Donnerstag, 26. September 2013

Ringgeist - Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Ja, manche Titel und seien es die von einem Buch, sprechen einfach für sich selbst.
Das begeisterte mich am 28.1.2005.

Genial ist, dass es Länder gibt, in denen Menschen Leben, die den Blick fürs Wesentliche nicht verlieren, abseits der projektgierigen Geschäftemacher und Pseudopsychologen.
Und so liest sich die Wahrheit:
"Es (die Scheiße) ist ein deutsches Wort, das mitten im sentimentalen neunzehnten Jahrhundert entstanden und in alle Sprachen eingegangen ist. Durch häufige Verwendung ist die ursprüngliche metaphysische Bedeutung verwischt worden. Kitsch ist die absolute Verneinung der Scheiße; im wörtlichen wie im übertragenen Sinne: Kitsch schließt alles aus seinem Blickwinkel aus, was in der menschlichen Existenz im wesentlichen unannehmbar ist. "
(aus Milan Kundera, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins)
Ein solches Eigenleben der Substantive liegt mir. Es zeigt ein Eigenleben der Begriffe in unseren Köpfen auf und bedeutet die Sucht nach der Erkennung von Zusammenhängen. Und Erkenntnis ist Schwere.. (dabei ist das Leben leicht, weil einmalig.)

Mittwoch, 25. September 2013

Ringgeist - Ben, Wetter marsch!


Vieles nehme ich einfach zu ernst, dazu gehört auch der Mann, der sich selbst Wettervogel nennt und noch immer beim Z.D.F. (bei Ihrem und nicht bei meinem) sein Unwesen treibt. Das Untenstehende entstand im Winter 2005 und zwar am 20.1. .

Das Z.D.F. ( Zeig’ den Finger) liebt Symbolik. Ben Wettervogel heißt der Unglücksrabe, der im Morgenmagazin das Wetter beschreibt. Erstaunliche Feststellungen (es gibt Temperaturen) komponiert er mit rätselhaften Konstellationen der Jahreszeiten (kommt der Herbst oder wird es Winter?). Habe ich nicht richtig aufgepasst und kommt nach dem Winter nicht das Frühjahr? Aber egal, der Mann ist Diplommeteorologe, er wird schon wissen, wie er es gemeint hat. Wenn es von oben kommen soll (Regen oder so), flattert er mit den Ärmchen nach oben  Ansonsten müht er sich, die Münsterländer Frohnatur zu geben, auch wenn er sich dabei das ein oder andere Mal verhaspelt. Der Wettervogel, Ben sieht aus wie der nette Typ von nebenan, der es nicht hin kriegt, aber nicht es doch immer wieder versucht.
Das Z.D.F. bleibt sich treu, zeigt Charakter und bedient fleißig weiter Klischees (so alt wie das Hemd vom Ben).

Dienstag, 24. September 2013

Ringgeist - Herr Huygens und sein Mond


Das Nichts war mir stets ein großes Anliegen, getreu dem Leitsatz meines Vaters, der in der Regel von einer abwinkenden Hand begleitet wurde: "Das ist alles Nichts." Früher habe ich selten verstanden, was er meinte, später schon. So befasste ich mich mit meinem Beitrag vom 17.1.2005 damit. Verzichtenswert sicherlich diese Rückschlüsse aus dem Alltag auf Größeres.

Leute sehen merkwürdig aus, wenn sie was nicht verstehen.
Das passiert schon, wenn ich mit einer Pflanze durch die Gegend laufe,
die aus einer Einkaufstüte ragt.
Oder wenn ich ein eingegangenes Gewächs in den Müll bringe.
Das passt, sagt da sogar die Putzfrau zu mir.
Nun gilt der Mensch als denkendes Wesen.
Aber vielleicht ist er manchmal einfach unterfordert.

Lassen wir lieber mal eine Sonde zum Titan fliegen.
Vielleicht fördert es das allgemeine Verständnis.
Ich fürchte es bleibt allerdings dabei,
was ich einst auf der CD der Huygens-Mission verewigen durfte:
das Nichts sagte zum Etwas: never mind being born.
Die Botschaft ist ja auf dem Saturnmond gut angekommen.

Freitag, 20. September 2013

Ringgeist - Soul on Ice

Der Titel des Buches war hier wohl eher der Vater der Gedanken, die ich am 12.1.2005 so formulierte:

Nur 5-7% sind gemäß Umfrage bereit, ihre Gedanken zu veröffentlichen. So groß müsste deren Sorge gar nicht sein, denn die Bereitschaft zum Lesen dürfte noch geringer sein, als die zum Schreiben. Wenn überhaupt persönliches Interesse an einem Menschen die Rolle spielt, dürfte es für den Betroffenen wie mich eher negativ sein. Denn es geht nicht um den Austausch von Gedanken, sondern eher um das Thema Spionage. So fällt auch mir die Offenheit eher schwer. Sie ist wie ein zartes Pflänzchen in einer lebensfeindlichen Umgebung.
Immer öfter kommt mir der Gedanke an das Buch von Eldridge Cleaver "Soul on Ice". Auch wenn es damals unter weit dramatischeren Umständen geschrieben wurde, es kennzeichnet doch den momentanen Zeitgeist. Einstweilen schlagen die Wellen des Alltags recht profan über mir zusammen. Die perfekte Welle habe ich noch nicht gefunden, eher kleine vielversprechende Strömungen..

Donnerstag, 19. September 2013

Die Wahl

Einen schönen Kontrast kann man dieser Tage beobachten. Während die Medien uns ein spannendes Wahlduell nach dem anderen auftischen wollen, bewegt sich die Bevölkerung weiter in einem Dämmerungszustand. Speziell in Frankfurt sorgt dagegen zur Zeit die IAA für einen Rausch der Sinne. Tonnenweise werden Prospekte verteilt und in Hochglanztüten abgeschleppt. Die Prospekte preisen die neuesten Hochglanzsärge an, die Sicherheit und Umweltfreundlichkeit beinhalten sollen. Dabei sind sie längst zu den fliegenden Festungen ausgebaut worden, die es in Deutschland braucht, um im Straßenkampf zu bestehen. Ein Hoch auf unsere Industrie, von Konsumrausch mag man nicht mehr reden. Es ist längst innere Überzeugung, möglichst viel konsumieren zu wollen.
Wer es nicht automobil mag, der ist mit Handys und anderen local devices beschäftigt.
Wo bleibt da noch die Zeit, ganz anachronistisch ins Wahllokal zu gehen und der analogen Welt eine Stimme abzugeben. Warum gibt es keine Wahl-App? Warum nicht einfach alles "app" wählen?
Und: in der Welt der Play Stores wirst Du immer belohnt, Du bekommst das Spiel nach dem Du gesucht hast und guter Einsatz macht Dich zum Winner. Das allein zählt heute und keine Wahl, die noch weniger hält, als sie verspricht.
Zudem: die Wahl ist längst entschieden: digitale Befriedigung zählt mehr als analoge Frustration.

Montag, 16. September 2013

Ringgeist - Fern Sehen


Es fällt mir angesichts meines eigen kleinen Tsunamis in Estland nicht schwer, diesen Beitrag erneut zu veröffentlichen. Das Jahr 2005 begann am 5.1. in meinem Blog.

Die Frau vom ZDF plappert munter drauf laus, wann haben Sie denn nun endlich ihre Wasseraufbereitungsanlage? DER THW-Mann vor Ort bleibt ruhig und erklärt es dem Heimchen am Herd. Wie bei allen Großereignissen hat jeder Sender wieder seine eigene Spendenaktion. Jeder will auch da am besten sein. Das Wort Mensch wird inflationär gebraucht. Nach der Flutwelle kommt nun die Informationswelle. Ein ruhigere Hilfe käme glaubwürdiger, die Mensch haben auch so begriffen und spenden.
Seit der Jahrtausendwende macht Silvester keinen Sinn mehr, es ist doch eigentlich egal, ob wir 2004 oder 2005 schreiben. Der Ehrgeiz ist dahin, die Zeit der Parolen unvermeidlich (Guten Rutsch, frohes neues Jahr, etc.).
Mir bleibt der Ruf: Mahlzeit! oder war es Zahlmaid?

Sonntag, 8. September 2013

Stille

Die Leseliste meines Blogs hat unwiederbringlich einen Verlust hinzunehmen. "Schluss" steht da als Überschrift des letzten, nicht mehr von ihm erlebten Beitrags.
In einem anderen Blog schwadroniert ein kanadisches Hobbymodell "Buy my prints" über eine Fotozusammenstellung namens "Babefest". Hier präsentieren sich junge Frauen, die gern mehr oder weniger nackt rum laufen und sich dabei gegenseitig fotografieren.
Unterschiedlicher kann die Welt kaum sein. Bevor ich mir die Frage stelle, warum ich das alles lese
(Antwort: weil es das gibt.), schließe ich einfach mal daraus, dass jeder eben gern leben will.
Herr Herrndorf konnte und wollte es nicht mehr.
Die Stille jedenfalls geht mir auf den Wecker, ich habe zuviel davon gehabt.
Da ist mir Babefest lieber.