Mittwoch, 28. Oktober 2015

Tarzan

Traumloser Schlaf,
angstvolles Erwachen,
frühe Stunde, böse Kunde,
die mich betraf.
Ich möchte lachen,
mich davon machen,
doch bin ich brav.

Montag, 26. Oktober 2015

LiLu

Was hinter dieser rätselhaften Abkürzung steckt, habe ich nun herausgefunden. Es ist das Licht- und Luftbad am Niederräder Ufer in Frankfurt. Da sitze ich nun und warte symbolisch auf meine kränkelnde Jane, die sicher nicht per Liane zu mir herunter schwingt.
Während dessen fließt wieder viel Wasser den Main hinunter, ohne das meine inneren Strömungen dadurch ruhiger werden. Oder merke ich das nicht?
Einen entspannten Nachmittag wünscht mir jedenfalls eine Dame, die gerade das Herbstlaub zusammen fegt.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Unmöglich

Das Mädchen am anderen Ende der Leitung sprach davon, dass sie mich ja mal anrufen könnten. Das Mädchen, das meine Tochter hätte sein können, wählte die Möglichkeitsform. Eine Leitung gab es allerdings heutzutage nicht mehr, es geht alles nur per Funk.

Freitag, 9. Oktober 2015

Flüchtling

Zur Zeit bin ich nur Flüchtling vor mir selbst, der sich nur kleine Fluchten erlaubt.
Den großen Ausbruch wage ich nicht, aus Angst davor, dass das eintritt, was ich mir erhoffe.
Denn wenn das Paradies gar keines wäre, dann wäre auch die Hoffnung darauf dann gestorben.


Donnerstag, 8. Oktober 2015

Asyl

Mein Asyl habe ich mir selbst gebaut,
allein, es ist nicht mein zuhause.
Meine Familienmitglieder, meine Liebe, habe ich dabei vergessen.

Hoffnung

Mit Hoffnung lebt man.
Ohne erlebt man.

Donnerstag, 24. September 2015

Alpenwahnsinn oder Helden der Berge

Lichter gehen im Flur automatisch aus und an, die Bewegungsmelder registrieren jeden Luftzug. Ferienwohnungsdasein im alpinen Umfeld. Der Mensch scheint, je mehr er in der Natur lebt, einen Spleen für technische Spielereien zu haben.
Auch nachts gehen draussen die Lichter an, sonst ist es stockdunkel in der Talsenke, in der wir nun wohnen.
Die Anreise erfolgte durch wilde Autobahntäler dreispurig und wo nicht, durch Baustellen.
Nun wandern wir eine Woche lang, von Hütte zu Hütte, könnte man sagen. Es ist aber eher von Alm zu Alm oder vom Imbiss zum nächsten Restaurant. Wir sind die "Helden der Berge", so sagte es mal die Wirtin einer Alm, gemeint hat sie das sicher nicht. Unsere Wanderstoecke sind spitz und die Strecken, die wir laufen, kennen wir. Mit der Uhr messe ich die Kilometer und wenn es sein muss, lasse ich mir die verbrauchten Kalorien anzeigen. Viel mehr als ein Stück Käsekuchen oder eine Buttermilch mit Geschmack ist nicht drin, geschweige denn das abendliche Entspannungsbier.
Wer fahren will, steht an. An der Seilbahnstation oder am Bus. Es ist September, also die beste Zeit zum Wandern.