Lichter gehen im Flur automatisch aus und an, die Bewegungsmelder registrieren jeden Luftzug. Ferienwohnungsdasein im alpinen Umfeld. Der Mensch scheint, je mehr er in der Natur lebt, einen Spleen für technische Spielereien zu haben.
Auch nachts gehen draussen die Lichter an, sonst ist es stockdunkel in der Talsenke, in der wir nun wohnen.
Die Anreise erfolgte durch wilde Autobahntäler dreispurig und wo nicht, durch Baustellen.
Nun wandern wir eine Woche lang, von Hütte zu Hütte, könnte man sagen. Es ist aber eher von Alm zu Alm oder vom Imbiss zum nächsten Restaurant. Wir sind die "Helden der Berge", so sagte es mal die Wirtin einer Alm, gemeint hat sie das sicher nicht. Unsere Wanderstoecke sind spitz und die Strecken, die wir laufen, kennen wir. Mit der Uhr messe ich die Kilometer und wenn es sein muss, lasse ich mir die verbrauchten Kalorien anzeigen. Viel mehr als ein Stück Käsekuchen oder eine Buttermilch mit Geschmack ist nicht drin, geschweige denn das abendliche Entspannungsbier.
Wer fahren will, steht an. An der Seilbahnstation oder am Bus. Es ist September, also die beste Zeit zum Wandern.
Donnerstag, 24. September 2015
Alpenwahnsinn oder Helden der Berge
Samstag, 19. September 2015
Bedeutungsschwer
Mann schwitzt und hat um sich zu tun.
Doch wer sich hinter Angst versteckt,
hat seelisch Schaden eingecheckt.
Drum prüfe, wer sich ständig sorge,
ob die Natur ihm etwas borge.
Gesundheit etwa und frischer Mut
hilft zu beenden den Disput
den selbst Du auszufechten hast
und nimmt Dir schnell die ganze Last.
Freitag, 18. September 2015
IAA
Mit der Fahrrad-Rikscha vom Frankfurter HBF zur IAA, das ist der ganz grosse Hit. Was aber gibt es dort zu sehen, erst mal viele Rücken. Papier ist bedruckt in Mengen zu erhalten und wie gewohnt, sehr geduldig. Geschenkt bekommt der Publikumsbesucher nichts, ausser vielleicht die Teilnahme an einem Preisausschreiben. Dafür bezahlt er teuer. Aber, wer die Götzen der Autozeit bestaunen will, den kümmert das offenbar wenig. Wie die Lemminge zieht die Schar der Besucher zur Messe. Hier zeigt sich, aus welchem Stoff ihre Träume sind.
Dienstag, 15. September 2015
Gassenhauer
Verwirrt ziehe ich durch Gassen auf der Suche nach dem Sinn.
Frage mich gelegentlich nach dem Menschen,
der eigentlich ich bin.
Klein ist die Zahl der Gratulanten,
die am Lebenswege stehen.
Doch nicht danach will ich mich richten,
versuche still mein Ziel zu sehen.
Samstag, 12. September 2015
6.30
Über sechs Jahre später wurde, anfangs sehr misstrauisch von mir beäugt, mein Bruder zuhause geboren. Im Laufe der Jahre merkten wir, dass er behindert war, von Anfang an.
Er ist und bleibt aber mein Bruder. Auch wenn unsere Beziehung nicht "normal" sein kann.
Dieser Gegensatz zwischen Lebensrealität und Wirklichkeit prägt mein Leben. Es ist wie Kinder haben und doch nicht.
Eine eigene Wirklichkeit, die hatte ich immer. Es lohnt sich, um sie zu kämpfen.
Schon im Kindergarten war ich der Meinung, es sei besser, andere wüßten nicht, wer meine Freunde sind.
Viele Menschen mögen mich nicht, andere mögen mich sehr und zeigen es nicht. Was soll es mir bedeuten?
Ich habe immer Förderer gehabt, so wie den Freund unserer Familie, der sich bei meiner Geburt schwor, diesem Kind immer zu helfen. Bis 1977 war das so.
Auch in der Schule hielt man etwas auf mich und im Beruf gab es den ein oder anderen heimlichen
Protegist. "So einen Mitarbeiter wie sie findet man nicht auf der Strasse."
Das war freundlich, auch wenn es finanziell sich kaum lohnte.
"Augen liegen auf mir", so habe ich einmal geschrieben. Das entspricht auch in etwa meinem Konfirmandenspruch.
Dein Chef ist jünger als Du, so ist das jetzt. Die Förderer werden weniger, das Kind kann laufen. Wie lange noch, das liegt nicht in Menschenhand.
Freitag, 4. September 2015
Urin in Eirfurt
Montag, 24. August 2015
Asylantenmärchen
Da steigen Menschen in Boote mit einer höchstens 50:50-Chance zu überleben.
Was ist das? Adventure-Urlaub etwa? Dann wollen sie nach Deutschland, viele jedenfalls.
Wohlstandsflüchtlinge wohl kaum, Schmarotzer? Da sollten sich manche Vordenker einer
stramm ausländerfeindlichen Richtung mal die Unterkünfte und die Situation der Asylanten ansehen.
Und müssen wir wirklich neidisch darauf sein, dass die zu uns kommenden Flüchtlinge Kleidung und Nahrung erhalten
und womöglich ein Handy ihr eigen nennen?
Gibt unser Staat nicht viel mehr Geld für asoziale Zwecke aus?
Fragen über Fragen, die sich stellen, wenn man so manches Märchen von dem Zuviel an Flüchtlingen, die um
Asyl bei uns bitten, hört.
Verbunden mit der Frage, was wir als Einzelne tun können.