Sonntag, 12. August 2012

2006 - V

Timeless

Man könnte ja warten, aber stattdessen sticht einem der heiße Atem in den Nacken, fliegen Türen auf, werden Taschen geworfen, Schuhe auf den Boden geschmissen. Der Vordermann sitzt im Kofferraum, die Scheinwerfer versenkt, lassen dein Nummernschild erstrahlen. Von hinten schießen sie rechts und links oder laufen quer vorbei. Die Zeitmonster sind wieder unterwegs, sie schwitzen und hupen, sie grölen und tuten, sie stolpern die Rolltreppe hinab, hasten leichtfüßig herauf. Sie haben keine Zeit und sie nehmen sie dir. Ich muss zum Zug, bitte sehr! Kein Blick zurück und keiner auf morgen, nur im Moment, da quälen sie Sorgen. Wie kann ich es schaffen, ich muss was erreichen, es ist die Uhr, die will nicht weichen. Keine Zeit sie zu verstehen, das Drehen der Zeiger sich anzusehen. Und sollte dereinst das Jagen doch enden, so ist die Uhr bei Zeiten zu Ende. Die Ewigkeit ist still und nicht zu sehen,
doch das haben sie vorher übersehen.

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