Samstag, 12. Oktober 2013

Ringgeist - Germany: Zero Points!

Mit dem damals noch so genannten Liederwettbewerb beschäftigte ich mich am 17.3.2005 und bewies hellseherische Fähigkeiten. Tatsächlich bekam Gracia für Deutschland 4 Punkte und landete auf dem letzten Platz.

Die Vorentscheidung zum Grand Prix d'Eurovision ist in Deutschland wie jedes Jahr ein Festival der Peinlichkeiten und ein Striptease der vorhandenen Niveaulosigkeiten. Die Deutschen zeigen, was sie gut können: das ist das schlechte Kopieren und das unglaubwürdige Moralisieren. Der Inhalt zählt nicht und die Form ist beliebig. und nicht originell. Dem Siegertitel reichte eine Phrasierung des Wortes "Hide" als " Hiijide" und die ständige Wiederholung dessen mit dem Kieks in der Stimme der Sängerin Gracia in Kombination mit einer armseligen "Ruslana"-Kopie. Das Kopieren beschränkte sich allerdings auf die schwarz gefärbten Haare, den schwarzen Ledermantel und den schwarzen BH. Schade, dass sich der BH so spät von seinem Inhalt trennte und somit ein Nipplegate verhinderte.
Schön wäre es, wenn dieser Titel in der Ukraine mit null Punkten bewertet würde, aber das wird leider am Mitleid und durch unsere Im Ausland lebenden Landsleute verhindert werden. So wird es auch in Zukunft weitere Grand Prix-Teilnahmen geben, bei dem dieses Land sich nur Eines beweist: wir stehen nicht zu uns selbst, wollen immer nur gewinnen und haben dabei keinen Spaß. Dieser Siegeswille wird die Performance endgültig ruinieren (Nervosität!)  und leider diese Erkenntnis nicht fördern: das Land der Dichter und Denker mag komponieren und arrangieren, singen sollte es besser so nicht lassen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Ringgeist - Irgend etwas

Sehr unschöne Zustände statt "Freuden des Alters" erlebte ich am 7.3.2005 mal wieder anlässlich eines Küchenkaufs.

Irgend etwas muss am Küchenkauf gefährlich sein. Während ich vor gut zehn Jahren an schlaganfallähnlichen Symptomen litt (im Auto vor dem Küchenstudio), wachte ich dieses Mal am Morgen des Küchenkaufs mit einem Hörsturz auf. Wir haben die Sache dennoch an dem besagten Tag zum Abschluss gebracht, auch wenn mir unter der Klimaanlage des Möbelhauses fast beide Ohren den Dienst versagten. Die Aussicht, noch einmal unverrichteter Dinge nach hause zu kommen, war doch zu schlimm. Die Internetangebote in Sachen Küche kann man getrost vergessen. Bis da eine Antwort kommt, geschweige denn eine präzise Planung, ist man schon mit eigener Planung vor Ort erfolgreich gewesen.
Nun muss ich loslassen und freue mich erst mal auf mein Patenkind. Wie sagte mein Vater immer so treffend: der Mensch ist wichtiger als die Dinge.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Ringgeist - Irgendwie

Die Servicewüste Deutschland hatte mich am 2.3.2005 im Griff. Einiges ist seither besser geworden, anderes nicht.

Irgendwie stehe ich immer ohne Tüte da, wenn ich die Apotheke verlasse. Oder den Drogeriemarkt, egal, was ich kaufe, ich habe alles in der Hand. Die Tüte wird einem auf Nachfrage höchstens hingeworfen.
Jetzt hat die Politik Großes vor: Restaurants sollen freiwillig mehr Nichtraucherzonen schaffen. Wenn das nicht funktioniert, gibt es irgendwann ein Gesetz. Das ist so sicher wie die Einführung eines Tempolimit in Deutschland und so freiwillig wie die Rettungswesten für in eine Panne geratene Autofahrer.

Montag, 7. Oktober 2013

Ringgeist - Küchenlatein


Ja, der Kauf einer Einbauküche macht Spaß, man muss es sich nur immer wieder sagen. Am 25.2.2005 war der Spaß ein bisschen gebremst.

Neues Küchenlatein:

umbaute Fenster sind out und niemals Holzböden in einen Schrank mit Glastür legen.
Besonderes Pressspan gibt es auch, das ultra fest gepresste Material ist qualitativ hochwertig und vor allem schön schwer. (Früher habe ich die Spanplatten beim Holzhacken gehasst, weil ich sie nicht durch hauen konnte, sondern anlehnen und mit der stumpfen Seite der Axt zerbrettern musste, was unweigerlich zu Spansauerei auf dem Boden führte.)
Und die Schubladen sind ja auch qualitativ so hochwertig, fallen am Ende selbst zu.
Die Möbelhausjungs kriegen keine Planung hin, dafür aber die Küchenstudiomädels eine, die hinterher preislich keine Wünsche offen lässt.
Das vorher angegebene Preislimit wird locker überschritten und stillschweigend voraus gesetzt, dass man 40% gleich anzahlt.
Dafür gibt es einen Schluck Wasser, Kaffee oder sogar einen kleinen Imbiss.
Eine Blockverrechnung findet nicht statt.
Stattdessen rütteln wir am Listenpreis, der sich aber als recht standhaft erweist.
Die freundliche Dame will dann unserer Unterschrift gleich und ich frage mich, ob ich wirklich so blöd bin, wie ich behandelt werde. Fast fange ich an, es zu glauben, aber zum Glück mahnen mich die Zahlen eines besseren und ich unterschreibe nicht.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Ringgeist - Die Freuden des Alters


Zum Glück haben wir seit dem 17.2.2005 keine neue Einbauküche mehr kaufen müssen. Ähnliches erlebt man allerdings in jedwedem Fachhandel bei fast jeder Anschaffung.

Wir freuen uns ja so auf unsere neue Einbauküche, möchte man mit dem Kabarettisten Thomas Reiß sagen. Nur müssten wir dazu erst einmal eine haben. Bislang tapern wir von einer Entscheidung zur nächsten, begleitet von ungläubigen Äußerungen aussichtslos überlasteter Verkäufer. Was wollen Sie mit einer Nullgrad-Zone? Da gefriert Ihnen die Wurst und taut wieder halb auf! Ein Glasschrank allein geht nicht. Das sieht nichts aus.
Und nun zum Preis: der Rabatt gilt nur auf den Listenpreis und die Holzteile. Das kann ungünstiger sein als die Blockpreisverrechnung. Aha!
Schweigen wir über die hochmodernen Küchenstudios, in denen erst gar kein Verkäufer sich unserer erbarmte und deren Granitoberflächen und kantiger Siebziger-Jahre-Stil uns den Rest gab.
Ja, wir würden uns freuen, wenn wir unsere neue Einbauküche schon hätten. Kommt da noch die Montage hinzu? Sie messen doch sicher nach?

Freitag, 4. Oktober 2013

Ringgeist - Denke ich an Frankfurt in der Nacht!

Am 9.2.2005 beschäftigte ich mich ausnahmsweise mal mit der Stadt, in der ich arbeite. Viele denken anscheinend nicht über diese Stadt nach, sie verdienen dort nur ihr Geld oder bekommen, was es woanders nicht gibt.

Nun sollen die Busse und Bahnen in der Stadtfarbe rot-weiß  gestrichen werden.
Dabei wurde vergessen, dass bis jetzt noch die Farbe der Siebziger (ein hässliches Orange) auf manchen Bahnen prangt. Das zwischenzeitliche Türkis hat sich immer noch nicht durchsetzen können.
Es ist wie so oft: pompöse englischsprachige Ansagen in den Bahnen, dass einem Trommelfell dröhnt, aber der Fahrplan wird schon bei der ersten Schneeflocke oder am Montag nicht eingehalten.
Frankfurt will zum Himmel und vergisst die Bemühungen des Vortags: nach dem Motto: was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern.
Das ist menschlich, wenn es nur nicht so nerven würde.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ringgeist - Die letzten Tage

Vor Kurzem verstarb der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Film über sein Leben lief auf mehreren Sendern. Mein Beitrag vom 6.2.2005 passt sozusagen ins Bild. Er erreichte eine absolute Top-Platzierung mit 604 Zugriffen und somit Platz 2 der meist gelesenen Beiträge.

Das sind sie alle Jahre wieder, die Fotos der umgebrachten Menschen, darunter Frauen und Kinder während ihrer letzten Augenblicke vor der Gaskammer, sie ziehen in endlosen Reihen an uns vorbei. Man möchte sie alle einzeln aus der Geschichte herausholen, ihnen eine neue Chance geben, ihr so jäh vor dem Ende stehendes Leben weiter zu leben und sich für die erlittene Schmach entschuldigen. Die Opfer, sie sehen uns an, ob verzweifelt oder in kindlicher Naivität, sie mahnen uns und mussten ihr Leben geben. Sie sind die Sieger und die Verlierer sind ihre Mörder. Deutschland wurde besiegt und nicht befreit.
Frei wird dieses Land nie sein, auch nicht durch Arbeit, frei niemals von der Erinnerung, die so mühsam verdrängt wird. Wir sollten den Menschen ein ehrendes Andenken bewahren, sie schützen uns vor dem Untergang.