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Sonntag, 29. März 2020

Halb voll - halb leer

Aus einem großen Aquarium läuft Wasser aus. Manche Fische schwimmen sich sind bereits gestorben und treiben an der Oberfläche. Kleinere Schwarmfische halten sich in der Mitte des Beckens auf und ziehen seelenruhig ihre Kreise. Andere größere Fische sind bereits geschwächt und verharren fast reglos über dem Boden. Wiedere andere versuchen mit dem auslaufenden Wasser mitzuschwimmen.
Diese Verhaltensmuster auf den Menschen zu übertragen, scheint schon geschehen. Karla Raveh schreibt in ihren Lebenserinnerungen "Überleben": 
Einige schöpften Hoffnung, es könnte doch nur besser we"rden, schlechter als es war, könnte es doch nicht mehr sein und vielleicht bräuchten sie uns wirklich zur Arbeit, dann müssen sie uns doch mehr zu essen geben. 
Dann gab es wieder die Hoffnungslosen, die elend in der Ecke saßen, vor sich hin dösten, alles und sich selbst längst aufgegeben hatten. Es gab auch solche, die ständig nach ihrem Vorteil auf der Hut waren, tüchtig waren und überleben wollten.
Ich habe noch lange Jahre die Menschen nach "Lagertypen" eingeteilt ..."
Frau Raveh beschrieb hier die Situation während eines Transports von KZ-Insassen von einem Lager in ein anderes.