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Posts

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Sah sie schöner als je zuvor in Hotpants und mit grauen Haaren. "Wo bist Du gewesen?" fragte ich sie. Sie lächelte und fast flüsternd, so als das ein Geheimnis, bemerkte sie, ich sei tot und das sei auch gut so. Ob sie dann auch tot war? Ich wollte ihr Gesicht streicheln, doch meine Hand glitt durch sie hindurch. Ihre Gestalt löste sich vor meinen Augen auf. Als wollte sie mir auf die Schulter klopfen, so wehte eine Energie zu mir.  Das Wort "tot" löste in mir allerdings nach ihrem Verschwinden einen namenlosen Schrecken aus. Noch einmal, so schien es mir, kam ich zur Besinnung, als die Stimme meines Vaters zu vernehmen glaubte. "Wolfgang" rief es, "Ich habe Dir doch gesagt, von mir wirst Du es nicht erfahren."  Vater saß auf seinem Stuhl, rauchte und hatte eine Bierflasche neben sich stehen. Wo ist Mutter, wollte ich schon fragen, als ich auch sie hörte. ein krächzendes "Aber, Wolfgang" gefolgt von einem unterdrücktem Lachen. Ihre gebü...

History

Versuche mir Ortsnamen zu merken.  Orte,  an denen ich noch nie war.  Doch die Erinnerung hält nur wenige Stunden. Hslia, immer steht ein H vor den Namen,  einer Verschlüsselung gleich.  Wir müssen uns verstehen,  hat ein Moslem mir gesagt.  Und dass der Koran nicht verändert worden sei. Das "müssen" irritierte mich. Er habe schon mal jemanden gepflegt,  der meinen Namen trug. Er stellte Ähnlichkeiten mit mir fest. Er sprach mich stets mit meinem Vornamen an. Beim Abschied gab er mir die Hand. Verstehen ist gut,  verstehe ich mich selbst? In meinem Traum geht es darum,  einen Zug für die Heimfahrt zu den Eltern zu finden. Beide sind für mich noch immer lebendig. Mal ist es die Mutter,  mal Vater,  zu dem ich fahren will.

10 Wochen oder "Dreams are Ten a Penny"

I ch habe meinen Arbeitsplatz gegen einen Platz in einer psychosomatischen Tagesklinik eingetauscht. Das war nach einem Sommer voller Ängste notwendig Plötzlich hielt ich mein bisheriges Leben nicht mehr aus. Das Rumgesitze auf meinem beruflichen Abstellgleis nervte, Panik beim Zugfahrten, ausgelöst durch eine Sehstörung, machten mir den Transport zur Qual. Die Isolation am Arbeitsplatz, das Desinteresse meines Arbeitgebers auch anlässlich meines letzten runden Geburtstags, all das wurde mir bewusst. Auch die zuhause ansteigenden Forderungen nach Aktivität erhöhten den Druck auf mich, ohne das mir eine Lösung eingefallen wäre, wie ich mit dem Status Quo umzugehen hätte, ohne ihn aufzulösen. Doch wie nun weiter? Meine Therapiegruppe besteht aus jungen Mädchen und Männern, die sich gerade schwer damit tun, Abschied von zwei Patientinnen zu nehmen, die nach langer Zeit ihr Therapieende erreicht haben. Der enge Zusammenhalt der Truppe ist für Neulinge schwer zu knacken, noch dazu ist mein ...