Montag, 27. April 2015

Hotel Hoebe

Erst war ich in Amerika,
dann plötzlich in Cadiz.
Ich feierte in USA
und alles war ein Quiz.
Gibt's Flüge denn von hier nach da
und wer ist diese Miss?
Sie mochte Kinder wirklich gern,
wir waren nicht mehr allzu fern.
Die ganze Stadt hat ich umrundet,
den Weg zum Hotel sehr gut erkundet.
Und als wir uns so näher kamen,
verlor sich dann der schöne Rahmen.
Wie sie in meinen Armen schmolz,
das machte mich im Traum sehr stolz.

Freitag, 24. April 2015

Scheich verkehrt

In Sachsen lebte mal ein Scheich,
wie hießen seine Untertanen gleich?
Richtig, Lokführer wurden sie genannt.
Der Scheich hat sie zum Streik verbannt.
Statt Geld strebt er nach Ruhm und Ehre,
auf das sein Volk sich sehr vermehre.
Rangierer und auch Zugbegleiter,
dafür wär' er gern der Leiter.
Schließlich verhandelt es sich mit Macht
besser als ohne, so entfacht
er stets neu Verhandlungspleiten
und zeigt der Bahn stets neue Saiten,
die er aufzuziehen gedenkt,
wenn sie nicht seine Wege lenkt.
Doch merke, wer den Ast ab sägt,
der sein Gewicht so klaglos trägt,
Dem bleibt am End' ein schlauer Spruch:
was genuch ist, ist genuch.
Eiverbibbsch, so lasst ihn streiten
bis ans Ende seiner Zeiten.
Wenn das Streikgeld alle ist,
dann verstreicht auch Scheichen's Frist.

Donnerstag, 23. April 2015

So lange

Solange man nur am Leben bleibt, ist alles halb so schlimm.
Ach wirklich?
Die Lebenserwartung steigt, so wird es vermeldet, rein statistisch.
Solange der Mensch glaubt, er habe großen Einfluss auf sich und die Welt,
wird er recht viele Fehler machen, ohne dass diese im Einzelnen nachgewiesen werden können.
Am schlimmsten sind derzeit diese Fernsehsendungen, in denen Schauspielerinnen
als Ernährungsgurus auftreten. Das ist leider noch nicht mal lustig.


Montag, 20. April 2015

Neulich

Neulich dachte, ich könnte mal schreiben.
Doch da Du keine Antwort gibst,
lasse ich es lieber bleiben.
So bleibt, was in mir drinnen ist,
in mir, wo es meine Seele frisst.

Donnerstag, 16. April 2015

100 Jahre

In Hundert Jahren ist alles vorbei, so heißt es. Dies kann manchmal tröstlich sein, macht einem aber die eigene Vergänglichkeit immer wieder klar. Der erste Weltkrieg war lange kein Thema mehr und ist es dieser Tage um so mehr. Zahlreiche Tagebücher und Blogs sind im Internet zu lesen.
Ich selbst kannte einen Menschen, der im ersten Weltkrieg Soldat war. Man mag meinen, die geschichtlichen Ereignisse hätten keinen Einfluss auf unser Leben mehr. Und vielfach haben wir unser Gedächtnis an google abgegeben. Doch der Blick auf meine Familiengeschichte lehrt mich, dass es anders ist. Man mag geerbte Erinnerungen vergessen, sie bleiben aber dennoch ein Teil der in der Gegenwart lebenden Menschen.
Politisch hat die Legende vom unbesiegten deutschen Heer und dem Dolchstoß aus der Heimat zum Erscheinen und zur Machtergreifung der Nationalsozialisten geführt und damit zum zweiten Weltkrieg, der unsere heutige Gestalt der Nationalstaaten zur Folge hatte.
70 Jahre ohne Krieg, stimmt das? Nein es gab auch in Europa immer wieder militärische Konflikte und es scheint derzeit so zu sein, dass die Gewaltbereitschaft vieler Menschen zu nimmt.
Vom Krieg als Selbstreinigung war vor hundert Jahren die Rede, vom Stahlbad.
Und auch jetzt reizt es junge Menschen wieder in vorläufig noch fremde Kriege zu ziehen.
So wird es wohl in 100 Jahren auch wieder eine neue Landkarte geben.
Meine ist es nicht mehr.

Montag, 13. April 2015

Mäh sin mäh

Ab und zu kommt Kassel auch in den Medien mal vor. Wenn, dann leider nicht immer besonders vorteilhaft. Das beruhigt mich auch ein bisschen, denn es zeigt mir, dass sich seit meiner Zeit dort kaum etwas geändert hat. Eine Shopping-Queen wurde nun in Kassel gekürt, was immerhin angenehmer ist, als sich die Frage zu stellen, wer den schmierigen Herrn Szieleit aus dem Leben befördert hat.
Kurzum, die vier Kandidatinnen verkörperten Prototypen Ihres Gattung. Der Kassel-Faktor verstärkte dies dann eindrucksvoll. Da hätten wir die klassische Provinzblondine, der das hier verkürzt genannte Motto "Frühlingsrock" einfach am hübschen Allerwertesten vorbei saust. Schwarz geht immer, sagt sie und nimmt den schwarzen engen Leder-Rock. Auch nach der schlechtesten Bewertung findet sie sich noch gut. Dann wäre da noch die Frau mit der lila Brille und den fisseligen, rot gefärbten, Haaren. Eine Pädagogin, die in ihrer eigenen, selbst geschaffenen, Welt lebt. Sie schreckt vor keiner Farbe zurück, was sie offenbar hip findet. Mir fällt es schwer zu beurteilen, welche Eigenschaft bei ihr im Vordergrund steht: Arroganz oder Ignoranz.
Dann wäre da noch das zunächst anrührend wirkende Heimchen am Herd, das zunächst ihrer Familie die Hose anzuhaben scheint. Im Kaufhaus allerdings ergibt sie sich jedem Kleidungsvorschlag der angesetzten Verkäuferin (schließlich weiß jedes Geschäft in Kassel, dass das Shopping-Queen Auto in der Stadt ist)  mit einem hastig gesprochenen "Nehm' ich", was nur noch durch ein "Nehm' ich auch" zu steigern ist.
Am normalsten gebärdet sich noch die scheinbar verrückteste Kandidatin im Contest. Die verspätete geborene Hippietante und Feenliebhaberin schaffte es als einzige der Frauen, das gewünschte Motto im eigenen Stil umzusetzen. Den Sieg verdankte sie jedoch dem Votum des Messias Guido. Denn die Frauen hatten sich gegenseitig nicht zu viele Punkte gegönnt, allen voran selbstredend die Pädagogin. Geiz ist eben eine Eigenschaft, die in Kassel gepflegt wird.
Was bleibt: sicher wird man die locker flockig gemeinten Off-Kommentare der Sendung, soweit sie Kassel allgemein betreffen, in Kassel kritisch kommentieren. Über Seitenhiebe schrieb die hna.
Aber wozu die Aufregung? Kassel ist ein Dorf mit Straßenbahn, das wussten schon die alten Kasselaner, aber "Mäh sind mäh".
   

Freitag, 10. April 2015

Puppet on a String

Auf der Suche nach einer Theorie, die Alles erklärt, stolpert man zwangsläufig über die Stringtheorie, die hier sehr anschaulich dargestellt wird:  http://superstringtheory.com/basics/basic4.html .
Die Vorstellung ist, dass nicht messbar kleine Fäden, die unter Spannung stehen, diese abgeben an andere Fäden, die Materie werden (make up matters) bzw. die Materienbildung anregen.
Es besteht also eine Art Symmetrie, auch Supersymmetrie genannt. Nur dieses Modell ermöglicht die Einbeziehung von Materie, wobei die Fermionen genannten Partner der Energiefäden nicht nachweisbar sind.

Bill Bryson ist in "A Short History of Nearly Everything" (kurze Geschichte von fast allem) schon weiter. Er bezeichnet den Menschen als einen Haufen von atomaren Teilchen. Das der Mensch und die ihn umgebende materielle Welt überhaupt in dieser Zusammensetzung entstehen konnte, ist der Bildung schwerer Elemente zu verdanken. Diese enstehen bei Sternexplosionen, die eine unvorstellbare Energie frei setzen. Getrost könnte man dies wohl als Schöpfung bezeichnen.
Allerdings braucht es dann noch das Wunder der Zellteilung, um komplexe Lebewesen enstehen zu lassen.

Was sagt das alles? Lebewesen sind wohl tatsächlich die sprichwörtlichen Puppen am Faden. Es ist die berühmte Frage nach dem Glauben. Die menschlichen Eindrücke und Erkenntnisse sind wohl nur dazu gedacht, uns durch dieses eine Leben zu führen. Mit dem Ableben verlieren sie ihren Sinn.
Sicher ist aber auch das nicht, denn wir kennen ja nur drei Dimensionen. Alle weiteren sind unserer Erkenntnis nicht zugänglich.