen. Natürlich wird die EU Verbraucherschutzinteressen an die USA verscherbeln, mittels Freihandelsabkomme...

Sie haben's nöthig.

"Gott schütze die Reisenden, die um jeden Preis reisen, sie haben's nöthig." Das schreibt Heinrich Laube in seinem Reisetagebuch "Eine Reise nach Pommern und auf die Insel Rügen". Er schreibt aber auch: "Wer viel braucht, entbehrt mehr, aber er hat auch mehr." Erschienen ist das Tagebuch zuerst 1837, also zu Zeiten des Deutschen Bundes und als die Nordspitze Rügens noch als der nördlichste Punkt Deutschlands galt. Die Betrachtungen des Schreibers sind jedoch zeitlos, soweit sie das Leben an sich betreffen. Eines offenbaren historische Tagebücher auf jeden Fall: dass sich die Charaktere der Menschen nicht geändert haben. Es sind lediglich die äußeren Umstände, die sich ändern. So sehr man stutzt und sich amüsiert, wenn man so einem eloquenten Schreiber wie Heinrich Laube folgt, selbst ein Tagebuch zu schreiben, ist etwas anderes. Die Vergangenheit ist eine Geschichte, die Zukunft gibt es noch nicht. Das "Hier und Jetzt" ist das einzig Vorhande...