Samstag, 7. Juni 2014

1914-1944

Während es im ersten Weltkrieg im Westen lange nichts Neues gab, außer dass immer für das Vaterland gestorben wurde, ereignete sich vor 70 Jahren dort auch nichts Entscheidendes.
Der Zweite Weltkrieg war durch die Dauerbombardements der alliierten Luftwaffen auf Deutschland und durch den bedingungslosen Widerstand der Roten Armee im Osten, gestützt durch unaufhörlichen Materialnachschub aus den USA, für Hitler bereits verloren.
So mag der 6. Juni als Festdatum für die an der Invasion in der Normandie teilnehmenden Länder gelten,
wesentlich entscheidender war es, dass 1914 vom Deutschen Reich ein Krieg erklärt wurde, für dessen Niederlage im Westen es 1918 mit aller möglichen Arroganz der Sieger abgestraft wurde. Dabei war Deutschland im Felde unbesiegt geblieben.
Das sah 1945 naturgemäß anders aus, denn wenn ein Spieler mit seinem Volk als Einsatz Roulette spielt, dann ist der Totalverlust wahrscheinlich. Als Folge ist sich heute kein Land der Welt zu schade, sich auch den Sieg über Deutschland 1945 selbst auf die Fahnen zu schreiben. Viel Feind, viel Ehr, soviel haben wir verdient.

Der australische Historiker Clark arbeitete in seinem Buch deutlich heraus, welche Mechanismen zu dieser großen und von manchen als unvermeidbar angesehenen Auseinandersetzung der europäischen Mächte 1914 geführt haben. Es war die Unfähigkeit der Monarchen, die Folgen eines Krieges und der damit verbundenen Machtverschiebung in Europa zu erkennen. Dazu kam die erstarkende Meinungsmache in den Zeitungen, die das ungeschickte Auftreten des deutschen Reiches für jedwede antideutsche Propaganda nutzten. Germanophobie deckte offensichtlich jede aufkommende Vernunft mit einem irrationalen Schleier zu.
Dies ist ein grob dargestelltes Fazit aus seinem Buch.

Augenzeugen der beiden Kriege gibt es immer weniger, beim ersten Weltkrieg sind sie eigentlich ausgestorben. Und doch gibt es Einflüsse, die man ein Leben lang herum trägt. Vermutlich nicht mehr als ein bisschen Inflationsgeld, ein altes Reclamheft und ein Wecker sind mir geblieben als Vermächtnis von einem Mann, der mich geistig förderte. 1899 im thüringischen Mühlhausen geboren wurde er von meiner Familie nur als "der Ullrich" genannt. Das letzte Schuljahr durfte er bereits vorzeitig verlassen und mit dem Notabitur in der Tasche an die Westfront gehen. Vom Kriegsalltag hat er wenig erzählt. Außer einer Verballhornung des Französischen "Frommage de Brie" als "Vom Arsch die Brüh'" und der sich harmlos anhörenden Äußerung "Henner ducke Dich, es kimmet ne Granate" ist mir nicht viel im Gedächtnis geblieben.
Der Ullrich mit Vornamen Rudi genannt, war kein glühender Verfechter dieses Krieges.
Als der Krieg zu Ende war, wussten die Soldaten im Schützengraben zunächst davon nichts.
Spürbar war dagegen der Hunger, denn Deutschland wurde insbesondere von England zur See blockiert.
Diese Erfahrung vermittelte Rudi mir deutlich, nur nichts "Umkommen" lassen. Das darf man nicht.

Auch die Teilnehmer am 2. Weltkrieg haben grundsätzlich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mein Schwiegervater glaubte, man hätte den Russen geschlagen, denn er hatte ja nichts. Das schloss man aus dem, was man bei toten russischen Soldaten fand. Andere Soldaten fragten sich beim Anblick des weiten Landes "Was wollen wir hier?".  Dabei war auch mein Schwiegervater kein Fanatiker. Er glaubte, dass er gegen seine russischen Cousins kämpfen musste. Mehrfach sprang er dem Tod von der Schippe und eine Tapferkeitsauszeichnung bewahrte ihn davor, erschossen zu werden, als er versprengt seine Einheit wieder fand. Schließlich schaffte er es, sich selbst den Heimatschuss zu verpassen. Beim Waffenreinigen schoss er sich durch die Hand. Das Vagabundieren aber zwischen den Linien und die Grauzonen, die ein Krieg nun einmal schafft, haben ihn so geprägt, dass er auch später nicht an Gesetze glaubte, die er nicht gemacht hatte.
Für das Heer war Hitlers Vision vom "Volk ohne Raum" längst zuviel an Raum geworden.

Man fragt sich, wer sich eigentlich für diese beiden Kriege begeistert hat. Am ehestens wahrscheinlich (außer der herrschenden Klasse) die Jahrgänge, die den Krieg nicht mehr mit machen mussten und diejenigen, die sich in der Etappe die Parolen ausdachten.








Montag, 2. Juni 2014

One day life

One day in May
she came my way
And made me smile,
we walked for a while.
As the evening ended,
we felt somehow bended,
So I decided
to make her invited
for the rest of my life
not as a friend but as my wife.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Konfi-Cup

Der Pfarrer auf der Kanzel steht,
die Konfirmanden sitzen,
Nichts wird es mit der kurzen Predigt
Fotos entstehen, blitzen.

Der Bettler ruft den Jesus an
und meint dabei den Herrn,
der übers Wasser laufen kann,
das hören alle wie von fern.

Die Handlungskette läuft vorbei,
zuletzt folgt nun der Spruch,
das Abendmahl ist einerlei,
der Konfirmanden, Fluch.

Ein Bettler rief den Jesus an,
sprach und sagte dabei zum Herrn,
ein bisschen Geld bringe ihn voran,
nicht die Geschenke insofern.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Spiegel

Habe Bilder im Kopf,
eine Frau, schwarzer Schopf,
drohe fast schon hinzufallen,
sie sagt, stehe Deinen Mann,
die Antwort ist nur mehr ein Lallen,
ob sie es verstehen kann?
Das Gefühl ist dominant,
der Rest des Lebens unbekannt.

Freitag, 16. Mai 2014

Unverstand

Unverstand quillt aus den Schächten,
Unverstand quält mich in Nächten,
Unverstand ist überall zu finden,
in Büroetagen, unter Linden,
Unverstand ist wirklich toll,
macht das Maß des Un-Worts voll.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Der Feuermelder

Respekt - da bringt mich jemand um,
wenn's brennt, das wird mir doch zu dumm.
Dabei geht's nur um Feuermelder,
es bringt Geschäft und viele Gelder.
So kann es enden, dieses Leben,
als Wohnungseigentümer eben.