Freitag, 8. April 2016

Bildnis

Als ich den Gipfel des Berges erreiche, fühle ich mich von einer euphorischen Wärme durchströmt.
Ich sehe die Wiesen und Wälder unter mir und genieße die Aussicht von der Gipfelkuppe aus. Bald schon mahnt mich ein kühlerer Wind und lässt mich zum Rückweg aufbrechen. Unterwegs erreiche ich einen See, der die verschiedenartigsten Farben annimmt.
Am Rande des Sees steht eine schrecklich schöne Frau wie in den Boden gebohrt oder angewurzelt.  Sie wirkt verschlossen wie eine Jungfrau und gleichzeitig alt. Sie scheint mir Frieden zu versprechen. Ich laufe direkt auf sie zu, will sie zum Leben erwecken und weiß doch, dass sie mich mit nehmen wird. Meine Seele aber, die wird auf ewig am See zurück bleiben.

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