Montag, 17. März 2014

Ringgeist - Der Tod

Geschockt war ich am 27.6.2009 über den öffentlichen Tod und dessen mediale Verbreitung. Eine gewissen Sehnsucht nach Tabus hatte mich ergriffen.

Der Tod zeigt viele Gesichter. Da stirbt ein Mädchen namens Neda in Teheran öffentlich.
Der Exodus des Lebens wird gefilmt, um etwas zu dokumentieren.
Auch Michael Jacksons Abtransport ins Krankenhaus wird fotografiert, aber er, die Person, die stets im Rampenlicht stand, wird abgeschirmt.
Der Tod eines Menschen füllt unendliche viele Drehbücher.
Manch einer spielt überhaupt keine Rolle, etwa wie die Menschen an Bord der Air France-Maschine, die über dem Atlantik zerbarst.
Man mag froh sein, wenn es posthum keine Bilder mehr gibt, die öffentlich gezeigt werden können. Es doch zu tun, ist immer noch ein Tabu-Bruch, auch wenn es täglich passiert.  
Der Tod ist kein Meister mehr, eher ein medialer Gehilfe.

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