Mittwoch, 25. April 2012

2000 - V

Der Spieler und der Dieb

Wenn ich doch nur ein Herz gewönne,
so wüsste ich um den Sinn dieses Spiels.
Wäre ein Herz nur mein,
so könnte ich ganz zufrieden sein,
seufzte der Spieler.
Doch die Konkubinen zogen vorbei,
ohne das es ihm gelang,
auch nur eine wirklich an sich zu binden.
Ein Lächeln hier, eine Zärtlichkeit da,
doch am Ende mischte das Leben stets erneut die Karten.
Du bist nicht nur ein Spieler, sondern auch ein Narr,
sagte da der Dieb, der die ganze Zeit verstohlen in der Ecke gestanden hatte.
Ein Gewinn ist nicht von Dauer,
das Spiel geht weiter und
Du musst neuen Einsatz erbringen,
ich dagegen stehle meine Herzen lieber.
In der Tat hatte der Dieb einige Herzdamen an seiner Seite versammelt.
Sie holten ihr langweiligstes Gesicht hervor und schauten den Spieler von oben bis unten an.
Aber, fragte der Spieler, wie willst Du wissen,
ob sie Dir wirklich gehören?
Das ist mir egal, entgegnete dieser,
ich sammle die Herzen nur, um den Besitzstand zu wahren.
Ich will sie nicht gewinnen, dafür sind sie mir zugehörig.
Da muss es einen Ausweg geben, murmelte der Spieler mehr sich selbst als dem Dieb zu.
Welches Ass hast Du denn dieses Mal im Ärmel, grinste der Dieb,
nicht ohne Raum und Zeit mitzunehmen.
Die nächste Runde begann: faites vos jeux, s'il vous plait.

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