Direkt zum Hauptbereich

Posts

Applelei

Ich gebe es zu, ich lese und bin auch noch Abonnent einer Tageszeitung. Wenn ich ehrlich bin, komme ich am Wochenende kaum zum lesen. Die Ausgabe landet meist im Papierkorb. Dann sind unsere Austräger auf dem flachen Land auch nicht immer willig, einige Male kommt die Zeitung im Monat nicht. Meistens dann, wenn besondere Ereignisse am Vortag waren oder Beilagen die Zeitung aufwerten, dann eben ist sie nicht da. Grund genug über ein Ipad-Abo nachzudenken, dachte ich jedenfalls. (Überhaupt, mir tun die gefällten Bäume leid, ich lese längst nicht alles, was in der Zeitung steht.) Zur elektronischen Zeitung gibt es das Gerät dazu und für läppische 24 Monate Bindung ist es meins. Das Ganze kostet nicht mehr als meine bisherige Zeitung im print. Tolles Geschäft, denke ich. Dabei habe ich mir allerdings nicht überlegt, was ich mit dem iPad (dem iPad2) überhaupt will. Nun egal, es kommt vom Paketversand und ich bin erst mal enttäuscht. Es ist so klein und hat kaum Knöpfe, geschweige denn Taste...

2002 - III (Le Fin)

Früher war der Bahnhof eine Heimat. Hier trafen sich alle, um irgendwo hinzufahren oder anzukommen. Eine große Gemeinschaft der Reisenden, die sich ständig veränderte, wie das Leben. All das konnte ich genießen, mir einbilden, stets mit jedem oder jeder ein Gespräch haben zu können, wenn ich nur wollte. Die Landschaft zog vorbei, die Orte sind wie eine Kette vertrauter Namen, die nur eins im Sinn haben: mich nach hause zu bringen und zu begleiten. Heute fährst Du selber, eingesperrt in den eigenen Blechkasten und keiner hindert Deine Mitmenschen daran, kein Blick ins Gesicht oder sonst etwas, Dich zu schneiden oder zu drängeln. Die Geschwindigkeit, mit der alle hintereinander her fahren, scheinbar geschützt durch Kopf- und Seitenairbags, Aufprallschutz, ABS und Antriebsschlupfregelung, ist nicht natürlich. Etwas für Spieler, die die Regeln des Spiels immer neu setzen, sich manchmal dabei überschätzen. Wer lenkt Dich? Da fehlt ein Gespräch, ein Augenblick. Du redest mit der Strasse, mit...

2002 - II

Wer bin ich nun? Eine Hure meiner Zeit? Bin ich schon bereit? Habe ich genug verdient? Zeit meines Lebens nur gegrient? Ein Pendel zum Schlag einer Uhr, ein Rädchen sich drehender Natur? Der Inhalt in einem Buch, auf wen lastet welcher Fluch? Am Ende ist es egal, ob die Zeit verfliegt oder als Qual mir vorkommt oder gelingt. Es zu vergessen, Hoffnung bringt.

2001 - I

Hoffnung des Lebens, wo bist Du geblieben? Güte, meine, wer hat Dich zerrieben? Welche finstere Türe zugeschlagen, Licht verdunkelnd, zum Verzagen. Meine Kraft reißt Dir die Maske vom Gesicht, widerwillig wendest Du Dich ab vor meinem Licht. Liebe meines Lebens, wo bist Du gewesen? Nicht lange her, im Buch habe ich darüber gelesen. Das wäre was für Dich gewesen, aue, die Sächsin lacht in die Nacht, die laue. Sei ein letztes Mal in meiner Mitte, ich weiß, Du kannst das, bitte!