Dienstag, 3. März 2015

Flimmern

Wie ein Vampir
schleiche ich durch Gassen,
gekreuzt von
eiligen Gestalten,
auf der Suche nach Blut,
das ich nicht mehr finde.
Gepeinigt im Sonnenschein
der Erinnerung,
wie durch fliegende Äste
geblendet,
strebe ich der Höhle
der Dunkelheit zu.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Ego

Wir sind all Egoisten,
jeder denkt doch nur an sich.
Und im Meer der Egoisten
bin mir wichtig, ich, ich, ich.

Mittwoch, 25. Februar 2015

Kompliziert

Mache mir Gedanken
wegen Dir.
Suche Verständnis,
finde nicht.
Bin nicht ganz bei Dir
oder doch?

Donnerstag, 19. Februar 2015

Das mag ich schön

Die Welt ist interessant.
Lippenstift mit Braunstich
türkischer Prägung,
vollgeiler Saft,
alles in Bewegung,
alles so ähnlich
und hat sie das nicht?
So amüsant,
ein Zug im Leben,
voll mit Geräten,
wo willst Du hin
mit schwarzer Brille?

Sonntag, 15. Februar 2015

Rufe

Es gibt kaum Heuchlerisches als Nachrufe und Äußerungen von Überlebenden zum Tode von Menschen. Sicher liegt es daran, dass wir uns gern an das Gute (auch bei einem Menschen) erinnern und das Schlechte verdrängen. Das ist geradezu eine überlebenswichtige Eigenschaft.
Manchmal hat der oder die Nachrufende auch einfach keine Ahnung und möchte nur was zum Thema äußern (Jenny Elvers über Ben Wettervogel).
Aber auch, wenn man noch ein bisschen Gedächtnis hat, ist manch als Nachruf Geschriebenes pure Lobhudelei. Die Äußerung von Richard von Weizsäcker, der 8. Mai 1945 sei als Tag der Befreiung anzusehen und nicht als Tag der Niederlage, war damals sehr umstritten. Sie widerspricht auch dem Lebensgefühl der Kriegsgeneration. Das mag vergessen sein, ist aber trotzdem eine Tatsache.    
Der Tod beendet das Leben, ändert aber nicht dessen Geschichte.

Freitag, 13. Februar 2015

Gewalt

Wie weit so ein Papst in Rom von der Realität des Lebens entfernt ist, zeigt sich mal wieder in seiner Zustimmung zu Schlägen als Erziehungsmittel für Kinder. Dabei waren Schläge noch nie ein gutes Mittel. Schläge ja, aber in Würde. Typisch christlich, möchte man meinen. Andere Religionen haben da weniger Probleme.
Die Äußerung kommt zu einer Zeit, da die elterliche Gewalt über Kinder auf dem Rückzug ist.
Gut, das gilt nicht für alle Bevölkerungsgruppen. Aber mittlerweile ist es für manche Eltern schwierig, ihre Kinder auf dem Weg der Überzeugung zu ihrem Besten zu verhelfen.
Kinder treffen schon früh ihre eigenen Entscheidungen (manchmal schon als Dreijährige im Bäckerladen) und es kann richtig schwierig werden, wenn sich ein krankes Kind nicht behandeln lassen will. Da sind selbst die Jugendämter ratlos.
Die vom Papst in Erwägung gezogenen Schläge als Erziehungsmittel helfen da auch nicht.
Da bleibt es nur, allerseits auf bessere Einsichten zu hoffen.
 

Dienstag, 3. Februar 2015

Atomic

Atome setzen sich
zusammen,
werden manchmal Mensch.
Der was glaubt,
gar nichts findet und
entschwindet.
Atome lösen sich
und wandern.
Nur hier sind sie nicht.