Vor 40 Jahren befanden wir uns auf dem Weg nach Lemgo, wo wir kirchlich heiraten wollten. Der Tag hatte in Friedrichsdorf am Taunus begonnen, wo wir standesamtlich getraut wurden. Da mein damaliger Freund Jochen mich im Stich ließ, war meine Trauzeugin amtlicherseits gestellt worden, während meine Schwägerin das Amt für meine zukünftige Frau übernahm. Von Anbeginn unserer Ehe blies uns der Gegenwind scharf ins Gesicht. Nach einem gemeinsamen Essen im Darmstädter Hof in Bad Homburg-Gonzenheim fuhren wir zu unserer Wohnung in Friedrichsdorf-Burgholzhausen und packten für Lemgo. Kassel spielte schon da keine Rolle mehr für mich, denn meine Eltern hatten sich von mir abgewandt und würden auch wegen ihrer eigenen Situation nicht zu meiner Hochzeit kommen. Wieder einmal stand ich allein da, denn auch mein jüngerer Bruder, stark gehandicapt von Geburt an, war nicht auf meiner Seite, wie er mir schriftlich mitteilte. Auch im Mehrfamilienhaus in Burgholzhausen hatten wir als einzige Mieter in