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Sowjetunion 1926

Wie weit man gesellschaftlich schon damals war. Joseph Roth Zitat aus: Journalistische Schriften + Essays: 'Viel revolutionärer als die Sitte ist das Gesetz. Es macht keinen Unterschied zwischen ehelichen und unehelichen Müttern und Kindern. Es bestimmt, daß einer arbeitenden schwangeren Frau nicht gekündigt werden dürfe; daß ihr zwei Monate vor, zwei Monate nach der Entbindung Urlaub gegeben werde; daß der Monat, in den die Geburt fällt, doppelt entlohnt werde; es bestimmt, daß die Alimente der Vater zahle (wenn er nicht ohne Einkommen ist), daß eventuell einige Männer sich in die Alimentenlast teilen, wenn die Mutter es vorzieht, einige Männer als eventuelle Väter anzugeben; es gestattet den künstlichen Abortus, es befiehlt die Trennung der Ehe, auch wenn nur ein Teil sie lösen will, es stellt das sogenannte »Konkubinat« der vor dem Standesamt geschlossenen Ehe vollkommen gleich; es berechtigt theoretisch auch den Mann unter gewissen Bedingungen, auf materielle Unterhaltung Ans

Putin

Mit Putin fuhr ich durch die Lande. Warum er ausgerechnet mein Fahrer war, weiss ich nicht. Wir kamen durch ganz Europa und schifften uns ein nach Amerika. Eine Weltreise also. Putin machte stets einen souveränen Eindruck in sein schweren Audi. Audi, eine Automarke, deren Fan ich mal war, als sie noch das Image des aufstrebenden Underdogs hatte und nicht so prollig arrogant daher kam wie heutzutage  Meine Audikarriere war allerdings schnell vorbei, nachdem mein erster und bisher einziger Audi ständig Lackprobleme aufwies und unerklärlicherweise dauernd Flüssigkeit verlor, was keine Werkstatt je beheben konnte. Zu Putin aber passte das Fahrzeug. Ob wir auf breiten Highways fuhren oder enge Tunnels passierten, Putin was the man. Ende der Reise war ein großes und gleichzeitig ehrwürdiges Tagungshotel, wo ich ein Projekt präsentieren sollte. Gleichzeitig checkte eine Jugendgruppe dort ein und mir schien es so, als ob mir zwei Gesichter besonders bekannt erschienen, meine Kinder. Wir hatte

Was zählt

Tatsächlich ist ein Jahr bald zu Ende, es ist so, wie ich es auch wende ein Blatt mit voll geschriebener Seite. Das neue ist leer und bietet Weite. Doch bald wird es wie das alte sein eine Zahl nur und mein Vorsatz: klein!

MX

Da dümpel ich so vor mich hin, ohne Plan und ohne Sinn. Das Fest der Liebe ist ganz nah, weiss nicht, wie das so schnell geschah. Bald schon erhitzt der Austausch vieler Güter die  allzu festlichen Gemüter. Lieber beobachte ich die Schlacht und wende mich ab mit Bedacht. Materielle Güter sind vergänglich, nur Freuden der Seele wären lebenslänglich.

Wandel

17 Jahr, blondes Haar, so stehen sie nicht vor mir. Auch an einem besonderen Tag werde ich nicht dabei sein. Stattdessen feiere ich siebenjährige Abwesenheit in schneeloser Vorweihnachtszeit. Es bleiben zwei Schatten zurück von vergangenem kleinen Glück.

Sieben

Als ich vor sieben Jahren Abschied nahm, war es mir nicht klar, dass dies wohl für fast das ganze Leben war. Über sieben Brücken müsse man gehen, sieben dunkle  Jahre überstehen, heißt es. Über sieben Brücken bin ich längst gegangen, dunkle Jahre habe ich noch nicht empfangen. Auch wenn ein Treffen bislang unmöglich scheint, die Hoffnung stirbt zuletzt, beweint.

Immobil

Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben wir Geld versenkt, weil wir voreilig einen Mietvertrag unterschrieben haben. Dieses Mal war es nicht der Gestank der Wohnung, sondern der Dreck des Vormieters, der uns zur Aufgabe zwang. Der Ausstieg kostet eben immer Geld und es ist leider nicht von Vorteil, im Ort bekannt zu sein. Mittlerweile träume ich schon von Wohnungen. Einstweilen bleiben wir hier, aber ohne eine eigene neue Immobilie wird die Zukunft nicht sicher sein.