Samstag, 28. März 2015

Halbmündig

Halbmündig, so hörte ich es dieser Tage, sei der Sprech der Frauen. Das ist in der Tat ein treffender Ausdruck, den ich gern in meinen Wortschatz integrieren werde.
Mit "halbmündig" ist allerdings nicht die beschränkte Verfügungsberechtigung bzw. eine verringerte Mündigkeit gemeint, sondern die Halbherzigkeit, die hinter vielen Äußerungen steckt.
Das ist ja Allgemeingut, dass Frauen i.d.R. nicht das meinen, was sie sagen. Und wenn doch, dann ist es Pech für sie, wenn Mann es ihnen nicht glaubt.

Freitag, 27. März 2015

Total

Die Suche nach den Motiven des Todespiloten der germanwings-Maschine geht weiter und man wird auch hier sicher noch einige Geschmacklosigkeiten (Facebook) erleben.
Wenn das alles richtig ist, dann verfügte Andreas Lubitz, den Namen kann man ja nun nennen, neben seinem Facebook-Account auch über ein google+-Profil. Das wiederum führt zu seinem Youtube-Kanal. Offensichtlich hat ihn das Flugunglück in Moskau, bei dem Christophe de Margerie (Chef eine sehr großen französischen Ölkonzerns) im Oktober 2014 ums Leben kam, stark interessiert. Er lud Videos zum Thema auf Youtube hoch und bewertete andere Videos positiv. Einige der positiv bewerteten Videos waren auch in Kanälen enthalten, die Abstürze von Flugzeugen zeigten.
Vermutlich haben ihn nicht nur das Fliegen, sondern auch Flugunglücke fasziniert. 
Ansonsten gibt google+ nicht viel her, sieht man mal von der positiven Bewertung eines Cafés in Marseille (sechs Monate her) ab. Möglicherweise hat er sich in seinem Zielgebiet ganz gut ausgekannt.

Mittwoch, 25. März 2015

Der Absturz

Ein Flugzeug mit deutschen Passagieren ist abgestürzt, so weit, so schlimm. Was sich in den Medien aber derzeit abspielt, das kann man auch als Absturz bezeichnen. Ein Absturz in die scheinheilige Betroffenheit mit der immer wiederholten Frage nach dem "Warum?".
Eine Frage, die sich naturgemäß am Tag des Unglücks gar nicht beantworten lässt.
Warum also diese unaufhörlichen Sondersendungen ohne Inhalt mit immer neuen Experten, die irgend etwas vermuten. Vielleicht wäre angesichts eines solchen Ereignisses auch weniger mal mehr.
Nur die Angehörigen der Opfer können doch überhaupt ermessen, was ihnen der Verlust bedeutet.
Und man kann nur hoffen, dass sie sich nicht allzu schnell sich der Versuchung hingeben, der lauernden Presse Auskünfte zu erteilen.
Eines der Statements, die kursieren, ist ja, dass nichts auf einen terroristischen Hintergrund hin deutet. Ich meine, das wäre momentan die einzig plausible Erklärung. So etwas muss jemand gewollt haben. So und da habe ich mich nun an den ins Kraut schießenden Spekulationen genügend beteiligt.
Es bleibt die Trauer.

Dienstag, 24. März 2015

Der Hort der verlorenen Seelen

Wenn soviel Liebe wie in ein Handy in jedes Menschen gesteckt würde,
dann müssten wir uns nicht dauernd hinter unseren Devices verstecken.

Dieses unaufhörliche Tasten und Halten, Suchen und Wischen
führt nicht zu nichts außer zu Kontakt mit kaltem Material,
verwischten Eindrücken und unklaren Suchen.

Donnerstag, 19. März 2015

Block u what? Vom Geist der Zeit

Spätestens seit gestern dürfte sich die Blockupy-Bewegung als eine Bewegung geoutet haben, die Gewalt bei den Aktionen, zu denen sie aufruft, in Kauf nimmt. Denn "Die Leute haben die Schnauze voll." Welche Leute sind das denn, die sie so voll haben? In wessen Namen wird da geredet?
Sind es die paar bürgerlichen Abenteurer, die ein Symbol für ihre Wut brauchen? Da kommt der Glasturm der EZB gerade recht. Zertrümmert werden dann Schaufensterscheiben, angezündet auch private PKWs. Der Werteverlust unserer westlichen Welt macht vor nichts halt.
Früher diskutierte man sich die Köpfe über Formulierungen wund, heute wird im besten Fall noch geschlagen oder geworfen. Es gibt um Symbole und nicht um Inhalte, das kann man auch in den islamischen Ländern beobachten. Und es geht um Gewalt, ein Zeichen der Ohnmacht.
Was Blockupy eigentlich will, wird nirgends deutlich. Man will die macht der Banken brechen, doch wie lebt man ohne sie?
Immerhin: die werten Demonstranten fahren mit Sonderzügen der Deutschen Bahn. Manche davon werden beschmiert oder mit Graffiti verziert sein.
Auf der Homepage von Blockupy wurde zu Spenden aufgerufen, für Fahrkarten.
Da fällt mir Lenin ein, der einst über deutsche Revolutionäre spottete. Blockupy ist international, hat aber deswegen kein bisschen mehr mit Revolution zu tun. Es ist eine nutzlos lästige Zeiterscheinung.

Mittwoch, 18. März 2015

Manches Mal

denke ich,
alles sei nicht gut,
so es ist.
Theater
untergegangen
wie dereinst
Deutschland im Osten.
Doch bin ich,
also schreibe mir.

Mittwoch, 11. März 2015

Andratx

Nun sind wir wieder ganz in der Nähe des Ortes, wo wir unseren ersten Mallorca-Urlaub verbrachten. Damals
Paguera, nun Peguera genannt, wo wir im Hotel Cormoran erst Mal die erste Nacht im Personalzimmer schlafen mussten.
Andratx, damals Andraitx genannt, ist da mit seinem Puerto der wesentlich angenehmere Ort. Auch wenn es in diesem Tal zwischen dem Hafen und dem Ort in den Bergen ständig was zu verbrennen gibt und das Klappern der Baumaschinen von morgens bis abends über die Bucht schallt.
5 km ist der Weg lang, der als Panoramaweg ausgeschildert ist, vom Hafen bis zum Ort. Eigentlich ist es allerdings eine kleine Strasse, die die Anlieger zu ihren Anwesen bringt: Gärten und Wiesen mit blühenden Mandelbäumen, Zitronen- und Apfelsinenbäumen. Ziegen und Hühner laufen da manchmal herum. Spanische Hunde bewachen einzelne Häuser und werden nicht immer ihrem Ruf gerecht, friedlich zu sein.
Ein kleiner Rastplatz fast an der Strasse nach Andratx ist die einzige Stelle, an der Bänke zur Rast aufgestellt sind.
Dreieinhalb Tage war das die Achse, auf der wir uns bewegt haben. Mit dem Bus fuhren wir einen halben Tag nach Sankt Elm und einen Tag nach Palma.