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1995 - XI

Akademischer Handel
Gebrauchte Autos lassen sich momentan nicht gut verkaufen.
Umso schöner war es, als sich unter den Interessenten ein Zahnarzt meldete.
Natürlich haben wir, dem seriösen Kunden zuliebe, DM 900,- von dem in der Anzeige genannten Preis nachgelassen und auch zugesichert, das Auto vor die Tür des Herrn Doktor zu stellen. Der werte Kunde unterschrieb den Kaufvertrag und wir wähnten uns auf der sicheren Seite. Nächste Woche dann telefonische Kontakte und eine Vereinbarung zur Übergabe vor der Arztpraxis. Beim ersten Mal war der Herr Doktor nach Verstreichen der akademischen 15 Minuten nicht da. Nach zwei Tagen erneute Kontaktaufnahme und ein zweiter Versuch. Dafür erklärt uns der Herr Doktor, nennen wir ihn Doktor G. aus F. am Main, er wolle den Wagen so nicht abnehmen, er sei schmutzig (Blütenstaub). Wir wollen ihm das Geld für die Wäsche geben, er lehnt ab.
Leider müssen wir den Herrn Doktor nun auf Einhaltung des Vertrags verklagen. Herr Doktor versteht das sicher nicht, sicher hat ein „junger Mann“ wie ich doch Zeit für die Autowäsche. Ja, ja, Doktoren verlangen viel fürs Geld oder haben sie keins? Immerhin können sie die einfachsten Anstandsregeln verletzen und sich trotzdem als angesehen fühlen. Seriöse Kunden eben. Im Übrigen hat Herr Doktor den Wagen dann doch noch abgenommen, nachdem ich den ganzen Fall meinem Anwalt erzählte. Dieser schrieb dann einen detaillierten Brief und setzte die Frist zur Abnahme. Alles in allem nenne ich das eine akademische Lösung. –

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Stuhlgang

Während ich den breiigen Stuhlgang meines Hundes betrachte, kam die Sonne und lachte und lachte. Was bedeutet Dir die Scheißerei freust Du Dich den gar dabei? Ja. wenn es ihm gut geht, dem Hund, dann ist auch sein Herrchen gesund.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Opferrolle

 Leider fange ich nun ganz von vorn an. Denn es ist das passiert, was immer unangenehm ist. Ein mir nahe stehender Mensch hat meinen Blog gefunden. Natürlich war er mir nicht so nahe, dass ihn alles interessiert hätte bzw. der Inhalt insgesamt von Interesse war. Da ich eigentlich nur für mich über mich und mein Leben schreibe, ist mir das Lesen dieser Zeilen eher unangenehm (mit der Ausnahme mir wohlgesonnener Personen). Explizit kritisierte mein ungebetene/-r Leser/-in, dass ich stets die Opferrolle einnehmen würde. Dabei bemühe ich mich darum, Erlebtes nachvollziehbar zu machen und möglichst in der Beobachterrolle meiner selbst zu bleiben. Einzelne Punkte aus dem Inhalt wurden zudem beanstandet. Angeblich hätte ich Bilder meines Hundes im Blog gepostet, um nur ein Beispiel zu nennen. Und genau solche Sachen wollte ich immer vermeiden. Aber selbst schuld: meine Blogadresse tauchte in einem beruflichen Netzwerk auf. Also besser aufpassen für die Zukunft..