Samstag, 26. Mai 2012

2001 - X

Pensare a Lei

Er dachte an die Wohnung ohne Spuren, das weiße Tuch.
Feuer brannte im Ofen, während Hände über Gitarrenhälse glitten, suchend.
Er dachte an ihre Stimme am Telefon, die Tanzfläche, sein Hemd mit den schwarzweißroten Streifen,
den ersten endlosen Kuss.
Er hatte das Hemd ausgezogen und sie legte den Kopf an seine Brust.
Du musst zum Friseur bald. School's out for ever!
Sind Sie wirklich so blöd? Er ist so unauffällig.
Wie ein Maurer, der sich hinter den selbst soeben hochgezogenen Wänden versteckt.
Aber er war kein Maurer und keiner, der Mauern lässt.
Baumeister, was willst Du einmal werden: Architekt.
Auf der Kirchenbank saßen gesichtslose Gestalten, Gedanken, ein jeder einmal oder öfter gedacht.
Sie beteten seinen Altar an, den er jetzt verließ.
Durch die prächtigen Fenster fiel das Tageslicht gedämpft hinein.
Strahlen schnitten die staubige Luft.
Er schloss die schwere Tür hinter sich und dreht den Schlüssel um.
Draußen sang der Frühling sein Lied.
Die Vögelscharen stimmten wie ein Orchester zusammen.
Vielfältige Lichteinfälle sprenkelten den weichen Boden.
Wurzelstränge durchzogen die Erde, bedeckt von Laubresten und braunen Tennennadeln.
Werden und Vergehen in Hochstimmung.
Er folgte schmalen Wegen ohne wesentliche neue Ausblicke.
Er setzte sich auf einen Baumstumpf und blickte empor. Manchmal sah er den Wald nicht vor lauter Bäumen, die Wipfel schwebten in unendlicher Höhe. Beiseite schieben wie das Efeu über einem Grabstein? Inschriften lesen, ohne den Menschen zu kennen. Das Moos weg kratzen. Langsam würde es wieder kommen. Gedanken, die sich in den Unebenheiten der Zimmerdecke spiegeln. Hier waren sie die Phantasiegestalten, die über ihn herrschten, die sich verwandelten von einer Minute zur anderen das Bild bestimmten und unbestimmt das Bild verließen. Die Realität zeigte viele Formen, aber keine schnellen Änderungen. Der Sommer war und blieb fast ewig. Er folgte den Gabelungen und Verästelungen der Pfade bis an den Rand des Parks. Eine Kulturlandschaft wechselte sich ab mit dem Bild des von Menschenhand für Menschen geschaffenen Waldes. Der Teich mit der großen Fontäne, die Müßiggänger und die Alten, die Mütter mit den kleinen Kindern, den Säuglingen in den Kinderwagen, plötzlich schien er zu sehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen