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1988 - II

Ja, Deutschland, das Land der Beamten, der verschlossenen Kirchen, des Ladenschlusses, der Schubkästen.
Der saubere Deutsche wirft alles aus dem Autofenster, faselt gern über Menschlichkeit und liebt die großen Gesten ohne Inhalt. –
Die Sprachlosigkeit der Hessen ist übermächtig. Wenn sie den Mund aufmachen, dann nur zum Bescheißen. Sollte mein Vater recht behalten?
Einmal habe ich mit einem mir befreundeten Paar zusammen gewohnt. Die Wohnung war sehr schön und groß, aber die Menschen hatten beängstigende Eigenschaften. Sie erdrückten mich fast und die Freundlichkeit wirkte wie eine aufgesetzte Maske, hinter der sich Zerrbilder versteckten. Sie kamen mir vor wie Figuren aus einem Retortenkuchen. So wie beliebig geklonte Figuren, die nur dazu geschaffen sind, mich mit ihrer Unnachgiebigkeit ihrer Existenz zu verfolgen. Ein schrecklicher Albdruck.. –
Ich befand mich in einer Wohnung und sah auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wie nach einander Frauen in Badeanzügen aus dem Fenster sprangen. Nur einmal war kurz ein Mann zu sehen, eine bewaffnete Figur, ein Mädchen zögerte auch kurz. Verschiedene Frauen drehten in der Luft ein Salto, als ob sie zum Kunstspringen angetreten wären und im Wasser einzutauchen. Aber wie um zu bestätigen, dass dies nicht der Fall ist, sah ich dann auf der Straße eine der Frauen wieder, sie wurde weg getragen. –

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Stuhlgang

Während ich den breiigen Stuhlgang meines Hundes betrachte, kam die Sonne und lachte und lachte. Was bedeutet Dir die Scheißerei freust Du Dich den gar dabei? Ja. wenn es ihm gut geht, dem Hund, dann ist auch sein Herrchen gesund.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Opferrolle

 Leider fange ich nun ganz von vorn an. Denn es ist das passiert, was immer unangenehm ist. Ein mir nahe stehender Mensch hat meinen Blog gefunden. Natürlich war er mir nicht so nahe, dass ihn alles interessiert hätte bzw. der Inhalt insgesamt von Interesse war. Da ich eigentlich nur für mich über mich und mein Leben schreibe, ist mir das Lesen dieser Zeilen eher unangenehm (mit der Ausnahme mir wohlgesonnener Personen). Explizit kritisierte mein ungebetene/-r Leser/-in, dass ich stets die Opferrolle einnehmen würde. Dabei bemühe ich mich darum, Erlebtes nachvollziehbar zu machen und möglichst in der Beobachterrolle meiner selbst zu bleiben. Einzelne Punkte aus dem Inhalt wurden zudem beanstandet. Angeblich hätte ich Bilder meines Hundes im Blog gepostet, um nur ein Beispiel zu nennen. Und genau solche Sachen wollte ich immer vermeiden. Aber selbst schuld: meine Blogadresse tauchte in einem beruflichen Netzwerk auf. Also besser aufpassen für die Zukunft..