Sonntag, 27. Juli 2014

Osten

Rauch in der Nase,
Insektenstich in der Hand,
alles ne Phase,
Urlauber auf dem Land,
Ostsee befahren
vom Uropa dereinst
vor vielen Jahren,
fühl' es allerfeinst.


Mittwoch, 9. Juli 2014

Fußball

In einer Zeit, wo die Befindlichkeiten von Fußballern wichtiger zu sein scheinen als alle anderen Weltkrisen zusammen, da muss man sich auf das Wesentliche zurück nehmen. Mal bei sich selbst sein und einfach Fußball gucken. So funktioniert unser Hirn eben.

Dienstag, 8. Juli 2014

Netz

Ohne Dich
da geht's mir besser,
denn Zerstreuung ist ein Netz,
das mich benebelt,
meinen Verstand gleichsam besetzt.
Dieses Netz dann durch zu schneiden,
braucht es ein Messer und das beizeiten.
Es soll wie ein Gedanke scharf,
mich dahin fuehren,
wo ich sein darf.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Unfassbar

Kaum zu fassen ist es, wie sich unsere Politiker in die Taschen lügen. Man befürchtet den Verlust von älteren Arbeitnehmern, die vorzeitig in Rente gehen, wenn sie denn die Möglichkeit haben. Die Realität sieht allerdings anders aus. Mit älteren bzw. alten Arbeitnehmern will so mancher junge Chef gar nicht mehr zusammen arbeiten. Da müsste er ja Respekt entwickeln, vor einer Lebensleistung etwa, die er selbst vermutlich nie erreicht. Da kommt ein Unfall oder eine Erkrankung durchaus recht, um schnell mal anders zu planen. Die Arbeit ist dann einfach weg, gesetzt den Fall, die Gesundheit wieder da.
Man musste ja schließlich planen.
Anders unsere Krankenkassen, die planen betriebliche Wiedereingliederungen unabhängig vom Willen seitens der Arbeitgeber. Und die Rentenversicherung prüft Kuranträge älterer Arbeitnehmer monatelang, um sie ggf. abzulehnen, denn das Geld wird zwar auch für die Rente mit 63, hauptsächlich aber für die Mütter-Rente gebraucht. In guter alter Tradition teilt die Rentenversicherung Geld nicht nur an Beitragszahler aus.

Das alles regt Keinen auf. Die Journaille hingegen schürt lieber den Sozialneid gegen die paar armen "Schweine", die 45 Jahre gearbeitet haben und dabei noch 63 Jahre alt geworden sind und deren Platz ihr Chef schon längst im Geiste verschoben hat.
Unfassbar eigentlich, das Ganze. Verwunderlich eher nicht in einer Zeit, in der Problemgespräche per Handy an der Käsetheke im Supermarkt geführt werden.
Unsere Politiker sehe ich als radelnde Handy-Telefonierer ohne Helm. Navi? Fehlanzeige.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Tauchen

Manches ist einfach nicht zu fassen, Träume versinken im Vergessen, wenn sie nicht rechtzeitig aufgeschrieben werden. Mein Kopfkino öffnet sich nur, wenn ich nicht bereit bin, etwas festzuhalten. Es ist so, als ob da eine automatische Sperre funktioniert. Der Eisberg des Bewusstseins ist tatsächlich nur zum kleinsten Teil über der Oberfläche unseres persönlichen Spiegels.
Zum Unterwasserbereich haben nur wenige gut ausgerüstete Tauchexperten Zugang und am wenigsten wir wahrscheinlich selbst.

Freitag, 27. Juni 2014

Wende



Während sich das Jahr um seine Mitte dreht,
ist es schon am Verschwinden, seht,
die Sommerpause naht, die Wende,
Herbstferien, Weihnachten, zum Ende.

Montag, 23. Juni 2014

Samba

Wieder mal habe ich meine Rückreise verpasst und war in einer fremden Stadt gelandet. Zum Glück war da eine Reiseleiterin, der ich anvertrauen konnte, dass ich völlig mittellos war. Sie wies mich jedoch lediglich daraufhin, dass ich ja noch eine Kreditkarte hätte, mit der ich alles bezahlen könnte.
Ich selbst fühlte mich aber so, als würde ich in einem Schlafanzug ohne Taschen durch die Stadt laufen.
Gepäck hatte ich ohnehin keines mehr. So stolperte ich in einen Laden mit lauter verrückten Typen, die mich sofort für einen Auftritt für den kommenden Tag verpflichten wollten. Was ich da machen sollte, vermutlich Fernsehen, vergaß ich gleich wieder angesichts der zuckenden Lebensfreude, die mich überall umgab.
Hinterhäuser, Altbauten, viele Straßen, ich fand Unterschlupf in einem Atelier mit angeschlossenem Laden, den mehrere Frauen betrieben. Wir näherten uns an, ohne uns nahe zu sein.
Eines Tages traf ich in der Stadt auf ein Fahrzeug mit Bewaffneten, sie waren gerade im Aussteigen begriffen und ich fragte sie völlig naiv nach ihren Absichten. Dabei begriff ich längst, dass sie Menschen umbringen wollten. Durch die Ansprache verlor ich meine Anonymität und sie mussten Kontakt mit mir aufnehmen. Fast freundlich ließen sie mich meiner Wege ziehen, ohne mir ihre Absichten zu verraten.
Ich zog es vor, diese Gegend schnell zu verlassen, denn irgend etwas würde passieren.