Samstag, 30. November 2013

30. November

Geburtstag vieler Menschen

Das ist unsere Mutter, die Frau, die uns ins Leben gebracht hat, sagt mein Bruder andächtig, als ich mit ihm ein paar Familienbilder durch blättere. Ich muss gestehen, wenig darüber nach gedacht zu haben, obwohl ich seit Jahren das Grab meiner Eltern pflege. Es ist und bleibt die einzige Verbindung, die wir haben. Geboren zu sein von ein und derselben Frau, die nun nur noch ein Gesicht auf einem Foto ist.
Es zieht mir den Boden unter den Füßen weg, was er da sagt. Sie hat alles für mich gemacht, sagt er und was er sagt, das meint er auch so.
Ich schweige, er hat recht und er ist krank.
Ich werde eine Kerze aufstellen an diesem 30. November, ihrem 79. Geburtstag.  

Ringgeist - Darf Israel das?

Ungerecht fand ich die Diskussion, die in manchen Kreisen und häufig auch mit einem unterschwelligen Tenor geführt wurde und wird. Mit unserer Freundschaft zu Israel ist das so eine Sache. Man fragt sich, was ist daran echt und was nicht. Am 31.7.2006 ging es mir erst einmal um die möglichst objektive Darstellung der Geschichte.

Viele Dinge werden in der jetzt immer wieder aufbrandenden Diskussion vergessen. Vielmehr wird gern die Superarmee Israels als nicht legitimer Angreifer eines souveränen Staates gesehen, dem sich ein paar todesmutige Milizen entgegen stellen.
Die Mantel der Geschichte verdeckt aber nicht folgende Tatsachen:

1. Die Juden wurden aus Palästina vor langer Zeit vertrieben. Sie gingen in die Diaspora und versuchten Ihre Identität zu wahren.
2. Die Juden passen sich nicht an, so heißt es oft. Ist das prinzipiell eine negative Eigenschaft? Vergessen wir nicht dabei, dass wir Christen es waren, die sich abgespalten haben. Das wir von Ihnen als Sekte angesehen werden? Hat sich Jesus angepasst? Verleugnen wir nicht, dass vieles, von dem, was Christen glauben, auf das Judentum zurückzuführen ist? Davon abgesehen, es trifft, wie immer bei Pauschalbehauptungen, einfach nicht zu. Deutsche Juden haben im ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft. Ihr Einfluss in Kunst und Kultur wird allenthalben gern für Deutschland vereinnahmt.
3. „Die Juden wollen immer nur Geschäfte machen.“ Das war das, was man Ihnen im Mittelalter übrig gelassen hat, viele Berufe, vor allem im ehrenwerten Handwerk, blieben ihnen verschlossen. Handeln durften sie.
4. „Die Juden haben die Palästinenser vertrieben, deshalb ist es nur natürlich, dass sie gegen Israel kämpfen.“ Auch das stimmt so nicht. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Juden gesiedelt. Sie kauften Land und machten es urbar, dazu brauchten sie natürlich Geld. In den Zwanziger Jahren entstanden die ersten Kibbutze (landwirtschaftliche Genossenschafen). Ein gewisser Herr Adolf Hitler hat dann dafür gesorgt, dass der Zustrom der Juden anwuchs. Wer so schlau war, zu erkennen, was kam, floh. Dabei ist die Treue mancher Juden zu Deutschland schon sehr erschütternd. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs musste eine Lösung gefunden werden. Großbritannien verwaltete damals sowohl das heutige Israel sowie Jordanien. Aus dem britischen Protektorat entstanden beide Staaten, ein jüdischer und ein jordanischer. Die arabischen Palästinenser wurden aus Israel nicht vertrieben, sie verließen aber das Land, weil sie glaubten, die arabischen Brüdervölker würden die Juden angreifen und ins Meer treiben. Nun, der Plan ist nicht geglückt. Auch die Jordanier hatten nun ein Palästinenserproblem, waren aber nicht bereit, den Palästinensern Land zu geben, Sie annektierten im Gegenteil das Westjordanland. Erst die israelische Besetzung des Westjordanlands macht die jetzige Diskussion um einen Friedensplan und ein unabhängiges Palästina möglich. Soweit nur ganz grob die Fakten.

Den jetzt aufgeflammten Konflikt kann man getrost einen weiteren Kampf von Extremisten gegen Israel bezeichnen. Gemäßigte Staaten haben die Existenz Israels längst anerkannt. Die Hisbollah jedoch pflegt die alte Ideologie von der Auslöschung des israelischen Staates. Unterstützt vor allem mit Geldern aus Syrien und dem Iran, wird Israel durch seine bloße Existenz auf palästinensischem Land zum Angreifer. Und gegen Angreifer bedarf es eines enormen Djihads. Dieser ist eigentlich als Anstrengung für die Sache Gottes gedacht. Diese Anstrengung oder das Bemühen soll im Alltagsleben gegenwärtig sein und meint letztlich, dass man nur nach den Regeln Allahs leben darf. Kommt der Begriff „heilig“ vor, dann ist zweifellos das im Spiel, was Männern mehr Spaß macht, der Krieg gegen einen Angreifer. In Ausnahmefällen gestattet der Koran natürlich das Töten des Gegners. Er spricht jedoch weder von Selbstmordattentaten noch von Raketenangriffen. Der Tod von anderen Menschen wird keinesfalls befürwortet. Er muss daher von den Extremisten auch immer als die Strafe für irgendein Vergehen gerechtfertigt werden. Zudem ist es natürlich für jeden Djihadisten eine Ehre, für Allah zu sterben. Er erreicht dann ohne Umwege das Paradies.
Wie soll sich ein bedrohtes Staatswesen verhalten, wenn solch radikale Denkweisen zu den nun bekannten Angriffen führen? Soll Israel 20 Katjuscharaketen mit einer gleichen Zahl von Raketen vergelten und dann auf die nächsten 20 warten? Ist der israelische Staat nicht dazu verpflichtet, seine Bürger zu schützen, so gut er kann? Wie würde sich Deutschland verhalten, wenn Österreich es mit Raketen beschießen würde? Pardon, natürlich nicht Österreich, sondern Tiroler Extremisten, die das Befahren der Brennerautobahn durch deutsche Touristen als Angriff sehen oder besser noch, die Deutschland dafür verantwortlich machen, das Südtirol italienisch besetzt ist. Diese Extremisten entführen auch zwei Bundeswehrsoldaten, weil sie die Bundeswehr bekämpfen wollen. Österreich als autonomer Staat kann die Extremisten leider nicht entwaffnen, weil es Tirol nicht mehr kontrolliert.  
Undenkbar? So ein Szenarium gibt es jetzt im Nahen Osten.
In dem wir Israel zum Angreifer erklären und uns auf die Seite der radikal islamischen Kräfte stellen, begehen wir den größten Fehler des letzten Jahrhunderts neu. Wir leisten einem weiteren Holocaust den Vorschub. Wer Tod und Unterdrückung als Mittel zur Durchsetzung religiös bedingter Ziele einsetzt, der steht im Mittelalter ( so wie manch amerikanische konservative Clique ). Man soll nicht angreifen, aber man muss sich verteidigen, sonst fällt man diesen Ideologien zum Opfer. Israel darf das.

Freitag, 29. November 2013

Ringgeist - ACD .. oder „Apotheke - Mehrwert für den Patienten"

Platz 22 in der Top-Liste und 166 Zugriffe war dieser Beitrag vom 27.7.2006 wert. Auch ihn könnte man heute wieder so schreiben. Die Neuauflage bringt vermutlich an die 10 Klicks.

Die Apotheke ist wichtig, weil man hier fachkundig beraten wird. Außerdem erhält man die Apotheken-Umschau hier und nur hier. Also fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Dachte ich mir auch. Meine Allergietabletten waren alle und ich wollte genau die gleichen weiterhin einnehmen. Ich hatte sie gut vertragen und sie waren erstaunlich preisgünstig, nämlich nur ca. € 2,50 für 20 Tabletten. Verschrieben bekommen hatte ich sie von einer Ärztin meines Vertrauens (besser gesagt, empfohlen wurden sie mir).
Ich wusste den genauen Namen der Tabletten nicht mehr, es war eine vierstellige Buchstabenkombination beginnend mit A. So dachte ich mir, das ist bestimmt kein Problem für die Leute in der Apotheke, das herauszufinden.
Ich meinte, es sei ACDG gewesen und fragte also in der Apotheke in meinem Ort nach.
Aber, weit gefehlt, nicht bekannt. Nun, das kenne ich ja schon, dass ich, wenn ich im Laden eine Frage habe, meist angesehen werde wie der Mann vom Mond. Setze mich aber prima darüber hinweg und frage frech, ob mal jemand nachsehen könne. Vielleicht im Bildschirm, da steckt doch bestimmt eine ganz intelligente Datenbank dahinter. Nun auch die zögerliche Suche der Dame bringt mich nicht weiter. Als ich noch sage, die Packung sei grün mit einer Blume darauf, kriege ich die Namen einiger handelsüblicher Präparate genannt, die ich nun ausgerechnet nicht kaufen möchte.  Als ich das verneine, kommt noch die Vermutung, es handle sich um den Wirkstoff Loratadin. Daran konnte ich mich erinnern, nun bekam ich aber ein Präparat für € 7,50 angeboten. Ich gab es also auf. Schließlich gibt es noch andere Apotheken.
Ich fahre also weiter und betrete die nächste Apotheke. Sie ist ja einigermaßen groß, aber leider ist nur eine Apothekerin an Bord. Sie ist damit beschäftigt, sich mit einem Kunden über Nachbarschaftsprobleme zu unterhalten. Mein „Guten Tag“ stößt auf kein Interesse. Ich sehe mich in dem Laden um, vielleicht finde ich die Tabletten ja selbst. Aber leider habe ich keinen Erfolg, schlendere nun provozierend langsam an den in der Unterhaltung vertieften Personen vorbei in der stillen Hoffnung, jemand hält mich vielleicht auf. Aber das war nur ein Traum, in der Tat verlasse ich den Laden ungehindert, habe schon eine weitere Apotheke erspäht. Auch hier gibt es keine selbstständige Recherche und teure Tabletten, die es nicht sind. Gut, das Wochenende verbringe ich mal ohne diese Tabletten, zweifle schon fast daran, dass es sie überhaupt gibt. Aber zum Glück habe ich ja die alte Packung aufgehoben. Ich gehe einfach in die Apotheke, wo ich die erste Packung geholt habe. Warum ist mir das nicht früher eingefallen? Das ist die große Bahnhofsapotheke in der Frankfurter B-Ebene am Hauptbahnhof, wo sich die Bedienungen kaum wehren können, wen man den Laden betritt. Gut, da kann ich erst am Montag hin, aber egal. Gesagt, getan. Leider vergesse ich es, meine alte Packung mitzunehmen. Stehe also wieder vor dem Apotheker und frage nach ACDG- Tabletten oder so ähnlich, die mit der grünen Packung und der Blume. Nein, die kennen wir nicht, sagt der Apotheker und die Kollegin schüttelt bekräftigend den Kopf. O.K., ich will keine weiteren Fragen stellen. Ich komme morgen mit der Packung wieder, sage ich. Am nächsten Morgen gibt es dann kein Problem mehr. Das Medikament sei allerdings nicht vorrätig. Es handelt sich um Lora-ADGC und der Hersteller hat Lieferprobleme. Ob man es mir besorgen könne. Wenn der Hersteller liefern kann, sei es am Nachmittag da. Die alte Packung kriege ich wieder zurück. So habe ich also wenig Hoffnung, als ich den Laden verlasse. Doch am Abend sind die Tabletten dann tatsächlich da. Das ist ein sehr günstiges Medikament, meint die Apothekerin dieses Mal, daher sei die Nachfrage sehr hoch. Aha, denke ich und nehme schleunigst meine Packung und verschwinde. Die Umschau lasse ich liegen. Ich habe mich bereits umgeschaut.

Donnerstag, 28. November 2013

Ringgeist - 2006

Der Zeitgeschmack, er ändert sich oder auch nicht. Wer kennt noch Michael Sagmeister, wer Jean-Luc Ponty? Lucio Dalla raffte es bereits dahin. Das Studium historischer Zusammenstellungen wie der vom 29.6.2006 ist ein Stück Geschichte. Das Logo der Fußball-WM bleibt outstanding bekloppt.

Holland - wir lieben Dich, weil Du auf unserer Autobahn umsonst fährst, uns wässrige Tomaten vor die Augen knallst, Du Dich so superliberal gibst und so was von lokker.
Wir lieben Dich für Deinen Superkäse und dafür das Du bei der WM dabei bist.
Was würden wir nur ohne Orange anfangen:
Bananen essen?



Aber Holland ist nicht Berlin und die Tage werden wieder ruhiger. Zeit, mal zu entspannen mit guter Musik. Ich empfehle:

1. Jean-Luc Ponty       Cosmic Messenger
2. Aerosmith           Avant Garden
3. Al Stewart         On the Border
4. Kolbe&Illenberger Happy Hour
5. Jethro Tull                 Live is a long song
6. Los Lobos         Get to This
7. Chicago         24 or 6 to 4
8. Steely Dan         Ricky don’t loose .. 
9. Aerosmith           Jaded
10. Michael Sagmeister Sugar
11. Lucio Dalla         Canzone
12. Jean-luc Ponty         Imaginary Voyage

Mittwoch, 27. November 2013

Ringgeist - Ja, ja

Uli Hoeneß weint nun wenigstens mal, wenn auch aus anderem Grund. Ein Titel fehlt den deutschen Nationalfußballern aber immer noch seit dem 5.7.2006.

Deutschland wird Fußballweltmeister und der Klinsi, der bleibt Teamchef. Wir haben es geglaubt und auf die Fahne geschrieben. Leider ist das Leben nun einmal anders. Wir werden es in den nächsten Tagen erleben, Klinsi kann das familiär nicht durchhalten. Es wird weiter gewurschtelt werden am deutschen WM-Traum(a). Wir sind kämpferisches Mittelmaß, dem Hoeneß sei Dank! Aber reicht die Idee vom Sieg auf Dauer?

Dienstag, 26. November 2013

Groß

Während ich mich am endgültigen Ende der SPD in der "Großen Koalition" weide, naht Rettung. In Hessen nehmen die Grünen Gespräche mit der CDU auf. Da taucht also nun der rechtmäßige bürgerliche Nachfolger wie ein Hoffnungsstreif am schwarzen Himmel auf. Leider ist es nicht mehr, denn im Bund hat Erzengel Gabriel das Sagen und gibt sich alle Mühe, zu Muttis Lieblingskoalitionär zu werden.
Und was ist falsch mit Mutti? Nichts, sie ist immer für Einen da, das hat sie ja schon am Anfang ihrer Karriere gesagt und danach den ein oder anderen Pfingstochsen entsorgt.
Ob sie auch noch da ist, wenn unser aller Spargroschen im Schlund von Europa gelandet sind?


Sonntag, 24. November 2013

Ringgeist - Kinder kriegen – zum Totlachen

Der Demographiewandel kommt in den Medien zur Zeit zu kurz, die Rentenversicherung hat Überschüsse.
Die Politik ändert einfach ein Gesetz, um die Leistungsempfänger von der Leistung abzukoppeln.
Das Lebbe geht halt weider, auch wenn immer wieder die Angst vor dem Ende geschürt wird.
Am 7.6.2006 fand ich es bedenklich.

Die Deutschen sterben aus, immer weniger Kinder werden geboren.
Was sich so dramatisch anhört, sollte eigentlich keinen stören.
Arbeit gibt es ohnehin nicht für alle. Die Wirtschaft rationalisiert sich und wer kann, sucht billige Standorte im Ausland. Viele sparen, damit es sich Wenige richtig gut gehen lassen können. Warum also stört diese demographische Entwicklung?
Damit die Renten- und Sozialversicherungen bezahlbar bleiben, das ist der Grund.
Weil niemand den Wahnsinn des angeblichen Generationenvertrags aufheben will und weil weiter von der Hand in den Mund gewirtschaftet werden soll bei Behörden und Krankenkassen. Bloß nicht mit dem anvertrauten Geldern wirtschaften, lieber in die Verwaltung stecken, so lautet die Parole. Mehr Geld sprich’ Beitrage lautet die Lösung.
Unsere Politiker unterstellen bei der Forderung nach mehr Kindern gern, dass diese später in Arbeit und Brot stehen. Doch wer sagt  ihnen, dass nicht neue Hartz-Irgendwas-Empfänger aus ihnen werden? Doch spätestens bei Kindern hört die Rationalität auf.
Es wird auch in keinster Weise berücksichtigt, dass nicht jede Frau/jeder Mann einen passenden Partner / passende Partnerin zur „Produktion“ von Kindern findet. Und was ist mit den Menschen, die wollen und nicht können?
Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Politik hier dreist in die private Lebensplanung von Menschen einmischt.
Vielleicht wird es bald wieder was mit dem Mutterkreuz. Plakatiert wird zu Gunsten von Kindern bereits. Nur es sind leere Worte, die da stehen. Jedes Kind ist eine Existenz, die mit dem Kindesalter nicht endet.