Donnerstag, 29. November 2012

Gold - XXXIV

Ich muss versuchen, die Verlegung meines Vaters in ein Krankenhaus in unserer Nähe zu erreichen. Dazu rufe ich im Krankenhaus an, will abklären, was machbar ist. Wie meistens, lande ich erst einmal bei der Schwester. Geplant ist die erneute Verlegung nach Bad Wildungen. Aber wenn ich ein anderes Krankenhaus fände, so sei das kein Problem, ich müsse es nur bald mitteilen. Ich spreche mit der Gesundheitskasse, Egon hat da immer eine gute Meinung gehabt. In der Tat helfen sie mir weiter, Bad Camberg oder Bad Orb stehen als Rehakliniken zur Auswahl. Da Bad Orb entschieden näher ist, gebe ich die Adresse an das Klinikum Kassel weiter. Die Formalitäten lassen sich wohl klären, jedenfalls erhalte ich Nachricht über den Verlegungstermin. Wir haben nun Mitte Januar und ich scheine ein Stück weiter zu sein. 
Am Tag der Verlegung denke ich intensiv an Vater, stelle mir seinen Transport vor. Am Vormittag ruft Frau Dr. H. aus Kassel an. Mein Vater sei sehr aufgebracht und weigere sich, transportiert zu werden. Ob ich mit ihm sprechen könne. Mit seiner etwas hohen Stimme, erklärt er mir, dass er nicht verlegt werden, sondern in seine Wohnung wolle. Mühevoll erkläre ich ihm, dass er sowieso in die Reha verlegt werden sollte und dass das nicht an mir liegt. In Bad Wildungen hätte es ihm ja nicht gefallen und nun könne er in meine Nähe. Ich stelle abschließend fest, er sei krank. Daraufhin erklärt er mir voller Zorn: "Du bist krank!" Wieder versuche ich ihn zu beschwichtigen: "Ich kann Dich dann besuchen!" Völlig unerwartet bricht es aus ihm heraus: "Ach, da freue ich mich!" Das Gespräch endet. Mir ist klar, dass Egon wahrscheinlich während des Gesprächs etwas Beruhigendes gespritzt bekommen hat. Frau Dr. H ist wieder dran und betätigt mir, dass die Verlegung nun beginnen kann. Am Abend des gleichen Tages erhalte ich einen Anruf aus dem Rehazentrum in Bad Orb.
Der diensthabende Arzt teilt mir mit, dass Vater heute angekommen ist. Er würde aber keinen an sich heran lassen.

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